Politisch engagierte ich mich nie besonders. Mein Vater wählte nach dem Krieg in Wien immer Rot. Er war kein Sozialist in dem Sinn, aber er war eher ein Sozialist, als alles andere. Bis heute ist mein Mann derjenige der immer sagt: 'Wenn ich dir das nicht sagen würde...', oder: 'Lies das doch...' Dann gibt er mir etwas zu lesen, aber ich komme mir so machtlos vor gegen die große Politik.
- Tradíciók 11756
- Beszélt nyelv 3019
- Identitás 7808
- A település leírása 2440
- Oktatás, iskola 8506
- Gazdaság 8772
- Munka 11672
- Szerelem & romantika 4929
- Szabadidő/társadalmi élet 4159
- Antiszemitizmus 4822
-
Főbb események (politikai és történelmi)
4256
- örmény népirtás 2
- Doctor's Plot (1953) 178
- Soviet invasion of Poland 31
- Siege of Leningrad 86
- The Six Day War 4
- Yom Kippur War 2
- Atatürk halála 5
- Balkán háborúk (1912-1913) 35
- Első szovjet-finn háború 37
- Csehszlovákia megszállása 1938 83
- Franciaország lerohanása 9
- Molotov-Ribbentrop paktum 65
- Varlik Vergisi (vagyonadó) 36
- Első világháború (1914-1918) 216
- Spanyolnátha (1918-1920) 14
- Latvian War of Independence (1918-1920) 4
- Nagy gazdasági világválság (1929-1933) 20
- Hitler hatalmon (1933) 127
- 151 Kórház 1
- Thesszaloniki tűzvész (1917) 9
- Görög polgárháború (1946-49) 12
- Thesszaloniki Nemzetközi Vásár 5
- Bukovina Romániához csatolása (1918) 7
- Észak-Bukovina csatolása a Szovjetunióhoz (1940) 19
- Lengyelország német megszállása (1939) 94
- Kisinyevi pogrom (1903) 7
- Besszarábia romániai annexiója (1918) 25
- A magyar uralom visszatérése Erdélybe (1940-1944) 43
- Besszarábia szovjet megszállása (1940) 59
- Második bécsi diktátum 27
- Észt függetlenségi háború 3
- Varsói felkelés 2
- A balti államok szovjet megszállása (1940) 147
- Osztrák lovagi háború (1934) 9
- Anschluss (1938) 71
- A Habsburg birodalom összeomlása 3
- Dollfuß-rendszer 3
- Kivándorlás Bécsbe a második világháború előtt 36
- Kolkhoz 131
- KuK - Königlich und Kaiserlich 40
- Bányászjárás 1
- A háború utáni szövetséges megszállás 7
- Waldheim ügy 5
- Trianoni békeszerződés 12
- NEP 56
- Orosz forradalom 351
- Ukrán éhínség (Holodomor) 199
- A Nagy tisztogatás 283
- Peresztrojka 233
- 1941. június 22. 468
- Molotov rádióbeszéde 115
- Győzelem napja 147
- Sztálin halála 365
- Hruscsov beszéde a 20. kongresszuson 148
- KGB 62
- NKVD 153
- Magyarország német megszállása (1944. március 18-19.) 45
- Józef Pilsudski (1935-ig) 33
- 1956-os forradalom 84
- Prágai Tavasz (1968) 73
- 1989-es rendszerváltás 174
- Gomulka kampány (1968) 81
-
Holokauszt
9685
- Holokauszt (általánosságban) 2789
- Koncentrációs tábor / munkatábor 1235
- Tömeges lövöldözési műveletek 337
- Gettó 1183
- Halál / megsemmisítő tábor 647
- Deportálás 1063
- Kényszermunka 791
- Repülés 1410
- Rejtőzködés 594
- Ellenállás 121
- 1941-es evakuálások 866
- Novemberpogrom / Kristályéjszaka 34
- Eleutherias tér 10
- Kasztner csoport 1
- Jászvásári pogrom és a halálvonat 21
- Sammelwohnungen 9
- Strohmann rendszer 11
- Struma hajó 17
- Élet a megszállás alatt 803
