Und dann, 1938, wurde alles anders. Amstetten war eine Hochburg der Nationalsozialisten. Es gab sehr viele illegale Nazis. Unser Haus stand an der Hauptstrasse und als die Deutschen Truppen einmarschierten, habe ich gesehen, wie sie jubelnd begrüßt wurden. Einige sind in unser Haus einquartiert worden, aber das waren Soldaten, die nichts Unangenehmes getan haben. Sie haben sich korrekt verhalten. Der illegale Amstettner Parteigenosse Mitterndorfer, der der Besitzer der Apotheke am Hauptplatz war, wurde sofort zum Bürgermeister gewählt. Die NS Schergen nahmen Rache an ehemaligen vaterländischen Frontfunktionären [15]. Zum Beispiel verprügelten sie meinen Violinenlehrer.
- Traditions 11756
- Language spoken 3019
- Identity 7808
- Description of town 2440
- Education, school 8506
- Economics 8772
- Work 11672
- Love & romance 4929
- Leisure/Social life 4159
- Antisemitism 4822
-
Major events (political and historical)
4256
- Armenian genocide 2
- Doctor's Plot (1953) 178
- Soviet invasion of Poland 31
- Siege of Leningrad 86
- The Six Day War 4
- Yom Kippur War 2
- Ataturk's death 5
- Balkan Wars (1912-1913) 35
- First Soviet-Finnish War 37
- Occupation of Czechoslovakia 1938 83
- Invasion of France 9
- Molotov–Ribbentrop Pact 65
- Varlik Vergisi (Wealth Tax) 36
- First World War (1914-1918) 216
- Spanish flu (1918-1920) 14
- Latvian War of Independence (1918-1920) 4
- The Great Depression (1929-1933) 20
- Hitler comes to power (1933) 127
- 151 Hospital 1
- Fire of Thessaloniki (1917) 9
- Greek Civil War (1946-49) 12
- Thessaloniki International Trade Fair 5
- Annexation of Bukovina to Romania (1918) 7
- Annexation of Northern Bukovina to the Soviet Union (1940) 19
- The German invasion of Poland (1939) 94
- Kishinev Pogrom (1903) 7
- Romanian Annexation of Bessarabia (1918) 25
- Returning of the Hungarian rule in Transylvania (1940-1944) 43
- Soviet Occupation of Bessarabia (1940) 59
- Second Vienna Dictate 27
- Estonian war of independence 3
- Warsaw Uprising 2
- Soviet occupation of the Balitc states (1940) 147
- Austrian Civil War (1934) 9
- Anschluss (1938) 71
- Collapse of Habsburg empire 3
- Dollfuß Regime 3
- Emigration to Vienna before WWII 36
- Kolkhoz 131
- KuK - Königlich und Kaiserlich 40
- Mineriade 1
- Post War Allied occupation 7
- Waldheim affair 5
- Trianon Peace Treaty 12
- NEP 56
- Russian Revolution 351
- Ukrainian Famine 199
- The Great Terror 283
- Perestroika 233
- 22nd June 1941 468
- Molotov's radio speech 115
- Victory Day 147
- Stalin's death 365
- Khrushchev's speech at 20th Congress 148
- KGB 62
- NKVD 153
- German occupation of Hungary (18-19 March 1944) 45
- Józef Pilsudski (until 1935) 33
- 1956 revolution 84
- Prague Spring (1968) 73
- 1989 change of regime 174
- Gomulka campaign (1968) 81
-
Holocaust
9685
- Holocaust (in general) 2789
- Concentration camp / Work camp 1235
- Mass shooting operations 337
- Ghetto 1183
- Death / extermination camp 647
- Deportation 1063
- Forced labor 791
- Flight 1410
- Hiding 594
- Resistance 121
- 1941 evacuations 866
- Novemberpogrom / Kristallnacht 34
- Eleftherias Square 10
- Kasztner group 1
- Pogrom in Iasi and the Death Train 21
- Sammelwohnungen 9
- Strohmann system 11
- Struma ship 17
- Life under occupation 803
- Yellow star house 72
- Protected house 15
- Arrow Cross ("nyilasok") 42
- Danube bank shots 6
- Kindertransport 26
- Schutzpass / false papers 95
- Warsaw Ghetto Uprising (1943) 24
- Warsaw Uprising (1944) 23
- Helpers 521
- Righteous Gentiles 269
- Returning home 1090
- Holocaust compensation 112
- Restitution 109
