Kurt Brodmann erzählt uns die Geschichte seiner Familie: wie sich sein Vater Leopold, der als Schauspieler arbeitete, in die im Publikum sitzende Franzi Goldstaub verliebte. Franzi kam aus einer orthodoxen Familie und ihre Eltern wollten nicht, dass sie einen Schauspieler heiratet. Weil Leopold so verliebt war, gab er seine Schauspielkarriere auf und wurde als Geschäftsmann tätig.
Leopold und Franzi zogen zwei Söhne auf, von denen einer, Harry, während des Krieges nach England floh, der andere, Kurt, nach Palästina zog. Leopold und Franzi fanden Zuflucht in Schanghai, wo Franzi ein Wiener Café eröffnete und Leopold wieder als Schauspieler arbeitete. Nach dem Krieg trafen sie sich wieder in Wien.
Study Guides
Vorkriegszeit
Kurt Brodmann berichtet uns, wie sein Hauptschullehrer ihn benachteiligte. Antisemitische Diskriminierung in der Schule war nach 1933 in Deutschland und Österreich weit verbreitet. Die folgenden Zeitzeugenvideos sind Teil des vom österreichischen Kultur- und Bildungsministerium (bm:ukk) ins Leben gerufenen Projekts "erinnern.at - Nationalsozialismus und Holocaust : Gedächtnis und Gegenwart".
Emigration nach Palästina
Kurt Brodmann floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Palästina. Dieser Artikel der ZEIT beschreibt die Geschichte der jüdischen Auswanderung nach Palästina in den 1930er und 1940er Jahren.
Auszüge aus der Biographie
Hier kannst du mehr über Kurt Brodmanns Kindheit erfahren, die er in Wien verbracht hat.
Kurt Brodmann berichtet, wie er in Israel zu seinem späteren Beruf kam.
Sämtliche Fotos, die Centropas Interviewpartner in Israel aufgenommen haben.
1938
Eine Zeitleiste vom "Weg zum Anschluss", bereitgestellt vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DOEW) berichtet über die historischen und politischen Ereignisse, die zum Anschluss führten, von der Ausrufung der Republik 1918 bis zum "Anschluss" im März 1938.
China
Emigrationsziel war neben den USA, Palästina und anderen Ländern auch China. Viele Juden aus Österreich, Deutschland, Italien, Russland, Polen und aus der Schweiz emigrierten nach Shanghai. Darunter waren auch Kurt Brodmanns Eltern. Während des Zweiten Weltkrieges entstand in Shanghai ein richtiges Ghetto. Modegeschäfte, Fleischfabriken und Restaurants gab es dort wie in Berlin oder in Wien. In diesem Hagalil-Artikel kannst du mehr über das "Ghetto von Schanghai" lesen.
Rückkehr nach Wien
Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen die Brodmanns wieder zurück nach Wien. Ein Artikel berichtet über jüdisches Leben in der österreichischen Hauptstadt. Zu diesem Thema gab es auch eine Ausstellung im Wiener Jüdischen Museum, namens "Leben! Juden in Wien nach 1945".