Ich habe sofort angefangen als Elektriker zu arbeiten. Das war die gleiche Arbeit, die ich verrichtet hatte, bevor ich von Wien weg bin. Auch in England hatte ich nach ganz kurzer Zeit wieder Arbeit. Mein Bruder machte nach dem Krieg seine Gesellenprüfung als Installateur. Er war politisch sehr aktiv. Er starb 1993 in Wien.
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Főbb események (politikai és történelmi)
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- Lengyelország német megszállása (1939) 94
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- Osztrák lovagi háború (1934) 9
- Anschluss (1938) 71
- A Habsburg birodalom összeomlása 3
- Dollfuß-rendszer 3
- Kivándorlás Bécsbe a második világháború előtt 36
- Kolkhoz 131
- KuK - Königlich und Kaiserlich 40
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- A háború utáni szövetséges megszállás 7
- Waldheim ügy 5
- Trianoni békeszerződés 12
- NEP 56
- Orosz forradalom 351
- Ukrán éhínség (Holodomor) 199
- A Nagy tisztogatás 283
- Peresztrojka 233
- 1941. június 22. 468
- Molotov rádióbeszéde 115
- Győzelem napja 147
- Sztálin halála 365
- Hruscsov beszéde a 20. kongresszuson 148
- KGB 62
- NKVD 153
- Magyarország német megszállása (1944. március 18-19.) 45
- Józef Pilsudski (1935-ig) 33
- 1956-os forradalom 84
- Prágai Tavasz (1968) 73
- 1989-es rendszerváltás 174
- Gomulka kampány (1968) 81
-
Holokauszt
9685
- Holokauszt (általánosságban) 2789
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- Halál / megsemmisítő tábor 647
- Deportálás 1063
- Kényszermunka 791
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- 1941-es evakuálások 866
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- Varsói gettófelkelés (1943) 24
- Varsói felkelés (1944) 23
- Segítők 521
- Igazságos nemzsidók 269
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- Holokauszt-kárpótlás 112
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- Trauma 1029
- Beszélgetés a történtekről 1807
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-
Kommunizmus
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- Élet a Szovjetunióban/kommunizmus alatt (általánosságban) 2592
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- Illegális kommunista mozgalmak 98
- Szisztematikus rombolások a kommunizmus alatt 45
- Kommunista ünnepek 311
- A kommunista uralommal kapcsolatos érzések 930
- Kollektivizáció 94
- Az állami rendőrséggel kapcsolatos tapasztalatok 349
- Börtön/kényszermunka a kommunista/szocialista uralom alatt 449
- Az emberi és állampolgári jogok hiánya vagy megsértése 483
- Élet a rendszerváltás után (1989) 493
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Ludwig Grossmann
Meine Frau ist dann einmal in ihre alte Wohnung gegangen und mein Bruder und ich sind in unserer Wohnung gegangen. Wir wollten nur sehen, was dort los ist. Die Frau, die in unserer Wohnung wohnte, hat zu uns gesagt:
'Wir wurden selber ausgebombt, hatten nichts mehr, und die Wohnung war frei. Außerdem war vor uns ein anderer in der Wohnung. Was wollen Sie von uns?' Und die Leute im Haus haben zu mir gesagt: 'Was wollen Sie? Die alte Frau, was kann die dafür? Lassen Sie sie in Ruhe.'
In der Wohnung meiner Frau befanden sich noch die Möbel ihrer Mutter. Die hat sie aber dann mit einem Rechtsanwalt zurückgefordert.
Der Nazi, der ihre Mutter aus der Wohnung geworfen hatte, hatte 100 Reichsmark für die Möbel gezahlt, und meine Frau hat dann der Nachmieterin 100 Schillinge gezahlt und einen Teil der Möbel genommen. Im Februar 1947 bekamen wir eine Wohnung.
'Wir wurden selber ausgebombt, hatten nichts mehr, und die Wohnung war frei. Außerdem war vor uns ein anderer in der Wohnung. Was wollen Sie von uns?' Und die Leute im Haus haben zu mir gesagt: 'Was wollen Sie? Die alte Frau, was kann die dafür? Lassen Sie sie in Ruhe.'
In der Wohnung meiner Frau befanden sich noch die Möbel ihrer Mutter. Die hat sie aber dann mit einem Rechtsanwalt zurückgefordert.
Der Nazi, der ihre Mutter aus der Wohnung geworfen hatte, hatte 100 Reichsmark für die Möbel gezahlt, und meine Frau hat dann der Nachmieterin 100 Schillinge gezahlt und einen Teil der Möbel genommen. Im Februar 1947 bekamen wir eine Wohnung.
In Wien wohnten wir zuerst bei einer Hausbesorgerin, die die Mutter von einem unserer Genossen war, der 1945 umgekommen ist. Sie wohnte in der Rembrandtstraße [2. Bezirk] und nahm uns auf. Wir haben zusammen gelebt und sogar zusammen gekocht.
Nach unserer Rückkehr meldeten wir uns bei der jüdischen Gemeinde und bekamen dann CARE-Pakete [16].
