Eine kurze mediale Reise in Europas jüngere Vergangenheit, die illustriert, wie sich Grenzen verschoben haben -- und mit ihnen auch Kulturen.
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Napoleon
Nach der Niederlage Napoleons legte der Wiener Kongress 1815 die Grenzen in Europa neu fest. Zur Verhinderung zukünftiger Kriege wurde ein sogenanntes "Gleichgewichtssystem" geschaffen, wobei Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien und Frankreich zu den führenden Mächten Europas wurden.
Deutsches Reich
Preußen hatte sich in Vergleich zu den anderen vier erst vor kurzem als europäische Großmacht etabliert, gewann aber im 18. und 19. Jahrhundert sowohl an Macht als auch an Staatsgebiet. Unter der Führung von König Wilhelm I. und seinem brillanten Ministerpräsident Otto von Bismarck gelang Preußen 1871 sogar die Vereinigung der unzähligen unabhängigen deutschen Staaten im sogenannten „Deutschen Reich". Anfang 1871 wurde Wilhelm I. zum Kaiser dieses Reiches proklamiert.
Das Deutsche Reich entwickelte sich rasch zum politisch und wirtschaftlich führenden Staat des europäischen Kontinents. Die Spannungen die hiermit im Gleichgewichtssystem entstanden, würden letztendlich 1914 zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges führen.
Österreich-Ungarn
Österreich war ein Vielvölkerstaat in Mittel- und Südosteuropa. Nach seiner Niederlage im Österreich-Preußischen Krieg 1866 sah sich Österreich gezwungen, den Ungarn mehr Autonomie zuzuerkennen. Auf diese Weise wurde das Kaiserreich Österreich 1867 zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, mit Franz Josef I. als dem gemeinsamen Staatsoberhaupt, umgewandelt.
Österreich-Ungarn wandte seine Machtinteressen dem Balkan zu und okkupierte im Jahr 1878 das Gebiet Bosnien-Herzegowina. In den nächsten Jahrzehnten kam es immer öfter zu Spannungen mit den Serben und deren Verbündetem Russland. Als der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 Sarajevo, die Hauptstadt Bosniens besuchte, wurde er vom Attentäter Gavrilo Princip erschossen. Die darauffolgende Krise führe zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs.