Tag #119866 - Interview #78288 (Ludwig Grossmann)

Selected text
Alle jüdischen Familien, die es sich leisten konnten, haben ihren Kindern das Studium finanziert. Meine Schwester ging bis zur Untermittelstufe in der Hammer-Purgstall-Gasse in ein humanistisches Gymnasium. Weil meine Familie arm war, musste sie einen Beruf erlernen. Sie hat eine Schneiderlehre bei Michelbeuern gemacht.

In der Taborstraße [2. Bezirk] wohnte eine Professorin [Lehrerin an einem Gymnasium], die eine zionistische Mädchengruppe leitete. Sie war sehr geachtet und respektiert; die Mädchen haben sie vergöttert. Sie hat sie zionistisch stark beeinflusst.

Mit ihrem zukünftigen Bräutigam war meine Schwester schon befreundet, als sie erst 14 Jahre alt war. Sie waren im Sommer auf der Moschava [hebr: Sommerlager] in der Kindergruppe und als junge Leute waren sie bei der sozialistischen Jugend im Kaltschacher Lager in Kärnten.
Period
Location

Austria

Interview
Ludwig Grossmann