- Csillagos ház 72
- Védett ház 15
- Nyilaskeresztesek ("nyilasok") 42
- Dunába lőtt zsidók 6
- Kindertranszport 26
- Schutzpass / hamis papírok 95
- Varsói gettófelkelés (1943) 24
- Varsói felkelés (1944) 23
- Segítők 521
- Igazságos nemzsidók 269
- Hazatérés 1090
- Holokauszt-kárpótlás 112
- Visszatérítés 109
- Vagyon (vagyonvesztés) 595
- Szerettek elvesztése 1724
- Trauma 1029
- Beszélgetés a történtekről 1807
- Felszabadulás 558
- Katonaság 3322
- Politika 2640
-
Kommunizmus
4468
- Élet a Szovjetunióban/kommunizmus alatt (általánosságban) 2592
- Antikommunista ellenállás általában 63
- Államosítás a kommunizmus alatt 221
- Illegális kommunista mozgalmak 98
- Szisztematikus rombolások a kommunizmus alatt 45
- Kommunista ünnepek 311
- A kommunista uralommal kapcsolatos érzések 930
- Kollektivizáció 94
- Az állami rendőrséggel kapcsolatos tapasztalatok 349
- Börtön/kényszermunka a kommunista/szocialista uralom alatt 449
- Az emberi és állampolgári jogok hiánya vagy megsértése 483
- Élet a rendszerváltás után (1989) 493
- Izrael / Palesztina 2190
- Cionizmus 847
- Zsidó szervezetek 1200
Displaying 15361 - 15390 of 50826 results
Kitty Schrott
Mich hätte das Hotelfach interessiert, aber da sagte mein Papa: 'Du bist ein anständiges Mädchen und kommst dann in weiß Gott was für Kreise!' In Wien gab es die jüdische Firma Leopold Prinz. Er war der Besitzer mehrerer Filialen: Wäschererzeugung, Stoffverkauf, gefärbte Lammfelle; Kürschner waren seine Kunden.
Mein Vater kannte in der Firma jemanden, und ich wurde im Büro aufgenommen. Darüber war ich nicht sehr glücklich, denn sie nahmen mich sozusagen gnadenhalber auf. Dann traf mein Vater jemanden von der Firma Reichfeld. Das war eine jüdische Familie, der eine Chemikaliengroßhandlung, die als Familienbetrieb geführt wurde, gehörte, und die suchten eine Bürokraft.
Ich begann da zu arbeiten, und ich blieb dort bis zur Geburt meiner Kinder. Ich hatte in dem Beruf keine Erfahrung, aber ich kann nicht sagen, dass ich unglücklich war. Man nahm es nicht so genau mit der Arbeitszeit, wenn ich mit meiner Arbeit fertig war, ging ich nach Hause, auch wenn es noch nicht fünf Uhr war. Wenn viel zu tun war, arbeitete ich länger. Eigentlich war das eine angenehme Zeit.
Mein Vater kannte in der Firma jemanden, und ich wurde im Büro aufgenommen. Darüber war ich nicht sehr glücklich, denn sie nahmen mich sozusagen gnadenhalber auf. Dann traf mein Vater jemanden von der Firma Reichfeld. Das war eine jüdische Familie, der eine Chemikaliengroßhandlung, die als Familienbetrieb geführt wurde, gehörte, und die suchten eine Bürokraft.
Ich begann da zu arbeiten, und ich blieb dort bis zur Geburt meiner Kinder. Ich hatte in dem Beruf keine Erfahrung, aber ich kann nicht sagen, dass ich unglücklich war. Man nahm es nicht so genau mit der Arbeitszeit, wenn ich mit meiner Arbeit fertig war, ging ich nach Hause, auch wenn es noch nicht fünf Uhr war. Wenn viel zu tun war, arbeitete ich länger. Eigentlich war das eine angenehme Zeit.