- Property (loss of property) 595
- Loss of loved ones 1724
- Trauma 1029
- Talking about what happened 1807
- Liberation 558
- Military 3322
- Politics 2640
-
Communism
4468
- Life in the Soviet Union/under Communism (in general) 2592
- Anti-communist resistance in general 63
- Nationalization under Communism 221
- Illegal communist movements 98
- Systematic demolitions under communism 45
- Communist holidays 311
- Sentiments about the communist rule 930
- Collectivization 94
- Experiences with state police 349
- Prison/Forced labor under communist/socialist rule 449
- Lack or violation of human and citizen rights 483
- Life after the change of the regime (1989) 493
- Israel / Palestine 2190
- Zionism 847
- Jewish Organizations 1200
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Georg Wozasek
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Daraufhin hat er zurückgesteckt, und ich bin mit guten Noten durch das Schuljahr gekommen. Mit den Kindern hatte ich keine Schwierigkeiten, da hatte ich viele Freunde. Wir sind jeden Morgen um 6 in der Früh zusammen mit dem Zug nach Waidhofen in die Schule gefahren, da waren wir eine Stunde unterwegs in der Eisenbahn, in Waidhofen sind wir ausgestiegen, und da hat es auch noch einmal eine halbe Stunde gedauert bis wir in der Schule waren. Wenn mich irgendjemand angegriffen hat, habe ich mich gewehrt. Ein Klassenkamerad hat zu mir gesagt Saujud, mit dem hab ich dann eben gerauft. Ich hab mich schon gewehrt. Aber eigentlich habe ich kaum so etwas erlebt, und die Beziehungen zu meinen Klassenkameraden haben sich durch die gemeinsame Zugfahrt vertieft.
Aber auf der Realschule gab es einen Lehrer, das war der Professor Lang, der war ein ausgesprochener Antisemit, der hatte mich fühlen lassen, dass er die Juden nicht mag, denn er hat sich negativ über die Juden geäußert. Das habe ich meinen Eltern erzählt, und mein Vater ist dann zum Direktor der Schule in Waidhofen gefahren und hat darum gebeten, dass der Professor Lang damit aufhört.
Ab der ersten Klasse Volksschule hatte ich zu Hause aber privaten Religionsunterricht, weil es zu wenige jüdische Kinder in Amstetten gab, um sie in der Schule unterrichten zu können. Ich erinnere mich an den Heinrich Fiala, der war zwei oder drei Jahre älter als ich, und an den Ludwig Surkin, der war viel älter als ich. Das ist jetzt in Linz genauso: es gibt nur wenige jüdische Kinder, und wir müssen extra einen Lehrer für sie nach Linz holen. Mein Lehrer war ein orthodoxer Mann, schwarz gekleidet, mit einem Bart. Er hieß Salomon Fried und war sehr nett. Ich glaube, er kam aus Scheibbs und war der Vorbeter in Amstetten. Mein Cousin Gerhard hat gesagt, dass er in Wieselburg von einem Salomon Fried unterrichtet wurde. Ich glaube, das wird derselbe gewesen sein. Ich bin sehr unwillig in die Religionsstunden gegangen, denn für mich war das eine fremde Welt. Mir hat das nicht gefallen, denn ich habe mich sehr integriert gefühlt mit den anderen Kindern in Amstetten, die ja christlich orientiert waren, und ich wäre lieber mit den anderen Kindern in den christlichen Religionsunterricht gegangen. Bei dem Lehrer Fried habe ich das Schma Jisrael [12] gelernt, ich habe gelernt, Hebräisch zu lesen, ohne zu verstehen, was ich lese, jüdische Geschichte und, bevor ich 13 Jahre alt wurde, Tefillin [13] anzulegen.
Eine Synagoge gab es nicht in Amstetten. Im Alter von sechs oder sieben Jahren bin ich mit meinen Eltern zu den hohen Feiertagen [11] in die Betstube mitgegangen. Ich glaube, es waren vielleicht 20 Juden in dieser Betstube. Ich habe nicht viel mitbekommen.