In London hatte man uns versprochen, wir würden nach unserer Rückkehr Unterstützung erhalten. Die Gemeinde Wien hat dann auch wirklich eine Fürsorgerin geschickt und die hat gefragt: 'Warum kann Ihr Bruder das nicht zahlen?'
Aber wir hatten ein paar Sachen aus England mitgebracht: ein Kinderbett, ein altes Fahrrad und Lebensmittel. Das war nicht schlecht fürs Erste.
Meine Frau ist dann einmal in ihre alte Wohnung gegangen und mein Bruder und ich sind in unserer Wohnung gegangen. Wir wollten nur sehen, was dort los ist. Die Frau, die in unserer Wohnung wohnte, hat zu uns gesagt:
'Wir wurden selber ausgebombt, hatten nichts mehr, und die Wohnung war frei. Außerdem war vor uns ein anderer in der Wohnung. Was wollen Sie von uns?' Und die Leute im Haus haben zu mir gesagt: 'Was wollen Sie? Die alte Frau, was kann die dafür? Lassen Sie sie in Ruhe.'
In der Wohnung meiner Frau befanden sich noch die Möbel ihrer Mutter. Die hat sie aber dann mit einem Rechtsanwalt zurückgefordert.
Der Nazi, der ihre Mutter aus der Wohnung geworfen hatte, hatte 100 Reichsmark für die Möbel gezahlt, und meine Frau hat dann der Nachmieterin 100 Schillinge gezahlt und einen Teil der Möbel genommen. Im Februar 1947 bekamen wir eine Wohnung.
Nach unserer Rückkehr meldeten wir uns bei der jüdischen Gemeinde und bekamen dann CARE-Pakete [16].
In London hatte man uns versprochen, wir würden nach unserer Rückkehr Unterstützung erhalten. Die Gemeinde Wien hat dann auch wirklich eine Fürsorgerin geschickt und die hat gefragt: 'Warum kann Ihr Bruder das nicht zahlen?'
Aber wir hatten ein paar Sachen aus England mitgebracht: ein Kinderbett, ein altes Fahrrad und Lebensmittel. Das war nicht schlecht fürs Erste.
Meine Frau ist dann einmal in ihre alte Wohnung gegangen und mein Bruder und ich sind in unserer Wohnung gegangen. Wir wollten nur sehen, was dort los ist. Die Frau, die in unserer Wohnung wohnte, hat zu uns gesagt:
'Wir wurden selber ausgebombt, hatten nichts mehr, und die Wohnung war frei. Außerdem war vor uns ein anderer in der Wohnung. Was wollen Sie von uns?' Und die Leute im Haus haben zu mir gesagt: 'Was wollen Sie? Die alte Frau, was kann die dafür? Lassen Sie sie in Ruhe.'
In der Wohnung meiner Frau befanden sich noch die Möbel ihrer Mutter. Die hat sie aber dann mit einem Rechtsanwalt zurückgefordert.
Der Nazi, der ihre Mutter aus der Wohnung geworfen hatte, hatte 100 Reichsmark für die Möbel gezahlt, und meine Frau hat dann der Nachmieterin 100 Schillinge gezahlt und einen Teil der Möbel genommen. Im Februar 1947 bekamen wir eine Wohnung.
In Wien wohnten wir zuerst bei einer Hausbesorgerin, die die Mutter von einem unserer Genossen war, der 1945 umgekommen ist. Sie wohnte in der Rembrandtstraße [2. Bezirk] und nahm uns auf. Wir haben zusammen gelebt und sogar zusammen gekocht.
Nach unserer Rückkehr meldeten wir uns bei der jüdischen Gemeinde und bekamen dann CARE-Pakete [16].
In London hatte man uns versprochen, wir würden nach unserer Rückkehr Unterstützung erhalten. Die Gemeinde Wien hat dann auch wirklich eine Fürsorgerin geschickt und die hat gefragt: 'Warum kann Ihr Bruder das nicht zahlen?'
Aber wir hatten ein paar Sachen aus England mitgebracht: ein Kinderbett, ein altes Fahrrad und Lebensmittel. Das war nicht schlecht fürs Erste.
Nach unserer Rückkehr meldeten wir uns bei der jüdischen Gemeinde und bekamen dann CARE-Pakete [16].
In London hatte man uns versprochen, wir würden nach unserer Rückkehr Unterstützung erhalten. Die Gemeinde Wien hat dann auch wirklich eine Fürsorgerin geschickt und die hat gefragt: 'Warum kann Ihr Bruder das nicht zahlen?'
Aber wir hatten ein paar Sachen aus England mitgebracht: ein Kinderbett, ein altes Fahrrad und Lebensmittel. Das war nicht schlecht fürs Erste.
In Wien wohnten wir zuerst bei einer Hausbesorgerin, die die Mutter von einem unserer Genossen war, der 1945 umgekommen ist. Sie wohnte in der Rembrandtstraße [2. Bezirk] und nahm uns auf. Wir haben zusammen gelebt und sogar zusammen gekocht.
1943 heiratete mein Bruder Hertha Gelb. Ihr Sohn Heinz wurde 1963 in Wien geboren.
Mein Bruder kam noch vor uns mit der britischen Armee nach Wien. Er war 1942 von Australien nach London zurückgekommen. Dann wurde er auch auf der 'Isle of Man' interniert.
