Als meine Tochter in Graz in die Schule gegangen ist, hat es sicher Antisemitismus in der Schule gegeben, aber hinter der Hand, keinen offenen. Sie hatte damals christliche Freundinnen und Freunde, denn in Graz hat es fast keine Juden mehr gegeben.
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Heinz Klein
Wir haben zwei Kinder. Evelyn wurde 1949 und Walter wurde 1956 in Graz geboren. Natürlich war immer selbstverständlich, dass sie Juden sind. Sie haben ja auch viele Verwandte in Israel gehabt. Das Judentum hat dadurch nicht aufgehört, dass wir nach Österreich gegangen sind.
Wir haben nie gesagt: 'Wir sind zuerst Österreicher und dann Juden', diese Trennung haben wir nie gemacht. Mein Sohn war Bar Mitzwa [1], das war für uns eine Selbstverständlichkeit. Meine Frau hatte immer Sehnsucht nach Israel.
Wir haben nie gesagt: 'Wir sind zuerst Österreicher und dann Juden', diese Trennung haben wir nie gemacht. Mein Sohn war Bar Mitzwa [1], das war für uns eine Selbstverständlichkeit. Meine Frau hatte immer Sehnsucht nach Israel.
In unsere letzte Wohnung in Graz, die arisiert wurde, ist nach dem Krieg ein Partisan eingezogen. Wir haben die Wohnung nicht zurückverlangt. Er hat uns, meiner Frau und mir aber angeboten, dass wir bei ihm wohnen können, bis wir eine eigene Wohnung gefunden haben.
Er hat uns ein Zimmer zur Verfügung gestellt, und wir sind ausgezogen, als wir eine eigene Wohnung bekommen haben. Aus dieser Bekanntschaft ist eine wunderbare Freundschaft entstanden, die das ganze Leben gehalten hat. Dieser Mann ist der spätere Bundesrat Alfred Gerstl.
Er hat uns ein Zimmer zur Verfügung gestellt, und wir sind ausgezogen, als wir eine eigene Wohnung bekommen haben. Aus dieser Bekanntschaft ist eine wunderbare Freundschaft entstanden, die das ganze Leben gehalten hat. Dieser Mann ist der spätere Bundesrat Alfred Gerstl.
Wir haben dann in Graz fast nur jüdische Freunde gehabt, oder Juden die mit Nichtjuden verheiratet waren. Schulkameraden habe ich überhaupt keine mehr getroffen. Die Freunde, die ich vor dem Krieg hatte, hat es nach dem Krieg nicht mehr gegeben.
Im Jahr 1947 sind wir nach Österreich, nach Graz, gefahren. Meine Lebensgeschichte hätte darauf hingewiesen, dass ich in Palästina - damals hat es ja Israel noch nicht gegeben - geblieben wäre, aber es waren auch wirtschaftliche Umstände, dass ich zurück wollte.
Mein Vater wollte zurück, meine Mutter wollte auch zurück. Meine Mutter ist aber, zwei Monate bevor wir nach Österreich zurückkehrten, gestorben. Mein Bruder ist etwas später auch nach Graz zurückgekehrt, hat als Musiker gearbeitet und war dann Professor an der Lehrerbildungsanstalt bis er in Pension gegangen ist.
Mein Vater wollte zurück, meine Mutter wollte auch zurück. Meine Mutter ist aber, zwei Monate bevor wir nach Österreich zurückkehrten, gestorben. Mein Bruder ist etwas später auch nach Graz zurückgekehrt, hat als Musiker gearbeitet und war dann Professor an der Lehrerbildungsanstalt bis er in Pension gegangen ist.
Als wir in Palästina gelebt haben, haben die Frauen oft mehr verdient als die Männer. Meine Frau hatte einen herrlichen Posten. Zumindest haben alle jungen Frauen in diesen schweren Zeiten gearbeitet. Hier in Österreich jedoch waren die Frauen für die Küche und Kinder zuständig.
