Als meine Tante Regina aus Transnistrien zurückkehrte, kümmerte sie sich um das kulturelle Leben in Kimpolung und um den jüdischen Kindergarten. Viele der heute noch in Israel lebenden Kimpolunger waren Kinder von meiner Tante Regina. Sie bemühte sich sehr, ein jüdisches Leben wieder herzustellen. Tante Regina schrieb auch Theaterstücke. In vielen Städten in der Umgebung von Kimpolung wurden sie aufgeführt, aber ab 1948 verboten ihr die Kommunisten alle zionistischen Aktivitäten, auch die Theateraufführungen.
- Traditions 11756
- Language spoken 3019
- Identity 7808
- Description of town 2440
- Education, school 8506
- Economics 8772
- Work 11672
- Love & romance 4929
- Leisure/Social life 4159
- Antisemitism 4822
-
Major events (political and historical)
4256
- Armenian genocide 2
- Doctor's Plot (1953) 178
- Soviet invasion of Poland 31
- Siege of Leningrad 86
- The Six Day War 4
- Yom Kippur War 2
- Ataturk's death 5
- Balkan Wars (1912-1913) 35
- First Soviet-Finnish War 37
- Occupation of Czechoslovakia 1938 83
- Invasion of France 9
- Molotov–Ribbentrop Pact 65
- Varlik Vergisi (Wealth Tax) 36
- First World War (1914-1918) 216
- Spanish flu (1918-1920) 14
- Latvian War of Independence (1918-1920) 4
- The Great Depression (1929-1933) 20
- Hitler comes to power (1933) 127
- 151 Hospital 1
- Fire of Thessaloniki (1917) 9
- Greek Civil War (1946-49) 12
- Thessaloniki International Trade Fair 5
- Annexation of Bukovina to Romania (1918) 7
- Annexation of Northern Bukovina to the Soviet Union (1940) 19
- The German invasion of Poland (1939) 94
- Kishinev Pogrom (1903) 7
- Romanian Annexation of Bessarabia (1918) 25
- Returning of the Hungarian rule in Transylvania (1940-1944) 43
- Soviet Occupation of Bessarabia (1940) 59
- Second Vienna Dictate 27
- Estonian war of independence 3
- Warsaw Uprising 2
- Soviet occupation of the Balitc states (1940) 147
- Austrian Civil War (1934) 9
- Anschluss (1938) 71
- Collapse of Habsburg empire 3
- Dollfuß Regime 3
- Emigration to Vienna before WWII 36
- Kolkhoz 131
- KuK - Königlich und Kaiserlich 40
- Mineriade 1
- Post War Allied occupation 7
- Waldheim affair 5
- Trianon Peace Treaty 12
- NEP 56
- Russian Revolution 351
- Ukrainian Famine 199
- The Great Terror 283
- Perestroika 233
- 22nd June 1941 468
- Molotov's radio speech 115
- Victory Day 147
- Stalin's death 365
- Khrushchev's speech at 20th Congress 148
- KGB 62
- NKVD 153
- German occupation of Hungary (18-19 March 1944) 45
- Józef Pilsudski (until 1935) 33
- 1956 revolution 84
- Prague Spring (1968) 73
- 1989 change of regime 174
- Gomulka campaign (1968) 81
-
Holocaust
9685
- Holocaust (in general) 2789
- Concentration camp / Work camp 1235
- Mass shooting operations 337
- Ghetto 1183
- Death / extermination camp 647
- Deportation 1063
- Forced labor 791
- Flight 1410
- Hiding 594
- Resistance 121
- 1941 evacuations 866
- Novemberpogrom / Kristallnacht 34
- Eleftherias Square 10
- Kasztner group 1
- Pogrom in Iasi and the Death Train 21
- Sammelwohnungen 9
- Strohmann system 11
- Struma ship 17
- Life under occupation 803
- Yellow star house 72
- Protected house 15
- Arrow Cross ("nyilasok") 42
- Danube bank shots 6
- Kindertransport 26
- Schutzpass / false papers 95
- Warsaw Ghetto Uprising (1943) 24
- Warsaw Uprising (1944) 23
- Helpers 521
- Righteous Gentiles 269
- Returning home 1090
- Holocaust compensation 112