Danach kam er nach Manchester und trat in die britische Armee ein.
Danach kam er nach Manchester und trat in die britische Armee ein.
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During WW2
See text in interview
Im 'Young Austria' trafen sich junge Leute aus Österreich. Es gab dort viele Juden, aber auch nichtjüdische Emigranten, die über die Tschechoslowakei, Frankreich, Spanien und andere Länder geflüchtet waren.
Wir haben durchs Radio, von den Engländern oder von Leuten, die nach und nach ankamen erfahren, was in der Welt geschieht. Zu den jungen Leuten, die in den Club kamen, war man sehr freundlich: wann bist du gekommen? Woher bist du gekommen? Was sind deine Pläne? Kann man dir behilflich sein?'
Vom Young Austria wurden wir aufgefordert in England zu bleiben so lange es notwendig ist, danach aber wieder nach Österreich zurückzukehren. Aber es gab auch Leute, die darauf warteten, nach Amerika oder nach Palästina gehen zu können.
Es waren so viele allein stehende Jugendliche da, die Schwierigkeiten und Sorgen hatten: Unterkunft, Arbeit, kulturelle Dinge - es tat einem das Herz weh. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Man konnte dort essen.
Leute, die keine Arbeit hatten und auf eine Arbeit warteten, konnten dort schlafen oder haben etwas vermittelt bekommen. Aber es war immer nur vorübergehend, es war ja kein Hotel.'Young Austria' war für uns so ein bisschen unser zu Hause.
Wir hatten eine Bibliothek, es gab Zeitungen, Veranstaltungen und Vorträge. Es gab auch eine Theatergruppe. Der österreichische Schauspieler Otto Tausig hat da gespielt. In den 'Schlimmen Buben in der Schule' [15] ist er mit Begeisterung aufgetreten.
Wir haben geglaubt, wenn der Krieg zu Ende ist, werden in Österreich Lehrer gebraucht werden, Künstler, Wissenschafter und Erzieher, denn wie wollen sie die Lehrer, die für Hitler eingetreten sind, dazu kriegen, Kinder zur Demokratie zu erziehen?
Wir haben geglaubt, alle warten auf uns. Es war aber nicht alles so, wie wir geglaubt haben. Aber wir hatten auch Heimweh, obwohl es keine Verwandten mehr gab.
Wir haben durchs Radio, von den Engländern oder von Leuten, die nach und nach ankamen erfahren, was in der Welt geschieht. Zu den jungen Leuten, die in den Club kamen, war man sehr freundlich: wann bist du gekommen? Woher bist du gekommen? Was sind deine Pläne? Kann man dir behilflich sein?'
Vom Young Austria wurden wir aufgefordert in England zu bleiben so lange es notwendig ist, danach aber wieder nach Österreich zurückzukehren. Aber es gab auch Leute, die darauf warteten, nach Amerika oder nach Palästina gehen zu können.
Es waren so viele allein stehende Jugendliche da, die Schwierigkeiten und Sorgen hatten: Unterkunft, Arbeit, kulturelle Dinge - es tat einem das Herz weh. Wir haben uns gegenseitig geholfen. Man konnte dort essen.
Leute, die keine Arbeit hatten und auf eine Arbeit warteten, konnten dort schlafen oder haben etwas vermittelt bekommen. Aber es war immer nur vorübergehend, es war ja kein Hotel.'Young Austria' war für uns so ein bisschen unser zu Hause.
Wir hatten eine Bibliothek, es gab Zeitungen, Veranstaltungen und Vorträge. Es gab auch eine Theatergruppe. Der österreichische Schauspieler Otto Tausig hat da gespielt. In den 'Schlimmen Buben in der Schule' [15] ist er mit Begeisterung aufgetreten.
Wir haben geglaubt, wenn der Krieg zu Ende ist, werden in Österreich Lehrer gebraucht werden, Künstler, Wissenschafter und Erzieher, denn wie wollen sie die Lehrer, die für Hitler eingetreten sind, dazu kriegen, Kinder zur Demokratie zu erziehen?
Wir haben geglaubt, alle warten auf uns. Es war aber nicht alles so, wie wir geglaubt haben. Aber wir hatten auch Heimweh, obwohl es keine Verwandten mehr gab.
United Kingdom
Meine spätere Frau Fanny Landesmann war mir schon in Wien aufgefallen, aber sie hatte mich damals nicht beachtet. Sie hatte nur Augen für einen anderen Burschen. Der konnte wunderbar singen und Gitarre spielen. Fanny wurde 1920 in Wien geboren, und ich habe sie in London, bei 'Young Austria'[14] wieder getroffen.
Mein Bruder wurde noch drei Tage vor mir von den Engländern festgenommen und auf einem Schiff nach Australien geschickt und dort interniert. Es gab zwei solcher Transporte.
Der Transport mit dem Schiff 'Andorra Star' nach Kanada wurde torpediert. Die meisten Flüchtlinge sind ertrunken. Das zweite Schiff, auf dem mein Bruder war, ist wochenlang rund um Afrika nach Australien gefahren.