Als ich in der Hotelfachschule war, entstand die 'Freiheitliche Partei'. Da gab es eine Schülerin, die sagte, sie wählt diese Partei. Und es gab einen Jungen in der Klasse, der aus einer Nazifamilie kam und von dem wusste ich, dass er mich ablehnt, weil ich Jüdin bin. Aber das wurde nie thematisiert, das war eher hinter vorgehaltener Hand: 'Die ist doch eine...' oder so.
Es wurde beschlossen, dass die Hotelfachschule für mich am besten sei, weil es da kaufmännische Fächer, wie auch Haushaltsfächer gab. Das hinter diesem Hotelfach auch ein Beruf steht, nämlich das Hotelfach, der mir gefallen hätte, wie ich dann da hinein gerochen hatte, das steht auf einem anderen Blatt.
Die Hotelfachschule habe ich in nicht in so guter Erinnerung, weil ich überfordert war und es auch keine Lehrer gab, die sich um mich gekümmert hätten. Zweiundzwanzig Gegenstände, glaube ich, waren es, die man in der Hotelfachschule zu lernen hatte. In zwei Jahren musste man das bewältigen, da war ich überfordert und dadurch eine schlechte Schülerin.
Die Absolventen der Hotelfachschule, besonders die, die nach der Matura die Hotelfachschule gemacht hatten, gingen zum Teil danach in die Schweiz, denn Österreich war damals als Fremdenverkehrsland nicht sehr interessant.
Die Hotelfachschule habe ich in nicht in so guter Erinnerung, weil ich überfordert war und es auch keine Lehrer gab, die sich um mich gekümmert hätten. Zweiundzwanzig Gegenstände, glaube ich, waren es, die man in der Hotelfachschule zu lernen hatte. In zwei Jahren musste man das bewältigen, da war ich überfordert und dadurch eine schlechte Schülerin.
Die Absolventen der Hotelfachschule, besonders die, die nach der Matura die Hotelfachschule gemacht hatten, gingen zum Teil danach in die Schweiz, denn Österreich war damals als Fremdenverkehrsland nicht sehr interessant.
Nie war die Rede davon, dass ich auf ein Gymnasium gehen soll. Mein Vater sagte immer, ich soll auf die Bürgerschule gehen, und ich war ein sehr braves Kind und tat immer das, was die Erwachsenen von mir erwarteten. Er sagte, ich soll etwas lernen, was Kaufmännisches, damit ich auch den Haushalt führen kann und es hieß immer:
'Na ja, sie wird eh heiraten!' Und dieses 'sie wird eh heiraten' ging mir so in Fleisch und Blut über, dass ich eigentlich gar nichts anderes wollte als 'eh heiraten'.
'Na ja, sie wird eh heiraten!' Und dieses 'sie wird eh heiraten' ging mir so in Fleisch und Blut über, dass ich eigentlich gar nichts anderes wollte als 'eh heiraten'.
Das Geschäft der Großmutter war arisiert worden und existierte nicht mehr, aber das Geschäft eines Onkels von Alexander, ein Espresso auf der Mariahilferstraße Nummer 107, kaufte Alexander seinem Cousin ab.
Mein Papa ging schon in der Früh ins Kaffeehaus 'Kremser', das am Ring bei der Oper war. Er nahm ein Getränk vor dem Mittagessen, zum Mittag kam er nach Hause, nachmittags ging er wieder ins Kaffeehaus, dann entweder ins 'Kaisergarten' am Ring, später gab es das Kaffee 'Carlton', das wurde dann sein Stammkaffe.
Wenn ich meinen Vater sehen wollte, musste ich ins 'Carlton' gehen. Im Kaffeehaus wurde wenig konsumiert, man trank nur Kaffee. Er ging auch ins Kaffeehaus, um Frauen kennen zu lernen, und am Wochenende ging mein Vater dann mit seiner jeweiligen Freundin in ein Wirtshaus essen, und danach gingen sie ins Kaffeehaus oder in eine Bar.
Man ging auch zum '12 Uhr Tee' zum Beispiel ins 'Parkhotel' in Hietzing oder in den 'Kursalon' ging man zum 5 Uhr Tee. Im Sommer fuhren wir oft zum Cobenzl, dort war eine Liegewiese und um 6 Uhr fuhren wir dann zum Heurigen, da war aber meine Großmutter schon gestorben. Das Essen nahm man mit, das war noch der Ur- Heurige.
Die Frau von Onkel Ernst hatte immer haufenweise Schnitzel gebraten, die wir mitnahmen, und dazu wurde heuriger Wein getrunken. Oft waren wir beim 'Mayr am Pfarrplatz', das ist ein bekannter Heuriger. Wir bestellten Getränke, aßen unsere Schnitzeln, das war immer ein billiges Vergnügen.
Wenn ich meinen Vater sehen wollte, musste ich ins 'Carlton' gehen. Im Kaffeehaus wurde wenig konsumiert, man trank nur Kaffee. Er ging auch ins Kaffeehaus, um Frauen kennen zu lernen, und am Wochenende ging mein Vater dann mit seiner jeweiligen Freundin in ein Wirtshaus essen, und danach gingen sie ins Kaffeehaus oder in eine Bar.
Man ging auch zum '12 Uhr Tee' zum Beispiel ins 'Parkhotel' in Hietzing oder in den 'Kursalon' ging man zum 5 Uhr Tee. Im Sommer fuhren wir oft zum Cobenzl, dort war eine Liegewiese und um 6 Uhr fuhren wir dann zum Heurigen, da war aber meine Großmutter schon gestorben. Das Essen nahm man mit, das war noch der Ur- Heurige.
Die Frau von Onkel Ernst hatte immer haufenweise Schnitzel gebraten, die wir mitnahmen, und dazu wurde heuriger Wein getrunken. Oft waren wir beim 'Mayr am Pfarrplatz', das ist ein bekannter Heuriger. Wir bestellten Getränke, aßen unsere Schnitzeln, das war immer ein billiges Vergnügen.
Meine Großmutter Gisela und ich gingen oft ins Kino. Als ich dreizehn, vierzehn Jahre alt war, gingen wir drei bis vier Mal in der Woche ins Kino. Ich sekkierte sie immer:
'Oma, komm ins Kino, gehen wir ins Kino'. Ins Theater wurde ich von meinem Vater und Onkel Ernst mitgenommen, in die Oper ging ich auch mit meinem Vater und meinem Onkel, aber auch sehr oft allein. Mein Onkel Ernst ging jede Woche einmal ins Theater, und alle vierzehn Tage nahm er mich mit ins Burgtheater, ins Theater an der Josefstadt und das Volkstheater, das alles konsumierten wir damals.
'Oma, komm ins Kino, gehen wir ins Kino'. Ins Theater wurde ich von meinem Vater und Onkel Ernst mitgenommen, in die Oper ging ich auch mit meinem Vater und meinem Onkel, aber auch sehr oft allein. Mein Onkel Ernst ging jede Woche einmal ins Theater, und alle vierzehn Tage nahm er mich mit ins Burgtheater, ins Theater an der Josefstadt und das Volkstheater, das alles konsumierten wir damals.
Unsere Besitzungen in Laa haben wir zurückbekommen. Mein Vater, Onkel Ernst und Arnold Sagl wurden Kompagnons und waren wieder Pferdehändler. Herr Sagl hatte ein Pferdegeschäft in Wien. Mein Vater und Onkel Ernst mieteten in Laa einen Stall, hatten wahrscheinlich wieder ihre ehemaligen Kunden von vor dem Krieg und begannen wieder mit dem Pferdehandel.