- Restitution 109
- Property (loss of property) 595
- Loss of loved ones 1724
- Trauma 1029
- Talking about what happened 1807
- Liberation 558
- Military 3322
- Politics 2640
-
Communism
4468
- Life in the Soviet Union/under Communism (in general) 2592
- Anti-communist resistance in general 63
- Nationalization under Communism 221
- Illegal communist movements 98
- Systematic demolitions under communism 45
- Communist holidays 311
- Sentiments about the communist rule 930
- Collectivization 94
- Experiences with state police 349
- Prison/Forced labor under communist/socialist rule 449
- Lack or violation of human and citizen rights 483
- Life after the change of the regime (1989) 493
- Israel / Palestine 2190
- Zionism 847
- Jewish Organizations 1200
Displaying 21001 - 21030 of 50826 results
Siegfried-Buby Schieber
Bis 1960 arbeitete ich in einer ganz großen Lebensmittelfabrik und war der Chef einer der größten Weindestillationen. Zwölf Jahre arbeitete ich dort, so lange, bis ich nach Österreich ausgewandert bin.
Ich hatte keine Probleme im Kommunismus, weil ich sehr seriös war. Ich habe immer eine sehr gute Ehe geführt und habe auch beruflich keine Probleme gehabt. Ich war sehr tüchtig, habe dann sogar eine Innovation gemacht und ein Riesenvermögen legal verdient; 500 000 Lei, das war damals wirklich ein Vermögen. Auch meine Frau hat als Choreografin gut verdient. Trotzdem wollten wir weg aus Rumänien. Der Bruder meiner Frau ist Zahnarzt in Wien. Dadurch bekamen wir die Einreise nach Österreich, die Ausreise haben wir durch Protektion bekommen. Der Schwiegervater war in Rumänien gestorben. Meine Frau, meine Schwiegermutter und ich haben bis zum Tod meiner Schwiegermutter zusammen gelebt und ich habe das Geld für uns verdient.
Ich hatte keine Probleme im Kommunismus, weil ich sehr seriös war. Ich habe immer eine sehr gute Ehe geführt und habe auch beruflich keine Probleme gehabt. Ich war sehr tüchtig, habe dann sogar eine Innovation gemacht und ein Riesenvermögen legal verdient; 500 000 Lei, das war damals wirklich ein Vermögen. Auch meine Frau hat als Choreografin gut verdient. Trotzdem wollten wir weg aus Rumänien. Der Bruder meiner Frau ist Zahnarzt in Wien. Dadurch bekamen wir die Einreise nach Österreich, die Ausreise haben wir durch Protektion bekommen. Der Schwiegervater war in Rumänien gestorben. Meine Frau, meine Schwiegermutter und ich haben bis zum Tod meiner Schwiegermutter zusammen gelebt und ich habe das Geld für uns verdient.
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After WW2
See text in interview
Meine Frau wurde Professorin für Choreografie und besaß eine große Tanzschule für Kinder.
Im Jahre 1947 wurde die Volksrepublik Rumänien gegründet und 1948 war die Nationalisierung. Da sind alle Eigentümer nationalisiert worden.
Bis 1960 arbeitete ich in einer ganz großen Lebensmittelfabrik und war der Chef einer der größten Weindestillationen. Zwölf Jahre arbeitete ich dort, so lange, bis ich nach Österreich ausgewandert bin.
Ich hatte keine Probleme im Kommunismus, weil ich sehr seriös war. Ich habe immer eine sehr gute Ehe geführt und habe auch beruflich keine Probleme gehabt. Ich war sehr tüchtig, habe dann sogar eine Innovation gemacht und ein Riesenvermögen legal verdient; 500 000 Lei, das war damals wirklich ein Vermögen. Auch meine Frau hat als Choreografin gut verdient. Trotzdem wollten wir weg aus Rumänien.
