Tag #119270 - Interview #78492 (Marianne Wallisch)

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Im Sommer 1944 nach dem Hitlerattentat, haben die ungarischen Pfeikreuzler, den Reichsverweser Horty gestürzt und ihr grausames Regime begonnen. Diese waren viel ärger und brutaler als die Deutschen vorher. Da haben dann auch die Deportationen im großen Stil begonnen. Viele wurden erst ein Mal in einer Ziegelfabrik gesammelt.

Mein Vater ist mit unseren Deutschen Pässen mit dem großen „J“ drinnen immer irgendwie durchgeschlüpft. Aber trotzdem konnten wir in dem Judenhaus nicht weiterbleiben. Ich wurde noch griechisch-orthodox getauft, weil wir geglaubt haben das könnte helfen und bei den orthodoxen ging es am einfachsten. Hat auch nicht viel genutzt.

Eine unserer Mitbewohnerinnen eine Ärztin hat uns Schwedische Schutzpässe besorgt. Und so konnten wir in ein schwedisch geschütztes Haus gehen. Dort waren wir 10 Familien in einer Drei-Zimmer-Wohnung und frühere Angestellte meines Vaters haben uns mit Essen versorgt.
Wir mussten dann in ein anderes schwedisch geschütztes Haus übersiedeln. Dort bekamen wir eine kleine Garcioniere für uns alleine, was natürlich ein Hit war.
Period
Location

Hungary

Interview
Marianne Wallisch