Ich wurde in England auf der 'Isle of Man' interniert. Die 'Isle of Man'" befindet sich zwischen Irland und England. Die deutschen Bomberwellen sind über uns hinweggeflogen. Von Irland sind sie gekommen - das war ja neutral - haben ihre Bomben geworfen und sind wieder über das neutrale Meer weggeflogen.
Von Juli 1940 bis Februar 1941 war ich interniert. Ich wurde entlassen, weil ich einen Arbeitsplatz in einer kriegswichtigen Industrie bekam. Aber ich wäre auch entlassen worden, wenn ich mich zum Pioniercorps gemeldet hätte.
Ich habe dann sogar die Genehmigung erhalten, in der neutralen Zone zu arbeiten - das war eine Zone, die eigentlich für Ausländer verboten war.
Der Transport mit dem Schiff 'Andorra Star' nach Kanada wurde torpediert. Die meisten Flüchtlinge sind ertrunken. Das zweite Schiff, auf dem mein Bruder war, ist wochenlang rund um Afrika nach Australien gefahren.
Ich wurde in England auf der 'Isle of Man' interniert. Die 'Isle of Man'" befindet sich zwischen Irland und England. Die deutschen Bomberwellen sind über uns hinweggeflogen. Von Irland sind sie gekommen - das war ja neutral - haben ihre Bomben geworfen und sind wieder über das neutrale Meer weggeflogen.
Von Juli 1940 bis Februar 1941 war ich interniert. Ich wurde entlassen, weil ich einen Arbeitsplatz in einer kriegswichtigen Industrie bekam. Aber ich wäre auch entlassen worden, wenn ich mich zum Pioniercorps gemeldet hätte.
Ich habe dann sogar die Genehmigung erhalten, in der neutralen Zone zu arbeiten - das war eine Zone, die eigentlich für Ausländer verboten war.
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During WW2
See text in interview
Nachdem die Deutschen im Juli 1940 Paris besetzt hatten, wurde ich interniert.
Ich hatte in Wien den Beruf eines Elektrikers gelernt und habe dann in England als Elektriker in einer Uniformfabrik gearbeitet.
Am 26. Oktober 1939 wurde mein Vater mit dem zweiten Transport nach Nisko [12] deportiert. Im dem Transport waren 672 Menschen. Von ihnen sind elf oder siebzehn offiziell zurückgekommen.
Die meisten sind über die Grenze nach Russland getrieben worden. Aber mein Vater hatte meine Mutter in Wien, darum wollte er nach Wien zurück. Er war von Oktober 1939 bis April 1940 in Nisko. Aus dem Melderegister weiß ich, wann er sich wieder in Wien angemeldet hat.
Im Februar 1941 wurden meine Eltern dann nach Opole [13] in Polen deportiert und ermordet.
Die meisten sind über die Grenze nach Russland getrieben worden. Aber mein Vater hatte meine Mutter in Wien, darum wollte er nach Wien zurück. Er war von Oktober 1939 bis April 1940 in Nisko. Aus dem Melderegister weiß ich, wann er sich wieder in Wien angemeldet hat.
Im Februar 1941 wurden meine Eltern dann nach Opole [13] in Polen deportiert und ermordet.
Ich habe Wien erst am 15. August 1939 verlassen - mit einer Aktentasche. Ich bin knapp vor Kriegsbeginn geflüchtet, da konnte ich nichts mehr mitnehmen. Meinen Vater habe ich in Wien noch getroffen.
Meine Eltern waren zu dieser Zeit immer noch der Meinung, dass sie 'nichts Böses' getan hätten, und ihnen deswegen auch nichts Schlimmes passieren könne. Sie wollten nur, dass ihre Kinder aus Österreich weg gehen.
Meine Eltern waren zu dieser Zeit immer noch der Meinung, dass sie 'nichts Böses' getan hätten, und ihnen deswegen auch nichts Schlimmes passieren könne. Sie wollten nur, dass ihre Kinder aus Österreich weg gehen.
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Before WW2
See text in interview
Am 12. März marschierten deutsche Truppen nach Österreich ein. Ende Mai 1938 wurden mein Bruder und ich verhaftet. Zuerst hielt man uns in der Karajangasse [20. Bezirk] fest.
Von dort wurden wir am 2. Juni ins KZ Dachau [Deutschland] deportiert und am 23. September ins KZ Buchenwald [Deutschland], um in Dachau Platz für andere Juden zu schaffen. Mein Bruder und ich mussten im KZ Buchenwald aus der Quarantänestation die Toten heraustragen.
Mein Vater wurde im Herbst 1938 nach Buchenwald [KZ Buchenwald] deportiert. Nachdem er aus dem kleinen Lager ins große Lager gekommen war [Anm: Das Hauptlager im KZ Buchenwald war in 'kleines Lager' und 'großes Lager' gegliedert], wurde das Leben etwas leichter für ihn.
Er hat irgendwelchen Kapos gesagt, dass seine Kinder auch da sind. Die Kapos haben uns dann erlaubt, in der Quarantänestation mit ihm zu sprechen.