Im Jahre 1947 wurde die Volksrepublik Rumänien gegründet und 1948 war die Nationalisierung. Da sind alle Eigentümer nationalisiert worden.
Bis 1960 arbeitete ich in einer ganz großen Lebensmittelfabrik und war der Chef einer der größten Weindestillationen. Zwölf Jahre arbeitete ich dort, so lange, bis ich nach Österreich ausgewandert bin.
Ich hatte keine Probleme im Kommunismus, weil ich sehr seriös war. Ich habe immer eine sehr gute Ehe geführt und habe auch beruflich keine Probleme gehabt. Ich war sehr tüchtig, habe dann sogar eine Innovation gemacht und ein Riesenvermögen legal verdient; 500 000 Lei, das war damals wirklich ein Vermögen. Auch meine Frau hat als Choreografin gut verdient. Trotzdem wollten wir weg aus Rumänien.
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After WW2
See text in interview
Meine Frau Mariana Sas wurde am 24. März 1922 in Budapest geboren. Ihr Vater war Direktor in einer der größten Gummiwarenfabriken in Budapest. Er wurde vor dem Krieg von Budapest nach Bukarest geschickt, weil in Bukarest auch eine Gummiwarenfabrik gebaut wurde. Als im Jahre 1938 in Rumänien die Naziregierung an die Macht kam, gingen sie zurück nach Ungarn. Sie haben mit falschen Papieren den Krieg in Budapest überlebt. Als die Russen nach Ungarn kamen, sind sie wegen der Fabrik nach Rumänien zurück. Mein Schwiegervater war der große Direktor der Fabrik, aber die Familie war arm - sie hatten alles verloren.
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During WW2
See text in interview
Meine Schwester Bella machte nach dem Holocaust in Rumänien eine Ausbildung als Diplomkaufmann und arbeitete als Buchhalterin. Sie war verheiratet mit Dr. Merdler und hatte zwei Töchter: Ruth und Anita. Seit 1982 lebte die Familie in Israel. Sie wollten alle zusammen nach Israel gehen, aber meine Mutter konnte nicht mehr. Meine Mutter ist einen Monat, bevor sie mit der Familie meiner Schwester nach Israel ausreisen wollte, in Suczawa gestorben. Alle Papiere waren schon fertig und plötzlich ist sie gestorben. Sie hatte schon einen Pass zu Hause - das war eine große Sache, so ein Pass damals in Rumänien. Meine Schwester ist vor zwei Jahren in Israel gestorben. Vor zwei Jahren war ich wie ein junger Mann, seither bin ich alt.
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After WW2
See text in interview
Meine Schwester Bella machte nach dem Holocaust in Rumänien eine Ausbildung als Diplomkaufmann und arbeitete als Buchhalterin.
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After WW2
See text in interview
Für mich ist ein Beweis, dass Gott existiert, weil ich den Menschen helfen konnte. Wenn man so nachdenkt, ist es nicht so einfach zu sagen: Ich glaube an Gott und nicht an die Religion. Ich habe Beweise dafür, dass Gott mir geholfen hat. Dieser Junge, der das Geld gezählt hat, das ich gebracht hatte, ist heute eine Persönlichkeit in Israel und befreundet mit meinem Freund, dem Professor Allerhand. Ich habe das nicht gewusst und eines Tages sagt er:
‚Weißt du, dieser Mann kennt dich.’ Er war sieben Jahre alt damals, ich war 17 Jahre alt. Das war ein großer Unterschied, aber heute sind wir befreundet. Ich habe vielen Menschen geholfen zu überleben. Ich hatte so einen Charakter und ein Herz, schon damals, als junger Mann. Es ist für mich wunderbar mit diesem Bewusstsein zu leben, das ist mir sehr viel Wert.