Onkel Ernst heiratete nach dem Krieg Anni Holzer aus Reichenau an der Rax, die 1920 geboren wurde. Anni ist ein Zwilling und lebt heute als Witwe mit ihrer Schwester Edith zusammen in Wien. Die Schwestern arbeiteten bis zu ihrer Deportation nach Theresienstadt und Auschwitz im Rothschildspital.
Ihre Eltern und ersten Ehemänner gingen ins Gas. Anni heiratete meinen Onkel Ernst am 4. August 1949. Ihr Sohn Peter Drill wurde 1950 geboren. Nach dem Krieg wurde Anni chirurgische Schwester im Spital und Edith in der Fürsorge und Kassa der Israelitischen Kultusgemeinde. Peter Drill heiratete Serap aus der Türkei, die zum Judentum übergetreten ist. Sie leben aber kein religiöses Leben.
Ihre Eltern und ersten Ehemänner gingen ins Gas. Anni heiratete meinen Onkel Ernst am 4. August 1949. Ihr Sohn Peter Drill wurde 1950 geboren. Nach dem Krieg wurde Anni chirurgische Schwester im Spital und Edith in der Fürsorge und Kassa der Israelitischen Kultusgemeinde. Peter Drill heiratete Serap aus der Türkei, die zum Judentum übergetreten ist. Sie leben aber kein religiöses Leben.
Jeder wusste, dass ich aus Palästina komme, aber Antisemitismus von Lehrern oder von Mitschülern habe ich nicht direkt erlebt. Ein einziges Mal war ich mit der Schule auf einem Schikurs. Das war nichts für mich, denn damals hatten wir Holzski, die nicht einmal eine Bindung hatten, und ich war nicht sehr geschickt - ich konnte damit nicht gut fahren.
Es machte keinen Spaß dieses Rutschen, bis heute vertrag ich das Rutschen unter den Beinen nicht. Eines Abends sangen die Mädchen auch noch Lieder aus der Nazizeit. Da hatte ich ein sehr ungemütliches Gefühl. Aber was ich nicht weiß, ist: sangen sie die Lieder, weil sie sie eben kannten oder weil ihnen die Ideologie gefiel.
Diskutiert habe ich sicher nicht mit denen, dafür war ich viel zu schüchtern und dumm. Außerdem hatte ich zu Hause gelernt: 'Lass dich auf keine Debatten ein!' Ich hatte aber auch einige Freundinnen in der Klasse, die nicht mitsangen.
Es machte keinen Spaß dieses Rutschen, bis heute vertrag ich das Rutschen unter den Beinen nicht. Eines Abends sangen die Mädchen auch noch Lieder aus der Nazizeit. Da hatte ich ein sehr ungemütliches Gefühl. Aber was ich nicht weiß, ist: sangen sie die Lieder, weil sie sie eben kannten oder weil ihnen die Ideologie gefiel.
Diskutiert habe ich sicher nicht mit denen, dafür war ich viel zu schüchtern und dumm. Außerdem hatte ich zu Hause gelernt: 'Lass dich auf keine Debatten ein!' Ich hatte aber auch einige Freundinnen in der Klasse, die nicht mitsangen.
Dann haben wir eine herrliche, sehr große fünf Zimmer und drei Kabinette Wohnung im 4. Bezirk, am Brahmsplatz, gemietet. Die ganze Familie blieb zusammen, wir wohnten gemeinsam in dieser Wohnung. Als mein Onkel Ernst 1949 heiratete, zog auch seine Frau Anni dazu, und als der Sohn Peter geboren wurde, wohnten wir auch noch zusammen.
Im Oktober kam ich nach Wien und die Frau Brandthuber aus Laa, sie hieß dann Wittmann, weil sie noch einmal geheiratet hatte, besorgte mir einen alten Professor, das war der Professor Reibenspieß, als Nachhilfe. Professor Reibenspieß gab mir ein halbes Jahr, von Oktober bis Februar, Privatunterricht.
Meine Familie hatte ja immer deutsch miteinander gesprochen, aber mein Deutsch war nicht gut. Besonders die Schrift beherrschte ich nicht so gut, dass ich in der Schule hätte bestehen können. Im Februar 1948 konnte ich die dritte Klasse der Hauptschule in der Embelgasse besuchen. Den Privatlehrer hatte ich dann noch viele Jahre.
Meine Familie hatte ja immer deutsch miteinander gesprochen, aber mein Deutsch war nicht gut. Besonders die Schrift beherrschte ich nicht so gut, dass ich in der Schule hätte bestehen können. Im Februar 1948 konnte ich die dritte Klasse der Hauptschule in der Embelgasse besuchen. Den Privatlehrer hatte ich dann noch viele Jahre.
Anfangs wohnten wir bei einem Bekannten im 5. Bezirk. Das war der Pferdehändler Arnold Sagl, auch ein Jude. In Laa hatte es eine Nachbarin gegeben, die Frau Brandthuber. Ich habe sie nach dem Krieg kennen gelernt. In Laa war sie eine Persönlichkeit.
Ihr Mann war Baumeister, und sie hatte sehr jung geheiratet und war dann, vor dem Krieg, die Freundin meines Onkels Ernst gewesen. Frau Brandthuber kümmerte sich sehr um mich, als ich als Zwölfjährige ohne Mutter nach Wien kam. Sie ging zum Beispiel mit mir ins Dianabad schwimmen und sorgte sich überhaupt um unsere ganze Familie.
Auch die Brauereibesitzerin von 'Hubertus Bräu', Gülnar Hoffmann, war eine Freundin der Familie, die wir dann auch nach dem Krieg wiedertrafen. Dann gab es die Familie Prantl. Der Herr Prantl war Tierarzt in Laa, und er war der Erste, mit dem mein Vater nach dem Krieg brieflich Kontakt aufnahm.
Als mein Vater starb, fand ich diesen Brief und schickte ihn an die Familie Prantl.
Ihr Mann war Baumeister, und sie hatte sehr jung geheiratet und war dann, vor dem Krieg, die Freundin meines Onkels Ernst gewesen. Frau Brandthuber kümmerte sich sehr um mich, als ich als Zwölfjährige ohne Mutter nach Wien kam. Sie ging zum Beispiel mit mir ins Dianabad schwimmen und sorgte sich überhaupt um unsere ganze Familie.
Auch die Brauereibesitzerin von 'Hubertus Bräu', Gülnar Hoffmann, war eine Freundin der Familie, die wir dann auch nach dem Krieg wiedertrafen. Dann gab es die Familie Prantl. Der Herr Prantl war Tierarzt in Laa, und er war der Erste, mit dem mein Vater nach dem Krieg brieflich Kontakt aufnahm.
Als mein Vater starb, fand ich diesen Brief und schickte ihn an die Familie Prantl.
Wir überfuhren am Semmering die Demarkationslinie, kamen in russisches Gebiet, und am Bahnhof hörte ich Kinder, die Tee verkauften und deutsch miteinander sprachen. Das war komisch für mich, denn die Kinder, mit denen ich zusammen war, sprachen ivrit miteinander.
In Österreich hatte unsere Familie noch Besitzungen - Häuser und Äcker - und es gab den Plan, dass der Onkel und die Großmutter vorfahren und erst einmal alles anschauen. Aber dann starb meine Mutter an Krebs. Als die Ärzte den Krebs erkannten, lebte sie noch drei Wochen.
Die Jugendlichen waren organisiert, und ich wurde von der Klasse angehalten mitzumachen, aber mein Vater sagte immer, ich soll lieber nicht gehen. Es gab die Haganah, und meine Eltern hatten Angst, dass ich bei Lagerfeuern mit Kartoffelbraten in eine bestimmte politische Richtung agitiert werde.
