Tag #117806 - Interview #82830 (Sylvia Segenreich)

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Beide Kinder waren im Lycée alle Jahre Vorzugsschüler. Ich habe nichts dazu getan. Aber natürlich war ich stolz, aber ich hab es nicht so gezeigt. Mein Sohn hat, als er schreiben und lesen gelernt hat, sofort angefangen Gedichte zu schreiben. Wenn ich gesagt habe: schreib was, hat er es sofort gemacht. Aber als mein Mann ihn gefragt hat was er studieren will, wusste er nicht was. Viele Freunde von ihm haben Medizin studiert. Da hat mein Mann zu ihm gesagt: ‚Studier Medizin.’ Da hat er gesagt: ‚Ich kann Menschen nicht leiden sehen, ich kann das nicht.’ ‚Dann mach was du willst’, hat mein Mann zu ihm gesagt, und mein Sohn hat Physik studiert. Zwei Jahre hat er in Paris studiert. Ich habe ihm im selben Haus, in dem meine Tochter gewohnt hat, eine kleine Wohnung gemietet. Da konnte er immer bei der ersten Tochter meiner Tochter Babysitter sein. Nach dem Studium hat er sechs Jahre in Wien bei Siemens gearbeitet. Dann hat er sich entschlossen, nach Israel auszuwandern, und er hat bei Siemens gekündigt. Damals war er ungefähr 30 Jahre alt. Er ist nach Israel gefahren und hat dort bei der Elektronik Firma Tadiran ein paar Jahre gearbeitet. In dieser Zeit hat er schon für deutsche Zeitungen, für Schweizer Zeitungen, auch für Wiener Zeitungen geschrieben. Ich weiß nicht, wer im ORF über ihn gesprochen hat, aber er bekam dann eine Einladung nach Wien. Er hatte im ORF ein Interview, und sie haben ihn als Israel Korrespondenten eingestellt. Am Anfang hat er nur fürs Radio gearbeitet, und dann hat er fürs Fernsehen und für den ‚Standard’ gearbeitet. Jetzt lebt er schon lange mit seiner Frau Daniela und den Töchtern Timna und Noa, die in Israel geboren sind, in Israel.
Period
Interview
Sylvia Segenreich