‚Weißt du, dieser Mann kennt dich.’ Er war sieben Jahre alt damals, ich war 17 Jahre alt. Das war ein großer Unterschied, aber heute sind wir befreundet. Ich habe vielen Menschen geholfen zu überleben. Ich hatte so einen Charakter und ein Herz, schon damals, als junger Mann. Es ist für mich wunderbar mit diesem Bewusstsein zu leben, das ist mir sehr viel Wert.
In Shargorod, einem kleinen Ort, lebten 1 000 Einwohner. Dann kamen 5 000 Deportierte dazu und die mussten mit den Einwohnern zusammen leben. Es wurde ein Ghetto, im wahrsten Sinne des Wortes. In allen diesen Städtchen, wo Juden gewohnt hatten, wurden Ghettos errichtet. Zusammengepfercht mussten wir zusammen in den Häusern leben. Diese Juden waren schon so ausgehungert, dass wir sie gerettet haben, nicht sie uns. Dort war nicht ein einziger Jude der etwas hatte, um zu überleben. Aber gegenüber den anderen Lagern wie das KZ Auschwitz und wie die alle hießen, war es ein Paradies, das kann man nicht vergleichen.
Wir hatten das Quartier Nummer acht. Zuerst haben wir viele Sachen verkauft um zu heizen und zu essen. Dann bekamen im Frühjahr elf von zwölf Mitgliedern meiner Familie Typhus, auch ich bekam Typhus. Zuerst starb meine Großmutter Rachel und innerhalb kurzer Zeit mein Vater Abraham Schieber, meine Tanten Miriam und Cirl Schieber, Lea Rennert, geb. Schieber, mein Onkel Herman Rennert, meine Cousine Sofia Rennert und mein Großvater Jacob Josiper. Mein Vater ist zwar wie die anderen Mitglieder meiner Familie an Flecktyphus gestorben, aber seelisch war er schon tot. ‚Wieso konnten sie mir das antun?’ hatte er immer wieder gefragt.
Ein Kinderfreund, der Sohn eines rumänischen Pfarrers, hat mir sehr geholfen zu überleben. Ich musste beim Straßenbau arbeiten und eines Tages, es war im Sommer 1942, kam ich zurück nach Hause in dieses Shargorod, da sagte man mir: ‚Es war ein Rumäne hier, er heißt Mircea Breaban. Er hat gesagt, dass er ein Kollege aus der Jugendzeit ist, und er wird sich noch einmal melden. Mircea und ich waren Kinderfreunde, hatten uns aber auch einmal wegen dieses blonden Mädels, das ich verehrt hatte, gestritten.
Am nächsten Tag war ich wieder bei der Arbeit, da erschien die Sekretärin des Chefs. Prätor Dindelegan war ein Rumäne und Chef über alle Lager, die dort waren. Die Sekretärin sagte:
‚Du hast großes Glück, es war ein Freund aus deiner Kindheit beim Chef und hat gesagt, dass er dir helfen soll. Auf einem Lastwagen hat mich der Prätor eigenhändig zurück gefahren nach Shargorod. Ich musste nicht mehr zu meiner Arbeit am Straßenbau, sondern ich wurde in der Zuckerfabrik in Derebcin der Berater des Fabrikverwalters. Mircea hat mich dann auch in der Zuckerfabrik besucht. So ein Glück wie ich hat nicht jeder gehabt.
Der Chef der Zuckerfabrik war ein Rumäne, ein wunderbarer Mensch, der mich sehr unterstützt hat. Als Gehalt bekam ich Geld und Zucker. Bei der Zuckerherstellung entsteht als Nebenprodukt Melasse. Aus Melasse kann man Alkohol herstellen, genauso wie aus Getreide oder aus Kartoffeln. Die Arbeiter der Zuckerfabrik bekamen monatlich zu ihrem Gehalt Zucker und Melasse. Die Melasse verkauften sie an die Ukrainer, die in kleinen Kesseln daraus das alkoholische Getränk Samagon herstellten.