Sie passten immer auf, dass ich ja nicht zu sehr in irgendetwas hinein gezogen werde, noch dazu, wo mein Vater sicher schon von Anfang an im Kopf hatte, nach Österreich zurückzukehren. Meine Mutter wollte nicht nach Österreich zurück, denn sie wollte nicht, dass ich in Österreich aufwachse.
Es war die Einstellung meiner Eltern damals, sich nicht zu sehr zu öffnen, sich lieber anzupassen, denn man muss ja nicht jedem erzählen, wer man ist. Ich bin zwar ein offener Mensch geworden, aber auch ich mache keine Reklame damit, jüdisch zu sein. Wenn es sich ergibt, sage ich es, aber ich würde das nie in den Vordergrund stellen. Ich würde auch nie jemandem meine Meinung aufdrängen.
Sie passten immer auf, dass ich ja nicht zu sehr in irgendetwas hinein gezogen werde, noch dazu, wo mein Vater sicher schon von Anfang an im Kopf hatte, nach Österreich zurückzukehren. Meine Mutter wollte nicht nach Österreich zurück, denn sie wollte nicht, dass ich in Österreich aufwachse.
Es war die Einstellung meiner Eltern damals, sich nicht zu sehr zu öffnen, sich lieber anzupassen, denn man muss ja nicht jedem erzählen, wer man ist. Ich bin zwar ein offener Mensch geworden, aber auch ich mache keine Reklame damit, jüdisch zu sein. Wenn es sich ergibt, sage ich es, aber ich würde das nie in den Vordergrund stellen. Ich würde auch nie jemandem meine Meinung aufdrängen.
Mein Vater und mein Onkel Ernst arbeiteten schwer als Schichtarbeiter in einer Fabrik der Engländer, und meine Mutter musste nun zu Leuten flicken gehen, um Geld zu verdienen. Als sie das erste Mal zur Arbeit ging, weinte sie und mein Papa weinte auch, denn dass seine Frau arbeiten gehen musste, das war schrecklich für ihn. Das bedeutete für beide den sozialen Abstieg.
Meine Familie fand eine Wohnung in Rechovot, und ich ging wieder in die Schule. Ich glaube, ich hätte in die fünfte Klasse kommen sollen, wurde geprüft und kam erst einmal in die vierte Klasse. Ich war in Palästina als Ole Chadasch, das bedeutet Neueinwanderer, privilegiert, und ich hatte Freunde, die mich sofort akzeptierten.
Die Wohnung in Rechovot lag im jemenitischen Viertel und war nicht besonders komfortabel. Meine Familie zahlte eine Wohnung in Holon an, die gerade gebaut wurde. Einige Monate später war das Haus fertig gebaut, und die ganze Familie übersiedelte.
Die Wohnung in Rechovot lag im jemenitischen Viertel und war nicht besonders komfortabel. Meine Familie zahlte eine Wohnung in Holon an, die gerade gebaut wurde. Einige Monate später war das Haus fertig gebaut, und die ganze Familie übersiedelte.
Natürlich war und blieb unser Ziel Palästina! Im Jahre 1945 wurden die Lager geräumt, und die Engländer ließen uns endlich nach Palästina einreisen. Wir wollten in die Nähe von Tel Aviv, weil eine der vielen Cousinen meines Vaters in Tel Aviv lebte.
In Rechovot, wenige Kilometer von Tel Aviv entfernt, wurden wir vier Wochen zur Erholung von Wizo-Frauen aufgenommen. Jeder kam in einen anderen Haushalt, in einem Shikun - einer Siedlung -, alle nebeneinander. Ich war bei russischen Juden untergebracht, der Vater der Familie war Autobuschauffeur.
In Rechovot, wenige Kilometer von Tel Aviv entfernt, wurden wir vier Wochen zur Erholung von Wizo-Frauen aufgenommen. Jeder kam in einen anderen Haushalt, in einem Shikun - einer Siedlung -, alle nebeneinander. Ich war bei russischen Juden untergebracht, der Vater der Familie war Autobuschauffeur.
