Meine Großeltern Schafer waren gläubig. Mein Großvater starb ja Anfang der 1930er-Jahre, und meine Großmutter wohnte mit ihren unverheirateten Kindern Hannah, Irma und Max in einer Wohnung am selben Gang wie wir. Max heiratete erst später.
Wir sind am Abend sehr häufig bei meiner Großmutter gesessen und haben dort gemeinsam Nachtmahl gegessen. Ich mochte nur Geflügelfleisch, Germknödel, Zwetschkenknödel, Palatschinken und ähnliches. Meine Großmutter und meine Eltern kauften zu den Feiertagen immer gemeinsam eine Gans, die wurde in der Wohnung meiner Großmutter zubereitet. Zuerst wurden die Innereien gegessen, dann das gebratene Fleisch. Lange Zeit danach aßen wir noch das ausgelassene Gänseschmalz und die Leber, die in Einsiedegläsern erstarrt war. Am Schabbat [der siebte Tag der Woche, Ruhetag, höchster Feiertag des Judentums] zündete meine Großmutter die Kerzen an und betete dazu.
Meine Eltern waren nicht mehr religiös. Nicht einmal zu den Feiertagen gingen sie in den Tempel. Um zu verhindern, dass ich Religionsunterricht bekomme, ist mein Vater, als ich sechs Jahre alt war, aus der Religion ausgetreten. Er war dann konfessionslos, und dadurch war ich auch konfessionslos. Er hat das beim Bezirksamt gemeldet. Ob man das der Kultusgemeinde auch melden musste oder nur dem Bezirksamt und das automatisch weiterging, das weiß ich nicht. Jedenfalls ist er ausgetreten und ich galt dann auch als konfessionslos. Die ersten vier Jahre in der Volksschule hatte ich keinen Religionsunterricht.
Wir sind am Abend sehr häufig bei meiner Großmutter gesessen und haben dort gemeinsam Nachtmahl gegessen. Ich mochte nur Geflügelfleisch, Germknödel, Zwetschkenknödel, Palatschinken und ähnliches. Meine Großmutter und meine Eltern kauften zu den Feiertagen immer gemeinsam eine Gans, die wurde in der Wohnung meiner Großmutter zubereitet. Zuerst wurden die Innereien gegessen, dann das gebratene Fleisch. Lange Zeit danach aßen wir noch das ausgelassene Gänseschmalz und die Leber, die in Einsiedegläsern erstarrt war. Am Schabbat [der siebte Tag der Woche, Ruhetag, höchster Feiertag des Judentums] zündete meine Großmutter die Kerzen an und betete dazu.
Meine Eltern waren nicht mehr religiös. Nicht einmal zu den Feiertagen gingen sie in den Tempel. Um zu verhindern, dass ich Religionsunterricht bekomme, ist mein Vater, als ich sechs Jahre alt war, aus der Religion ausgetreten. Er war dann konfessionslos, und dadurch war ich auch konfessionslos. Er hat das beim Bezirksamt gemeldet. Ob man das der Kultusgemeinde auch melden musste oder nur dem Bezirksamt und das automatisch weiterging, das weiß ich nicht. Jedenfalls ist er ausgetreten und ich galt dann auch als konfessionslos. Die ersten vier Jahre in der Volksschule hatte ich keinen Religionsunterricht.
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