Eines Tages kam ich aus der Fabrik und sah, wie sich die Arbeiter mit den Käufern der Melasse gestritten haben. Sie stritten nicht über den Preis, der war festgelegt, aber die Ukrainer haben versucht, sie zu betrügen. Ich machte den Arbeitern den Vorschlag, ihnen die Melasse abzukaufen, womit sie einverstanden waren und verkaufte die Melasse en gros an die Ukrainer. So verdiente ich viel Geld, half meiner Familie und vielen anderen, denn ich gab das Geld der Kultusgemeinde für die Kantine. Wenn es in der Kantine Brot und Suppe gab, hatten tausende Menschen eine Überlebenschance. Ich pflegte das Geld in einem Sack in die Kultusgemeinde zu bringen. Dort war ein kleiner siebenjähriger Bub, den die Kultusgemeinde schützte vor der schweren Arbeit. Er durfte Staub wischen und wenn ich das Geld brachte, hat er es gezählt und gebündelt. Was ich erlebt habe, ist ein Wunder: Ein Mann, der nichts gehabt hat, wird auf einmal ein reicher Mann und gibt viel Geld den Armen. Ich habe vielen Familien geholfen. Zum Beispiel: Isidor Kreisel wurde zum Tod von den Rumänen verurteilt, weil er Ware zum Überleben von den Soldaten gekauft hatte. Sein Schwager kam zu mir und sagte: ‚Ich brauche 400 Dollar, damit ich das Leben des Bruders meiner Frau retten kann.’ Ich habe ihm die 400 Dollar geborgt und man hat kleine Goldstücke hergestellt, Napoleons. Das sind berühmte Münzen, so berühmt wie der Dollar. So eine Münze kostet zehn Dollar. Die Schwester vom Isidor, die eine Tochter Sascha hat, hat die Münzen in einen Gürtel aus Stoff genäht. Der Vater von Sascha ist mit diesem Gürtel nach Tiraspol gefahren, das am Schwarzen Meer liegt, um seinen Schwager zu retten. Das war wirklich heldenhaft. Er hat das Bakschisch gegeben [Bestechungsgeld] und seinen Schwager nach Hause gebracht. Wenn nicht, hätte man ihn erschossen. Später ist Isidor Kreisel in Israel gestorben. Sascha ist Universitätsprofessorin, lebt in Bukarest und ist mir sehr dankbar, dass ich ihren Onkel gerettet habe.
Wir hatten das Quartier Nummer acht. Zuerst haben wir viele Sachen verkauft um zu heizen und zu essen. Dann bekamen im Frühjahr elf von zwölf Mitgliedern meiner Familie Typhus, auch ich bekam Typhus. Zuerst starb meine Großmutter Rachel und innerhalb kurzer Zeit mein Vater Abraham Schieber, meine Tanten Miriam und Cirl Schieber, Lea Rennert, geb. Schieber, mein Onkel Herman Rennert, meine Cousine Sofia Rennert und mein Großvater Jacob Josiper. Mein Vater ist zwar wie die anderen Mitglieder meiner Familie an Flecktyphus gestorben, aber seelisch war er schon tot. ‚Wieso konnten sie mir das antun?’ hatte er immer wieder gefragt.
Ein Kinderfreund, der Sohn eines rumänischen Pfarrers, hat mir sehr geholfen zu überleben. Ich musste beim Straßenbau arbeiten und eines Tages, es war im Sommer 1942, kam ich zurück nach Hause in dieses Shargorod, da sagte man mir: ‚Es war ein Rumäne hier, er heißt Mircea Breaban. Er hat gesagt, dass er ein Kollege aus der Jugendzeit ist, und er wird sich noch einmal melden. Mircea und ich waren Kinderfreunde, hatten uns aber auch einmal wegen dieses blonden Mädels, das ich verehrt hatte, gestritten.