In Wien hat es keinen Mann gegeben, der mit einem Kinderwagen gegangen ist. Heute trifft man am Samstagnachmittag im Prater viele junge Väter mit ihren Kindern, alles ist ganz anders. Lange Zeit sind die Männer nach Hause gekommen und haben ihre Frauen unterdrückt. Sie haben sie angeschrieen, auch in guten Familien, nicht nur in proletarischen Familien.
In Wien hat es keinen Mann gegeben, der mit einem Kinderwagen gegangen ist. Heute trifft man am Samstagnachmittag im Prater viele junge Väter mit ihren Kindern, alles ist ganz anders. Lange Zeit sind die Männer nach Hause gekommen und haben ihre Frauen unterdrückt. Sie haben sie angeschrieen, auch in guten Familien, nicht nur in proletarischen Familien.
Meine Frau Desi wurde am 29.Juli 1925 in Wien geboren und war eine geborene Blumenfeld. Die Familie meiner Frau waren Zionisten. Ihr Vater ist schon 1936 nach Palästina gegangen und meine Schwiegermutter, meine Frau und ihre Schwester Laura, die Lola genannt wurde, sind 1938 durch Hitler vertrieben worden, aber sie wären mit einem Zertifikat ihres Vaters wahrscheinlich auch so nach Palästina ausgewandert. Viele Verwandte meiner Frau sind schon 1934/1935 in Israel gewesen. Wir haben 1944 geheiratet.
Mein Bruder war sechzehn Jahre alt, als der Hitler gekommen ist. Er hat gar nichts studieren können. In der Emigration ist er Musiker geworden. Er hat Saxophon, Klarinette, Klavier, und Ziehharmonika spielen können. Er hat nicht studiert, er war ein Naturtalent. Er hat dann in Palästina in einer Kapelle gespielt, und da mein Vater keine Arbeit hatte, die Familie erhalten.
Meine Lieblingskusine Olga Treuer ist leider in Wien geblieben und auch umgekommen Sie wurde ins Ghetto Theresienstadt [heute Tschechien] deportiert und von dort ins KZ Auschwitz [Polen], wo sie ermordet wurde. Auch meine Großmutter Miriam Hilfreich konnte nicht gerettet werden. Sie wurde auch nach Theresienstadt deportiert und ist dort gestorben.
Irma war die einzige der Geschwister meines Vaters, die sich mit ihrer Familie nicht retten konnte. Sie war zwei Jahre älter als mein Vater und war verheiratet mit Siegmund Simoni.
Gemeinsam mit ihren den Zwillinge Herbert und Kurt wurden sie nach Maly Trostinec bei Minsk [heute Weißrussland] deportiert und ermordet. Die Gräber waren schon vorbereitet, sie hatten überhaupt keine Chance. Die Eltern und die Zwillinge, so hat man mir erzählt, haben mit der Ausreise gewartet. Sie wollten zu einem Bruder meiner Tante nach Brasilien.
Aber es war schwer, für Brasilien eine Einreise zu kriegen, und so kamen sie nicht mehr raus. Sie hätten versuchen können, illegal nach Palästina zu kommen. Aber sie haben immer gewartet, um nach Brasilien zu können. Dann war es zu spät. Walter Simoni, der älteste der drei Söhne, hat überlebt. Er ist uns mehr als ein Cousin, mehr als ein Bruder. Er steht mir ganz nahe.
Walter ist von Österreich nach Belgien geflüchtet, ich glaube, er war sechs oder sieben Jahre älter als seine Zwillingsbrüder. Er hat bei einem Bauern gearbeitet, dann haben ihn die Deutschen erwischt. Er hat drei Jahre Auschwitz, den Todesmarsch und alles Schreckliche überlebt, aber die Nachricht, dass er niemand mehr hat, keinen Vater, keine Mutter, keine Brüder, das war ärger, als die drei Jahre Auschwitz. Nach Kriegsende hat man ja gesucht und gehofft. Walter lebt in Israel.