Erika Rosenkranz
Onkel Erich war mit Tante Bianca verheiratet.
Tante Edith und Onkel Moritz wurden deportiert und kamen nicht mehr zurück [Edith Singer, geb. 1. September 1899 wurde am 30. September 1942 von Drancy in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet. Moritz Singer, geb. 17. Juli 1887 wurde am 4. November 1942 von Drancy in das KZ Auschwitz deportiert und ermordet.
Tante Edith, geborene Roth, war mit Moritz Singer verheiratet. Sie hatten keine Kinder, wohnten im 2. Bezirk, und die Tante hat ein Geflügelgeschäft in der Rotensterngasse besessen.
Eine Schwester hieß Johanna. Sie war mit einem Zahnarzt, dem Herrn Dr. Wachtel verheiratet.
Er war Geflügelhändler und starb im Jahre 1907 an einer Blutvergiftung, da war mein Vater neun Jahre alt.
Wir waren eine traditionell lebende, jüdische Familie. Wir waren weder koscher noch feierten wir den Schabbat, aber die hohen Feiertage wurden sehr festlich im Kreise der Familie begangen. Es wurden zwei Seder [2] zu Pessach [3] gefeiert, der eine bei meinen Großeltern mütterlicherseits und der andere bei der Großmutter väterlicherseits. Zu Rosch Haschana [4] waren wir auch einen Tag bei den Großeltern und einen Tag bei der Großmutter. Eingefastet zu Jom Kippur [5] wurde bei den Großeltern mütterlicherseits und ausgefastet wurde bei der Großmutter väterlicherseits. Zur Großmutter kam die ganze Familie meines Vaters, der Onkel Erich und die Tante Margit, die Tante Edith und der Onkel Leopold, also alle Geschwister meines Vaters, mit ihren Ehefrauen und den Kindern. Meine Großmutter hatte einen Sitz im Tempel im 8. Bezirk in der Neudeggergasse. Gegen Mittag sind wir zu Fuß in die 'Große Synagoge' im 2. Bezirk, in der Tempelgasse, gegangen, denn fahren durften wir aus religiösen Gründen nicht, aber wir mussten die Großmutter sehen und beglückwünschen. Sie war immer im Tempel in der Tempelgasse.
Ich habe einen französischen Kindergarten in der Laudongasse, im 8. Bezirk, besucht. Die Inhaberin hieß Mademoiselle Camille Chigout.
Wir waren nicht reich, aber es war immer alles da. Meine Mutti ist sehr stolz gewesen, dass sie es geschafft hat, das Haushaltsgeld richtig einzuteilen. Am Vormittag ist sie einkaufen gegangen, die Nachmittage hat sie mit Freundinnen verbracht. Unser Dienstmädchen schlief mit in meinem Zimmer und hat gekocht und geputzt. Mein Vater hat den ganzen gearbeitet Tag und manchmal haben wir ihn von der Arbeit abgeholt. Wenn meine Mutter gesehen hat, dass sie gut mit dem Wirtschaftsgeld ausgekommen ist, durfte er in ein Delikatessengeschäft gehen und kleine Delikatessen zusammenkaufen, die er sehr geliebt hat.
Von Beruf war er Steuerberater. Damals war ein Steuerberater meistens angestellt, das war mein Vater auch. Aber Bilanzen und solche Sachen machte er am Jahresende, beziehungsweise Jahresanfang, auch für andere Firmen. Nicht nur, dass mein Vater eine wunderschöne Handschrift gehabt hat, auch sein Stil war ganz der Zeit entsprechend.
Es war eine Zweieinhalbzimmer, Küche, Toilette Wohnung und die Mutti hat noch eine Dusche installieren lassen, für ein Bad war kein Platz. Die Toilette ist durch eine Mauer geteilt worden und die Dusche wurde gekachelt.