Am nächsten Tag war ich wieder bei der Arbeit, da erschien die Sekretärin des Chefs. Prätor Dindelegan war ein Rumäne und Chef über alle Lager, die dort waren. Die Sekretärin sagte:
‚Du hast großes Glück, es war ein Freund aus deiner Kindheit beim Chef und hat gesagt, dass er dir helfen soll. Auf einem Lastwagen hat mich der Prätor eigenhändig zurück gefahren nach Shargorod. Ich musste nicht mehr zu meiner Arbeit am Straßenbau, sondern ich wurde in der Zuckerfabrik in Derebcin der Berater des Fabrikverwalters. Mircea hat mich dann auch in der Zuckerfabrik besucht. So ein Glück wie ich hat nicht jeder gehabt.
Der Chef der Zuckerfabrik war ein Rumäne, ein wunderbarer Mensch, der mich sehr unterstützt hat. Als Gehalt bekam ich Geld und Zucker. Bei der Zuckerherstellung entsteht als Nebenprodukt Melasse. Aus Melasse kann man Alkohol herstellen, genauso wie aus Getreide oder aus Kartoffeln. Die Arbeiter der Zuckerfabrik bekamen monatlich zu ihrem Gehalt Zucker und Melasse. Die Melasse verkauften sie an die Ukrainer, die in kleinen Kesseln daraus das alkoholische Getränk Samagon herstellten.
Eines Tages kam ich aus der Fabrik und sah, wie sich die Arbeiter mit den Käufern der Melasse gestritten haben. Sie stritten nicht über den Preis, der war festgelegt, aber die Ukrainer haben versucht, sie zu betrügen. Ich machte den Arbeitern den Vorschlag, ihnen die Melasse abzukaufen, womit sie einverstanden waren und verkaufte die Melasse en gros an die Ukrainer. So verdiente ich viel Geld, half meiner Familie und vielen anderen, denn ich gab das Geld der Kultusgemeinde für die Kantine. Wenn es in der Kantine Brot und Suppe gab, hatten tausende Menschen eine Überlebenschance. Ich pflegte das Geld in einem Sack in die Kultusgemeinde zu bringen. Dort war ein kleiner siebenjähriger Bub, den die Kultusgemeinde schützte vor der schweren Arbeit. Er durfte Staub wischen und wenn ich das Geld brachte, hat er es gezählt und gebündelt. Was ich erlebt habe, ist ein Wunder: Ein Mann, der nichts gehabt hat, wird auf einmal ein reicher Mann und gibt viel Geld den Armen. Ich habe vielen Familien geholfen. Zum Beispiel: Isidor Kreisel wurde zum Tod von den Rumänen verurteilt, weil er Ware zum Überleben von den Soldaten gekauft hatte. Sein Schwager kam zu mir und sagte: ‚Ich brauche 400 Dollar, damit ich das Leben des Bruders meiner Frau retten kann.’ Ich habe ihm die 400 Dollar geborgt und man hat kleine Goldstücke hergestellt, Napoleons. Das sind berühmte Münzen, so berühmt wie der Dollar. So eine Münze kostet zehn Dollar. Die Schwester vom Isidor, die eine Tochter Sascha hat, hat die Münzen in einen Gürtel aus Stoff genäht. Der Vater von Sascha ist mit diesem Gürtel nach Tiraspol gefahren, das am Schwarzen Meer liegt, um seinen Schwager zu retten. Das war wirklich heldenhaft. Er hat das Bakschisch gegeben [Bestechungsgeld] und seinen Schwager nach Hause gebracht. Wenn nicht, hätte man ihn erschossen. Später ist Isidor Kreisel in Israel gestorben. Sascha ist Universitätsprofessorin, lebt in Bukarest und ist mir sehr dankbar, dass ich ihren Onkel gerettet habe.