Gemeinsam mit ihren den Zwillinge Herbert und Kurt wurden sie nach Maly Trostinec bei Minsk [heute Weißrussland] deportiert und ermordet. Die Gräber waren schon vorbereitet, sie hatten überhaupt keine Chance. Die Eltern und die Zwillinge, so hat man mir erzählt, haben mit der Ausreise gewartet. Sie wollten zu einem Bruder meiner Tante nach Brasilien.
Aber es war schwer, für Brasilien eine Einreise zu kriegen, und so kamen sie nicht mehr raus. Sie hätten versuchen können, illegal nach Palästina zu kommen. Aber sie haben immer gewartet, um nach Brasilien zu können. Dann war es zu spät. Walter Simoni, der älteste der drei Söhne, hat überlebt. Er ist uns mehr als ein Cousin, mehr als ein Bruder. Er steht mir ganz nahe.
Walter ist von Österreich nach Belgien geflüchtet, ich glaube, er war sechs oder sieben Jahre älter als seine Zwillingsbrüder. Er hat bei einem Bauern gearbeitet, dann haben ihn die Deutschen erwischt. Er hat drei Jahre Auschwitz, den Todesmarsch und alles Schreckliche überlebt, aber die Nachricht, dass er niemand mehr hat, keinen Vater, keine Mutter, keine Brüder, das war ärger, als die drei Jahre Auschwitz. Nach Kriegsende hat man ja gesucht und gehofft. Walter lebt in Israel.
Meine Großeltern wurden von ihren zwei Söhnen 1938 nach Südamerika geholt, nach Brasilien, und dadurch wurden sie gerettet. Sie sind in Brasilien geblieben und dort gestorben. Irma war die einzige der Geschwister meines Vaters, die sich mit ihrer Familie nicht retten konnte. Sie war zwei Jahre älter als mein Vater und war verheiratet mit Siegmund Simoni.
Meine Eltern wurden aus ihrer Grazer Wohnung vertrieben, sie mussten nach Wien übersiedeln. Mein Vater war dann in Wien in der Kultusgemeinde tätig und für die jüdische Auswanderung zuständig. Er hatte das Provinzreferat unter sich und hat einen illegalen Transport zusammengestellt von cirka 240- 250 Grazer Juden.
Die sind nach Palästina geflohen und auch angekommen. Nachdem mein Vater gesehen hat, dass es auch für ihn und meine Mutter gefährlich wird, sind sie auch auf einem illegalen Transport nach Palästina gegangen. Das muss 1940 gewesen sein. Sie konnten nur Kleinigkeiten mitnahmen. Vieles ist dann auch noch durch die folgenden Umzüge verlorengegangen.
Die sind nach Palästina geflohen und auch angekommen. Nachdem mein Vater gesehen hat, dass es auch für ihn und meine Mutter gefährlich wird, sind sie auch auf einem illegalen Transport nach Palästina gegangen. Das muss 1940 gewesen sein. Sie konnten nur Kleinigkeiten mitnahmen. Vieles ist dann auch noch durch die folgenden Umzüge verlorengegangen.
Die Ordination meines Vaters, in der ich stets beschäftigt war, wurde im Mai 1938 arisiert. So verlor mein Vater seine Existenz und ich meinen Arbeitsplatz. Am 10. November 1938 wurde ich verhaftet und ins KZ Dachau [Deutschland] deportiert. Nach ungefähr sechs Monaten wurde ich entlassen und bin sofort mit einem illegalen Transport von Wien nach Palästina geflüchtet.
Mein Vater war in Graz Kultusrat, ich war im jüdischen Jugendbund, mein jüngerer Bruder war auch im jüdischen Jugendbund Tchelet-Lavan. Wir hatten nur jüdische Freunde und waren im jüdischen Jugendbund sehr stark verankert. Alle Freunde, die wir heute haben, sind aus dieser Zeit.