In den Ferien war ich auch bei meiner Cousine Sylvia und meinen Cousin Gerhard zu Besuch, die in Wieselburg und in Wien gelebt haben und ungefähr in meinem Alter waren. Sylvie ist ein halbes Jahr älter, und Gerald ist drei Jahre jünger als ich. Und im Sommer durfte ich auch zur Fellhäuteübernahme mitfahren. Ich bin neben unserem Chauffeur Illia, der sich zum Judentum bekannte, gesessen und durfte das Auto sogar steuern. Im Betrieb durfte ich die Felle sortieren. Das habe ich sehr gern getan, es hat mich wirklich interessiert.
Wir waren eine sehr sportliche Familie. Meine Mutter und mein Vater sind im Winter Schi gefahren, und als ich etwas älter war, sind wir an Wochenenden und Feiertagen immer in den Bergen gewesen. Im Sommer war ich mit meiner Mutter oder später mit meinen Freunden jeden Tag im Amstettener Schwimmbad, am Sonntag ist auch mein Vater mitgekommen.
Wir waren eine sehr sportliche Familie. Meine Mutter und mein Vater sind im Winter Schi gefahren, und als ich etwas älter war, sind wir an Wochenenden und Feiertagen immer in den Bergen gewesen. Im Sommer war ich mit meiner Mutter oder später mit meinen Freunden jeden Tag im Amstettener Schwimmbad, am Sonntag ist auch mein Vater mitgekommen.
Meine Eltern waren sehr integriert in die Gesellschaft, sie fühlten sich selbstverständlich als echte Österreicher. Das sieht man auch an den wenigen Fotos, die ich aus dieser Zeit besitze - meine Mutter und meine Tanten haben Dirndln getragen. Engeren Kontakt mit den nichtjüdischen Nachbarn hatten wir nicht, aber wir haben uns immer freundlich gegrüßt. Befreundet waren meine Eltern aber hauptsächlich mit Juden.
Da mein Vater gut verdient hat, haben wir einigermaßen im Luxus leben können. Unsere Wohnung war schön eingerichtet, und meine Mutter hatte zwei bis drei Angestellte im Haus, wir besaßen ein Auto, fuhren oft nach Wien und regelmäßig in den Urlaub. Zu Hause hatten wir selten Besuche, meine Mutter ist, was ihr gesellschaftliches Leben betraf, oft zu ihren Verwandten und Freunden(innen) nach Wien gefahren. Sie hatte nach ihrer Schulzeit und vor ihrer Heirat teilweise in Wien gelebt. Meine Mutter ist oft nach Wien gefahren um Kleider zu kaufen und in die Oper zu gehen. Wenn sie in Wien war, hat sich das Kindermädchen um mich gekümmert.
Ab meinem sechsten Lebensjahr hatte ich, ich glaube zweimal in der Woche, zu Hause Violinenunterricht. Ich sollte täglich üben, das habe ich nicht gern getan. Immerhin wurde ich Mitglied im Amstettner Jugendorchester. Wir sind auch öffentlich aufgetreten und haben Konzerte gegeben. Das hat mir gut gefallen. Aber seit Hitler in Österreich einmarschiert war, habe ich keine Violine mehr angefasst.
In einem Kindergarten war ich nicht. Als ich klein war hatte ich ein österreichisches Kindermädchen, aber auch meine Mutter hat sich liebevoll um mich gekümmert. Mein Kindermädchen hat gemeinsam mit mir in meinem Zimmer geschlafen. Sie hatte zur jüdischen Familie Greger, die am Hauptplatz ein Kleidergeschäft besaßen, einen guten Kontakt, und sie ist oft mit mir dorthin zu Besuch gegangen.
Wir haben in Amstetten in dem Haus in der Wiener Straße gewohnt, das meinem Großvater gehört hatte. Es war ein schönes Haus mit einem großen Garten. Wir hatten ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Speisezimmer, ein Herrenzimmer und ein Kinderzimmer. Und wir hatten ein richtiges Badezimmer mit warmem Wasser. Im Garten wuchsen viele Blumen, auch ein Gartenhaus mit einer Rosenhecke gab es. Wir hatten auch Tiere, einen Dackel und Katzen, Wellensittiche und Frösche in einem Glas, das im Zimmer stand. Einmal haben wir beobachtet, wie die Katzen mit ihren Pfoten die Frösche aus dem Glas herausgeangelt und gefressen haben. Mein Onkel Rudolf, der ja allein stehend war, hat auch in dem Haus gewohnt. Das Haus war zwar einstöckig, aber es waren zwei große Wohnungen darin.