In Buchenwald war ich in einer Baracke mit Jura Soyfer zusammen, wir saßen am selben Tisch. Jura Soyfer war sieben Jahre älter als ich, der Altersunterschied hat dort eine große Rolle gespielt. Er war mit seinem Freund Max Hoffenberg Tag und Nacht beisammen.
Die beiden haben alles miteinander geteilt. Jura Soyfer war mit Doktor Hugo Ebner am 13. März 1938 beim Versuch, über die Berge in die Schweiz zu fliehen, verhaftet worden. Max Hoffenberg, Hugo Ebner und Jura Soyfer kannten sich von den sozialistischen Mittelschülern.
Die Österreicher hätten ihn durchgelassen, aber sie haben seinen Rucksack durchsucht, und da fanden sie Konservendosen. Dadurch wussten sie, dass er flüchten wollte.
Alle drei wurden erst nach Dachau [KZ Dachau] und dann mit uns nach Buchenwald [KZ Buchenwald] gebracht worden. Hoffenberg und Ebner haben den Krieg überlebt.
Jura Soyfer war auch Leichenträger wie mein Bruder und ich, dabei hat er sich dann angesteckt. Er sollte entlassen werden, aber es gab eine Typhus- Epidemie. Wir waren alle in Quarantäne. Man fürchtete, der Typhus könnte sich ausbreiten und hat alle Entlassungen gestoppt. Jura Soyfer ist an Typhus gestorben.
Meine Mutter hat wahrscheinlich bei der Kultusgemeinde für uns interveniert. Eine Zeit lang war es so, dass man freigelassen wurde, wenn man sich verpflichtet hat, zu emigrieren. Am 20. oder 28. April wurden mein Bruder und ich entlassen. Wir haben unterschreiben müssen, dass wir so schnell wie möglich aus Österreich weggehen.
Mein Vater wurde im August 1939 entlassen. Er hätte dann emigrieren können, aber wegen unserer Mutter ist er in Wien geblieben. Als mein Vater entlassen wurde, war mein Bruder schon weg. Er ist gleich nach seiner Entlassung im Mai 1939 nach England zu unserer Schwester gefahren.
Sie war schon 1938 als 'Domestic Servant' [Hausangestellte] nach England emigriert und hatte während des Krieges außerhalb Londons Deutsch unterrichtet. Ihren späteren Mann hat sie aus Österreich herausgeholt.
Von dort wurden wir am 2. Juni ins KZ Dachau [Deutschland] deportiert und am 23. September ins KZ Buchenwald [Deutschland], um in Dachau Platz für andere Juden zu schaffen. Mein Bruder und ich mussten im KZ Buchenwald aus der Quarantänestation die Toten heraustragen.
Mein Vater wurde im Herbst 1938 nach Buchenwald [KZ Buchenwald] deportiert. Nachdem er aus dem kleinen Lager ins große Lager gekommen war [Anm: Das Hauptlager im KZ Buchenwald war in 'kleines Lager' und 'großes Lager' gegliedert], wurde das Leben etwas leichter für ihn.
Er hat irgendwelchen Kapos gesagt, dass seine Kinder auch da sind. Die Kapos haben uns dann erlaubt, in der Quarantänestation mit ihm zu sprechen.
In Buchenwald war ich in einer Baracke mit Jura Soyfer zusammen, wir saßen am selben Tisch. Jura Soyfer war sieben Jahre älter als ich, der Altersunterschied hat dort eine große Rolle gespielt. Er war mit seinem Freund Max Hoffenberg Tag und Nacht beisammen.
Die beiden haben alles miteinander geteilt. Jura Soyfer war mit Doktor Hugo Ebner am 13. März 1938 beim Versuch, über die Berge in die Schweiz zu fliehen, verhaftet worden. Max Hoffenberg, Hugo Ebner und Jura Soyfer kannten sich von den sozialistischen Mittelschülern.
Die Österreicher hätten ihn durchgelassen, aber sie haben seinen Rucksack durchsucht, und da fanden sie Konservendosen. Dadurch wussten sie, dass er flüchten wollte.
Alle drei wurden erst nach Dachau [KZ Dachau] und dann mit uns nach Buchenwald [KZ Buchenwald] gebracht worden. Hoffenberg und Ebner haben den Krieg überlebt.
Jura Soyfer war auch Leichenträger wie mein Bruder und ich, dabei hat er sich dann angesteckt. Er sollte entlassen werden, aber es gab eine Typhus- Epidemie. Wir waren alle in Quarantäne. Man fürchtete, der Typhus könnte sich ausbreiten und hat alle Entlassungen gestoppt. Jura Soyfer ist an Typhus gestorben.
Meine Mutter hat wahrscheinlich bei der Kultusgemeinde für uns interveniert. Eine Zeit lang war es so, dass man freigelassen wurde, wenn man sich verpflichtet hat, zu emigrieren. Am 20. oder 28. April wurden mein Bruder und ich entlassen. Wir haben unterschreiben müssen, dass wir so schnell wie möglich aus Österreich weggehen.
Mein Vater wurde im August 1939 entlassen. Er hätte dann emigrieren können, aber wegen unserer Mutter ist er in Wien geblieben. Als mein Vater entlassen wurde, war mein Bruder schon weg. Er ist gleich nach seiner Entlassung im Mai 1939 nach England zu unserer Schwester gefahren.