Meine Eltern waren nicht gläubig, aber jüdisch bewusst. Besonders nach dem Jahre 1934, nach dem Aufkommen des Nationalsozialismus. Das hat sie sicher mehr zum Judentum gebracht. Ab dieser Zeit waren sie hauptsächlich in jüdischer Gesellschaft.
Ich habe bei meinem Vater lernen und arbeiten können und war auf einem Lehrinstitut für Dentisten. Vor dem Krieg hat es befugte Zahntechniker gegeben. Als der Hitler gekommen ist, ist die deutsche Ordnung eingeführt worden. Man musste Prüfungen machen und mindestens ein Jahr in die Schule gehen, dann hat man die staatliche Prüfung gemacht. Nach dem Krieg bin ich dann in die Dentistenschule in Österreich gegangen, habe meine Schule beendet und die Prüfungen abgelegt.
Mein Großvater war ein angesehener Bürger der jüdischen Gemeinde. Samstags ist er immer in den Müllnertempel gegangen, er war auch im Tempelvorstand. Jüdische Feste haben wir bei meinen Großeltern erlebt. Beim Großvater wurde gut gekocht, und die jüdischen Feiertage wurden eingehalten.
Die Enkelkinder kamen oft zu Besuch. Er hat immer geschimpft, wenn wir einen Wirbel gemacht haben, wir sind auch nie ruhig gewesen. Wir haben nur darauf gewartet, dass es etwas Gutes zu Essen gibt. Oft waren von meiner Tante Irma die drei Buben Walter, Herbert und Kurt da, meine Lieblingskusine Olga Treuer, mein Bruder und ich.
Die Enkelkinder kamen oft zu Besuch. Er hat immer geschimpft, wenn wir einen Wirbel gemacht haben, wir sind auch nie ruhig gewesen. Wir haben nur darauf gewartet, dass es etwas Gutes zu Essen gibt. Oft waren von meiner Tante Irma die drei Buben Walter, Herbert und Kurt da, meine Lieblingskusine Olga Treuer, mein Bruder und ich.
Großvater und Großmutter Klein wohnten in Wien, im 9. Bezirk, in der Hahngasse. Der Großvater, er trug einen Kaiser Franz Josef Bart, saß jeden Tag um 5 Uhr nachmittags im Cafe Bauernfeld und spielte Karten, und die Großmutter saß mit Frauen dort und hat gestrickt. Das Cafe Bauernfeld war im 9. Bezirk, das gibt es heute nicht mehr. Es war genau gegenüber der heutigen französischen Schule. Das war das Leben meiner Großeltern, als ich sie kannte - jeden Tag waren sie im Cafehaus.
Meine Mutter war eine sehr kluge Frau, immer, wenn es uns wirtschaftlich besser ging, sind wir in eine größere Wohnung übersiedelt. So sind wir in Graz mindestens fünfmal umgezogen. Es hat ihr nichts ausgemacht, sie war klein, aber stark. Wir haben auch in einer Villa am Rucherlberg in Graz gewohnt, aber unsere letzte Wohnung war mitten in Graz.
Mein Vater war ein fescher Mann. Er ist sehr gern ins Kaffeehaus gegangen, die Mutter hat sich mehr um die Kinder gekümmert. Mein Vater war ein großer Pascha, ein ganz großer Pascha, aber die Mutter hat das Geld verwaltet. In Wirklichkeit hat er nur den Pascha gespielt. Meine Mutter war eine kleine zarte Frau, aber was sie gesagt hat, das ist dann auch geschehen. Sie hat gerne gesungen und war Mitglied im jüdischen Chor.
Als ich zwölf oder dreizehn Jahre alt war, bin ich in den jüdischen Jugendbund Tchelet Lavan gegangen, und seitdem habe ich keinen Urlaub mehr mit den Eltern gemacht. Da war die Zeit mit Machane [hebr. Ferienfreizeitcamp] verplant, da war ich mit den Wienern und den Schweizern zusammen.
