Tag #132878 - Interview #78309 (Paul Back)

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Persönlich betraf es mich, da ich, aufgewühlt durch den Ausbruch des Krieges ausgerechnet in der friedlichen Feiertagsatmosphäre eines Jom Kippur meiner Frau sagte: 'Jetzt hör mal gut zu, ich bin schon so alt geworden, ich möchte, dass dieser Krieg mein letzter Krieg in Israel gewesen ist.'

1975 ergab sich dann eine Möglichkeit, weil ich durch Kontakte mit einer Buchhandlung in Wien die Möglichkeit sah, eine Arbeit zu bekommen.

Es fiel uns wahrlich nicht leicht. Meine Kindheit, meine Jugend, einen guten Teil meines Lebens, auch meinen Bruder Yoram und Familie, Bekannte und Freunde ließ ich hinter mir. Jutta fiel es auch nicht leicht. Sie war acht Jahre in Israel, die hatten es ihr angetan. Sie fand sich zurecht, sie hatte sich sehr wohl gefühlt und aus wirtschaftlichen Erwägungen sind wir ja auch nicht weg.

Ich bekam nicht automatisch die österreichische Staatsbürgerschaft. Die Tatsache, dass ich in Wien geboren bin, verhalf mir nicht automatisch zur Erlangung der Staatsbürgerschaft. Es ist ja bekannt, dass es damals, 1938, den Staat Österreich nicht mehr gegeben hatte und so konnte man die Hände in Unschuld waschen.

Es gab das Heimatrecht wahrscheinlich, ich hatte keines.
Period
Location

Vienna
Österreich

Interview
Paul Back