Sie war schon 1938 als 'Domestic Servant' [Hausangestellte] nach England emigriert und hatte während des Krieges außerhalb Londons Deutsch unterrichtet. Ihren späteren Mann hat sie aus Österreich herausgeholt.
Ich war vorbestraft, weil ich im kommunistischen Jugendverband aktiv mitgearbeitet hatte. Wir Jugendlichen hatten aber nicht nur politisch gearbeitet, wir verbrachten auch unsere Freizeit miteinander.
Zum Beispiel haben wir Radtouren zum Neusiedlersee im Burgenland gemacht. 1938 wurden alle politischen Gefangenen amnestiert, aber die Unterlagen wurden nicht vernichtet.
Zum Beispiel haben wir Radtouren zum Neusiedlersee im Burgenland gemacht. 1938 wurden alle politischen Gefangenen amnestiert, aber die Unterlagen wurden nicht vernichtet.
Mein Vater war bis 1933 in Deutschland und hat bei seinem Stiefbruder gearbeitet. Manchmal ist er nach Hause gekommen. Einmal hat meine Schwester ihn besucht. Nach Hitlers Machtantritt ist er nach Wien zurückgekommen.
Sein Stiefbruder ist über Holland nach Palästina emigriert. In Wien war mein Vater arbeitslos. Da er lange in Deutschland gelebt hatte, wusste er, was passieren kann.
Sein Stiefbruder ist über Holland nach Palästina emigriert. In Wien war mein Vater arbeitslos. Da er lange in Deutschland gelebt hatte, wusste er, was passieren kann.
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Before WW2
See text in interview
Mit ihrem zukünftigen Bräutigam war meine Schwester schon befreundet, als sie erst 14 Jahre alt war. Sie waren im Sommer auf der Moschava [hebr: Sommerlager] in der Kindergruppe und als junge Leute waren sie bei der sozialistischen Jugend im Kaltschacher Lager in Kärnten. Meine Schwester ist sogar mit einer Freundin, der Elke Wassermann, per Autostopp nach Italien gefahren.
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Before WW2
See text in interview
Mit ihrem zukünftigen Bräutigam war meine Schwester schon befreundet, als sie erst 14 Jahre alt war. Sie waren im Sommer auf der Moschava [hebr: Sommerlager] in der Kindergruppe und als junge Leute waren sie bei der sozialistischen Jugend im Kaltschacher Lager in Kärnten. Meine Schwester ist sogar mit einer Freundin, der Elke Wassermann, per Autostopp nach Italien gefahren.
In England hat sie den Herzberg geheiratet. 1940 hat sie den Namen Hendon angenommen. Sie bekam einen Sohn Ronald. Nach dem Krieg hat ihr Mann sie aber verlassen und sie hat ihren Sohn allein sehr gut erzogen und sich schwer geplagt. Sie war in England Fürsorgerin und Leiterin eines Ambulatoriums und hat auch als Hebamme gearbeitet.
In England hat sie den Herzberg geheiratet. 1940 hat sie den Namen Hendon angenommen. Sie bekam einen Sohn Ronald. Nach dem Krieg hat ihr Mann sie aber verlassen und sie hat ihren Sohn allein sehr gut erzogen und sich schwer geplagt. Sie war in England Fürsorgerin und Leiterin eines Ambulatoriums und hat auch als Hebamme gearbeitet.
Alle jüdischen Familien, die es sich leisten konnten, haben ihren Kindern das Studium finanziert. Meine Schwester ging bis zur Untermittelstufe in der Hammer-Purgstall-Gasse in ein humanistisches Gymnasium. Weil meine Familie arm war, musste sie einen Beruf erlernen. Sie hat eine Schneiderlehre bei Michelbeuern gemacht.
Alle jüdischen Familien, die es sich leisten konnten, haben ihren Kindern das Studium finanziert. Meine Schwester ging bis zur Untermittelstufe in der Hammer-Purgstall-Gasse in ein humanistisches Gymnasium. Weil meine Familie arm war, musste sie einen Beruf erlernen. Sie hat eine Schneiderlehre bei Michelbeuern gemacht.
In der Taborstraße [2. Bezirk] wohnte eine Professorin [Lehrerin an einem Gymnasium], die eine zionistische Mädchengruppe leitete. Sie war sehr geachtet und respektiert; die Mädchen haben sie vergöttert. Sie hat sie zionistisch stark beeinflusst.
In der Taborstraße [2. Bezirk] wohnte eine Professorin [Lehrerin an einem Gymnasium], die eine zionistische Mädchengruppe leitete. Sie war sehr geachtet und respektiert; die Mädchen haben sie vergöttert. Sie hat sie zionistisch stark beeinflusst.
1933, beziehungsweise 1934, beendeten mein Bruder und ich die Schule. Ich habe dann eine Lehre als Elektriker gemacht.
Bei meiner Bar Mitzwah habe ich nicht aus der Thora vorgelesen; das musste man nicht. Vorgelesen haben nur die braven Schüler oder die, die es unbedingt wollten. Ich habe das gemacht, was gefordert wurde.
Meine Familie war da, aber es gab nachher keine Feier. Die meisten Familien haben aber gefeiert. In der Zeitung hat man dann geschrieben: 'Wir gratulieren dem..., wünschen ihm alles Gute, Mazel Tov!
Meine Familie war da, aber es gab nachher keine Feier. Die meisten Familien haben aber gefeiert. In der Zeitung hat man dann geschrieben: 'Wir gratulieren dem..., wünschen ihm alles Gute, Mazel Tov!
Wir wurden im Schomer auf die Alijah [7] vorbereitet. Wir hatten Schulungen, wurden über die politische Situation der jüdischen Gruppen in Deutschland informiert, und wir haben für die Prüfungen geübt, die wir ablegen mussten, um verschiedene Tüchtigkeitsabzeichen zu erhalten.
Zuerst hatten wir braune Hemden, wie die Pfadfinder. Wir haben sie ja auch beim Pfadfinder-Versand gekauft. Die Knoten waren auch von den Pfadfindern. Später hatten wir blaue Hemden.
Im Sommerlager hatten wir verschiedene Tätigkeiten. Es gab einen 'Jom Ivrit' [Tag der hebräischen Sprache], und es gab eine Fahnenwache. Wir waren sozialistisch eingestellt. Für den bedeutenden Dichter Bialik [8] hielten wir 1934 eine Ehrenwache am Südbahnhof.
Zuerst hatten wir braune Hemden, wie die Pfadfinder. Wir haben sie ja auch beim Pfadfinder-Versand gekauft. Die Knoten waren auch von den Pfadfindern. Später hatten wir blaue Hemden.
Im Sommerlager hatten wir verschiedene Tätigkeiten. Es gab einen 'Jom Ivrit' [Tag der hebräischen Sprache], und es gab eine Fahnenwache. Wir waren sozialistisch eingestellt. Für den bedeutenden Dichter Bialik [8] hielten wir 1934 eine Ehrenwache am Südbahnhof.
Wir Kinder waren Zionisten. Die Mutter und die Großmutter hatten nichts dagegen, aber auch nichts dafür. Meine Schwester war beim Haschomer Hatzair [6]. Auch ihr späterer Bräutigam Paul Herzberg und viele Freunde, die älter waren als mein Bruder und ich.
Am 1. Mai demonstrierten wir mit dem Vater auf der Ringstraße; da haben wir geschrieen: 'Techie Eretz Israel Haovedet [es lebe das arbeitende Israel]!' Für den Schomer [kurz für Haschomer Hatzair] sind wir dann auch mit der blauen Büchse vom Keren Kajemet sammeln gegangen.
Im Jahre 1929 waren wir mit dem Schomer in der Steiermark, auf der Lachnitzhöhe. Einmal waren wir auch in Kärnten, in Velden. Antisemitismus war damals etwas Selbstverständliches, aber da haben wir keinen Antisemitismus gespürt.
Wir wurden im Schomer auf die Alijah [7] vorbereitet. Wir hatten Schulungen, wurden über die politische Situation der jüdischen Gruppen in Deutschland informiert, und wir haben für die Prüfungen geübt, die wir ablegen mussten, um verschiedene Tüchtigkeitsabzeichen zu erhalten.
Zuerst hatten wir braune Hemden, wie die Pfadfinder. Wir haben sie ja auch beim Pfadfinder-Versand gekauft. Die Knoten waren auch von den Pfadfindern. Später hatten wir blaue Hemden.
Im Sommerlager hatten wir verschiedene Tätigkeiten. Es gab einen 'Jom Ivrit' [Tag der hebräischen Sprache], und es gab eine Fahnenwache. Wir waren sozialistisch eingestellt. Für den bedeutenden Dichter Bialik [8] hielten wir 1934 eine Ehrenwache am Südbahnhof.
Er lebte in Palästina und starb 1934 in Wien. Seine Leiche wurde nach Palästina überführt. An Theodor Herzls Todestag waren wir an seinem Grab auf dem Döblinger Friedhof. 1948 wurden seine Gebeine nach Jerusalem überführt.
Wir haben uns nie über gläubige Juden lustig gemacht. Wir wussten: das sind unsere Leute. Auch wenn wir nicht in den Tempel gegangen sind, haben wir die Leute respektiert, die es taten.
Am 1. Mai demonstrierten wir mit dem Vater auf der Ringstraße; da haben wir geschrieen: 'Techie Eretz Israel Haovedet [es lebe das arbeitende Israel]!' Für den Schomer [kurz für Haschomer Hatzair] sind wir dann auch mit der blauen Büchse vom Keren Kajemet sammeln gegangen.
Im Jahre 1929 waren wir mit dem Schomer in der Steiermark, auf der Lachnitzhöhe. Einmal waren wir auch in Kärnten, in Velden. Antisemitismus war damals etwas Selbstverständliches, aber da haben wir keinen Antisemitismus gespürt.
Wir wurden im Schomer auf die Alijah [7] vorbereitet. Wir hatten Schulungen, wurden über die politische Situation der jüdischen Gruppen in Deutschland informiert, und wir haben für die Prüfungen geübt, die wir ablegen mussten, um verschiedene Tüchtigkeitsabzeichen zu erhalten.
