Tag #117836 - Interview #78544 (Robert Walter Rosner)

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Anna Lea Haber, geborene Goldschläger, wurde am 14. Januar 1885 geboren und heiratete den Möbelhändler Siegmund Haber. Sie blieben nach dem 1. Weltkrieg in Wien und hatten drei Kinder, Emil, Josef und Richard. Anna und Siegmund Haber wurden am 1942 nach Izbica [Polen] im Distrikt Lublin deportiert und ermordet. Die Söhne konnten sich retten: Emil nach Australien, Josef und Richard nach Palästina. Josef und Richard gingen nach dem Krieg nach Amerika.

Charlotte Streit, geborene Goldschläger, heiratete den Zionisten Shalom Streit, der Direktor einer Schule in Petah Tikva [Israel] war. Sie lebten zuerst in Wien und gingen 1930 nach Palästina. Sie haben zwei Kinder, Esther Streit und Shmuel Streit. Esther Streit ist Schriftstellerin und lebt in Petach Tikva und Shmuel Streit ist Chemiker und arbeitet an der Jerusalemer Universität.

Chaim, später Karl Goldschläger heiratete Desi. Er gründete nach der Flucht nach Wien, während des 1. Weltkriegs, in der Nähe von Wien eine Seifen - und Kerzenfabrik, die er bis 1938 führte. Die erste Ehe wurde geschieden und 1936 heiratete er Fini, eine entfernte Verwandte. Er wurde im Frühling 1938 verhaftet, ins KZ Dachau und dann ins KZ Buchenwald deportiert. Im Herbst 1938 wurde er entlassen und emigrierte nach Palästina.
Seine erste Frau konnte nach England emigrieren. Aus der ersten Ehe stammte ein Sohn Peter, der im Krieg in der englischen Armee diente und so schwer verwundet wurde, dass er ein Invalide blieb.

Meine Mutter Rachel Goldschläger wurde am 5. Mai 1886 in Radautz geboren.

Die Kinder meines Großvaters und seiner zweiten Frau Hannah waren: Max, Jakob, Ephraim, und Jenka.

Max wanderte vor dem 2. Weltkrieg nach Palästina aus.

Jakob kam bei einem Pogrom in Iasi [Rumänien] ums Leben.

Ephraim überlebte die Deportation nach Transniistrien [heute Teil von Moldawien] und emigrierte nach dem Krieg nach Palästina.

Jenka Jenkeles, geborene Goldschläger, hatte eine Tochter Niza. Sie überlebten die Deportation nach Transniistrien und emigrierten nach dem Krieg nach Palästina.
Interview
Robert Walter Rosner
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