Als wir Kinder waren, waren wir jedes Jahr auf 'Sommerfrische'. Da sind wir in den Ferien hinaus gefahren, 10 bis 15 km von Graz entfernt. Meine Eltern hatten ein Häuschen gemietet, und wir sind mit der Mutter draußen geblieben. Der Vater ist jeden Tag in der Früh zur Arbeit gegangen, und am Abend ist er zurückgekommen.
Am Samstag musste er nicht arbeiten. Die Mutter hat jeden Tag gekocht, und wir haben Verwandte aus Wien eingeladen. Auch Kusinen von mir sind auf Urlaub gekommen zu uns, eine oder zwei Wochen. Meine Eltern sind nie ins Ausland gefahren. Mein Vater ist erstmals im Jahre 1937 mit einem Freund ein paar Tage nach Jugoslawien gefahren.
Am Samstag musste er nicht arbeiten. Die Mutter hat jeden Tag gekocht, und wir haben Verwandte aus Wien eingeladen. Auch Kusinen von mir sind auf Urlaub gekommen zu uns, eine oder zwei Wochen. Meine Eltern sind nie ins Ausland gefahren. Mein Vater ist erstmals im Jahre 1937 mit einem Freund ein paar Tage nach Jugoslawien gefahren.
Meine Mutter war Kindergärtnerin von Beruf, hat aber ihren Beruf nach der Heirat mit meinem Vater nicht mehr ausgeübt. Sie war Hausfrau, wir waren ja drei große Mannsbilder! Mit meinem Vater, meinem Bruder und mir hat sie genug zu tun gehabt. Wir hatten aber auch immer ein Dienstmädchen, meistens hat das Dienstmädchen bei und gewohnt. Ich bin in eine jüdische Volksschule, mein Bruder Otto ist in eine öffentliche Volksschule gegangen.
Im Jahr 1917 bin ich in Wien zur Welt gekommen. So um 1920 sind meine Eltern von Wien nach Graz übersiedelt. Das war aus finanziellen Gründen, mein Vater hat in Graz einen Posten bekommen und sich dann selbständig gemacht. Mein Bruder Otto wurde 1920 geboren.
Meine Eltern hatten sich schon lange gekannt, sie dürften befreundet gewesen sein. Meine Mutter hatte zwei Schwestern. Eine Schwester hieß Jenny, sie war mit Leo Treuer verheiratet und starb vor dem 2. Weltkrieg.
Sie hatten eine Tochter Olga, die 1913 geboren wurde. Die andere Schwester hieß Gretl, verheiratete Scheffer. Sie emigrierte nach Südamerika und starb dort.
Sie hatten eine Tochter Olga, die 1913 geboren wurde. Die andere Schwester hieß Gretl, verheiratete Scheffer. Sie emigrierte nach Südamerika und starb dort.
Mein Vater war Zahntechniker und hatte einen Posten in der Schweiz, und als der 1. Weltkrieg ausgebrochen war, ist er zurückgekommen und hat sich zum Militär gemeldet. Am 20. September 1915 heiratete er meine Mutter Elsa Hilfreich.
Sie waren einmal in Österreich, und ich habe sie als Kind kennen gelernt. Ich habe nur die Verwandten kennen gelernt, die nach Österreich zu Besuch gekommen sind. Ich weiß, dass die deutschen Verwandten nicht gläubig waren.
Heinz Bischitz
Ich glaube, mein Großvater arbeitete allein in der Werkstatt - ich sah nie Angestellte. Er war Modelltischler, das war fast künstlerische Schnitzarbeit, die er gemacht hat. Er hatte sich auch spezialisiert auf Gussformen für die Industrie, das war Präzisionsarbeit.
Er wurde ungefähr 1870 in Mattersburg geboren [geboren am 9.3.1872; Quelle: DÖW Datenbank] und war ein traditioneller Jude.
Ich nehme an, er war in der k.u.k. Armee [2], aber komischerweise hat nie jemand darüber gesprochen.