Zuerst hatten wir braune Hemden, wie die Pfadfinder. Wir haben sie ja auch beim Pfadfinder-Versand gekauft. Die Knoten waren auch von den Pfadfindern. Später hatten wir blaue Hemden.
Im Sommerlager hatten wir verschiedene Tätigkeiten. Es gab einen 'Jom Ivrit' [Tag der hebräischen Sprache], und es gab eine Fahnenwache. Wir waren sozialistisch eingestellt. Für den bedeutenden Dichter Bialik [8] hielten wir 1934 eine Ehrenwache am Südbahnhof.
Er lebte in Palästina und starb 1934 in Wien. Seine Leiche wurde nach Palästina überführt. An Theodor Herzls Todestag waren wir an seinem Grab auf dem Döblinger Friedhof. 1948 wurden seine Gebeine nach Jerusalem überführt.
Wir haben uns nie über gläubige Juden lustig gemacht. Wir wussten: das sind unsere Leute. Auch wenn wir nicht in den Tempel gegangen sind, haben wir die Leute respektiert, die es taten.
Ich habe die Volksschule in der Leopoldsgasse besucht. Das war eine Schule, in der es noch Gasbeleuchtung gab. Es war aber keine jüdische Schule. Wir hatten einen jungen Lehrer, der im Krieg gewesen war und uns von den Schrecken des 1. Weltkriegs erzählte - behutsam, damit wir Kinder es ertragen können.
Ich war immer sehr schlimm. Ich konnte nicht ruhig sitzen und einmal sagte der Lehrer: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.' Er hat mich zum Oberlehrer geführt. Der hat auch gesagt: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.'
Also habe ich meine Sachen zusammengepackt und bin nach Hause gegangen. Kein Mensch hat mich aufgehalten. Dann haben sie aber doch Angst bekommen, denn es hätte ja was passieren können. Der Schuldiener ist am nächsten Tag zu uns nach Haus gekommen, weil ich nicht in der Schule war.
Da wir ziemlich viele jüdische Kinder in der Klasse waren, hatten wir Religionsunterricht in der Schulklasse.
Ich war immer sehr schlimm. Ich konnte nicht ruhig sitzen und einmal sagte der Lehrer: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.' Er hat mich zum Oberlehrer geführt. Der hat auch gesagt: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.'
Also habe ich meine Sachen zusammengepackt und bin nach Hause gegangen. Kein Mensch hat mich aufgehalten. Dann haben sie aber doch Angst bekommen, denn es hätte ja was passieren können. Der Schuldiener ist am nächsten Tag zu uns nach Haus gekommen, weil ich nicht in der Schule war.
Da wir ziemlich viele jüdische Kinder in der Klasse waren, hatten wir Religionsunterricht in der Schulklasse.
In der Malzgasse gab es auch eine Betstube. Mein Vater ist in diese Betstube gegangen - nicht, weil er so gläubig war, sondern weil es irgendwie dazu gehörte. Zu Simchat Torah [5] haben sie die Torahrollen herumgetragen. Als kleiner Bub war ich oft mit meinem Vater in der Betstube; aber je älter ich wurde, desto seltener ging ich mit.
Als mein Bruder und ich klein waren, gingen wir in einen jüdischen Kindergarten vis-a-vis unserer Wohnung. Er war an der Ecke Malzgasse, zwischen der Polizeidirektion Leopoldstadt [2. Bezirk] und der Raimundgasse.
Wir sind nicht gerne in den Kindergarten gegangen. Vor dem Kindergarten ist immer eine Frau gesessen, die Zuckerln verkaufte. Damit konnte man weinende Kinder beruhigen. Kapperln [Kopfbedeckung] haben wir keine getragen; es war nicht so streng.
Aber es war ein rein jüdischer Kindergarten. Er stand unter dem Tutorium der Kultusgemeinde. Im Kindergarten haben wir gesungen: 'Wir fahren nach Jerusalem und wer fährt mit? Du, liebe Schwester...' Daran kann ich mich erinnern.
Wir sind nicht gerne in den Kindergarten gegangen. Vor dem Kindergarten ist immer eine Frau gesessen, die Zuckerln verkaufte. Damit konnte man weinende Kinder beruhigen. Kapperln [Kopfbedeckung] haben wir keine getragen; es war nicht so streng.
Aber es war ein rein jüdischer Kindergarten. Er stand unter dem Tutorium der Kultusgemeinde. Im Kindergarten haben wir gesungen: 'Wir fahren nach Jerusalem und wer fährt mit? Du, liebe Schwester...' Daran kann ich mich erinnern.
Mein Vater hat in der Werdertorgasse, im 1. Bezirk, als Vertreter für Textilwaren gearbeitet. Ich kann mich daran erinnern, dass die Firma ein Auto hatte und mein Vater es ankurbeln musste, wie das bei den damaligen Autos notwendig war.
Wir hatten nicht viel Geld, wir haben Kinderbeihilfe bekommen. Später haben wir ein Kabinett [kleines Zimmer] unserer Wohnung vermietet. Es war schwer damals, aber irgendwie sind wir zurechtgekommen.