Wie und wo meine Eltern sich kennen gelernt haben, weiß ich nicht. Sie haben 1923 in Amstetten geheiratet, und ich wurde am 27. Juni 1925 in Wien, im 9. Bezirk, in der Pelikangasse 15, das war das Sanatorium Löw, geboren.
Sylvia hat Rudi Cherny geheiratet, der ein erfolgreicher Juwelenhändler in Melbourne ist.
Von 1971 bis 1975 war er in Wien als ‚Counsellor of the Australian Embassy’ und zuständig für ganz Osteuropa.
Sylvia und Gerhard wurden weiter von ihrer Kinderschwester betreut. Sie flüchteten im März 1939 mit einem Kindertransport, in dem auch ich war, nach Frankreich, von Frankreich nach Amerika und von Amerika zu ihrer Mutter nach Australien.
Meine Tante hatte 1938 Peter Weinfeld geheiratet, mit dem sie nach dem Einmarsch der Deutschen nach Australien flüchtete.
, Australia
Er war mit Margarethe Katharina Guttmann aus Pressburg verheiratet und hatte zwei Kinder, Sylvia und Gerhard.
Onkel Robert war Ingenieur und arbeitete in der Papierindustrie seiner Familie.
Die Körnerschule war die drittälteste höhere Schule für Mädchen in Österreich. Zum Zeitpunkt der Eröffnung der Schule, am 29. September 1889, gab es nur noch in Wien, Graz und Prag eine höhere Schule für Mädchen.
Er war vorher in Österreich verheiratet und hatte auch ein Kind aus der ersten Ehe.
Auch er wurde 1938 ins KZ Dachau deportiert und wie sein Cousin Josef durch das Affidavit nach Amerika aus dem KZ mit der Auflage entlassen, sofort das Land zu verlassen.
Germany
Wilhelm war Kommerzialrat, hatte in Darmstadt [Deutschland] Papiertechnik studiert und hat im Familienunternehmen gearbeitet.
Mein Großonkel Adolf Mahler war mit Fritzi Gans verheiratet.
Paula war mit Franz Traub verheiratet und lebte vor dem Krieg in Wien. Sie war geschieden, aber 1938 war ihr geschiedener Mann bereits gestorben.
Onkel Josef wollte nach dem Krieg mit dem Papierkonzern in Österreich nichts mehr zu tun haben und hat seine Anteile an den Papierfabriken so schnell wie möglich verkauft und dafür wieder Kothgasser-Gläser gekauft. Er besaß dann die größte Kothgasser-Gläser Sammlung weltweit. Victor, der bereits gestorben ist, hat später die Sammlung verkauft, und ich habe in Wien einen Reichsadlerhumpen von 1628 aus dieser Sammlung ersteigert. Es ist ein sehr schönes Glas.
Onkel Peppo besaß eine wunderschöne Kothgasser-Glassammlung [9], die er aus Wien mitgenommen hatte.
Er lebte in Wien und hat für das Familienunternehmen gearbeitet. 1938 wurde er ins KZ Dachau [Deutschland] deportiert und durch das Affidavit, das ihm sein Bruder geschickt hat, aus dem KZ mit der Auflage entlassen, sofort Österreich zu verlassen. Zuerst flüchtete er nach England, und dann weiter nach New York. In New York ist es ihm beruflich gut gegangen, denn sein Bruder Ernst hat ihm geholfen, indem er Kontakte hergestellt hat.
, United States
Josef Mahler [Peppo genannt], war verheiratet mit Fritzi und hatte einen Sohn Viktor, der einige Jahre älter war als ich.
Erna Wodak
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Im Jahre 1944 heirateten mein Mann und ich in Oxford.
Ab September 1943 arbeitete ich in dem Laboratorium. Es gab eine Fabrik in Manchester, die unsere Forschungen in der Industrie verwendeten.