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During WW2
See text in interview
Am 12. Oktober 1941 wurden die Juden aus Kimpolung in Viehwaggons nach Transnistrien deportiert. Damals war Rumänien das Land am Dnjestr. Die Grenze zwischen Rumänien und Russland war der Dnestr, ein großer Fluss, der ins Schwarze Meer fließt. Auf der Seite vom Dnjestr bis zum Dnjepr gibt es noch einen anderen Fluss, der heißt Bug. Das Gebiet zwischen diesen zwei Flüssen, dem Dnjestr und dem Bug, war in der Verwaltung der Rumänen, weil Rumänien sich den Deutschen im Krieg gegen Russland angeschlossen hatte. Auf diesem Gebiet befand sich das Lager Transnistrien. Dorthin wurden die rumänischen Juden deportiert. Es wurden keine Baracken für die Deportierten gebaut, sondern die Städte und Dörfer eines gewissen Gebietes von Transnistrien wurden zum Lager. In diesen Städten oder Dörfern lebten vorher fast ausschließlich Juden wie in Kimpolung.
In Shargorod, einem kleinen Ort, lebten 1 000 Einwohner. Dann kamen 5 000 Deportierte dazu und die mussten mit den Einwohnern zusammen leben.
In Shargorod, einem kleinen Ort, lebten 1 000 Einwohner. Dann kamen 5 000 Deportierte dazu und die mussten mit den Einwohnern zusammen leben.
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During WW2
See text in interview
Nachdem mein Vater als Jude nach 1938 keine Konzession für ein Restaurant oder Hotel mehr in Kimpolung erhalten hatte, hatte er mit seinem Freund Leonties das ‚Hotel-Restaurant Palace’, das unter Leonties´ Namen eingetragen wurde, eröffnet. Als die Rassengesetze gegen Juden aber immer stärker wurden, mussten wir aus dem Haus, in dem sich das Hotel befand und in dem wir gemeinsam mit Leonties und seiner Familie in tiefer Freundschaft zusammen gelebt hatten, ausziehen. Der Präfekt Leonties wollte keine Probleme bekommen und brach den Kontakt mit uns ab. Unser gesamtes Eigentum blieb in seinen Händen, aber er unterstützte uns später nicht in Transnistrien. Das war für meinen Vater ein schwerer Schlag. Das Haus existiert noch heute dort; es ist ein sehr schönes Haus.
Als mein Regiment 1939 an die Front geschickt wurde, mussten die jüdischen Soldaten zur Zwangsarbeit.
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During WW2
See text in interview
Ich diente in der Armee von 1938 bis 1940. Die Offiziere benahmen sich den jüdischen Soldaten gegenüber sehr anständig. Da ist es mir sehr gut gegangen. Als mein Regiment 1939 an die Front geschickt wurde, mussten die jüdischen Soldaten zur Zwangsarbeit.
Nachdem mein Vater als Jude nach 1938 keine Konzession für ein Restaurant oder Hotel mehr in Kimpolung erhalten hatte, hatte er mit seinem Freund Leonties das ‚Hotel-Restaurant Palace’, das unter Leonties´ Namen eingetragen wurde, eröffnet. Als die Rassengesetze gegen Juden aber immer stärker wurden, mussten wir aus dem Haus, in dem sich das Hotel befand und in dem wir gemeinsam mit Leonties und seiner Familie in tiefer Freundschaft zusammen gelebt hatten, ausziehen. Der Präfekt Leonties wollte keine Probleme bekommen und brach den Kontakt mit uns ab. Unser gesamtes Eigentum blieb in seinen Händen, aber er unterstützte uns später nicht in Transnistrien. Das war für meinen Vater ein schwerer Schlag. Das Haus existiert noch heute dort; es ist ein sehr schönes Haus.
Romania
Als ich ans Lyzeum kam, begann die Legionärsbewegung. Am Anfang waren die Legionäre in der Minderheit, später schlossen sich aber viele meiner Kinderfreunde diesen Legionären an. Auf der Universität griffen die Legionäre der ‚Eisernen Garde’ oft die jüdischen Studenten an, verprügelten sie und stießen sie die Treppen der Universität hinunter. Eine Schweizer Studienkollegin, Rotmund Johanna hieß sie, pflegte uns oft rechtzeitig zu erzählen, wann die Nazis, meist Studenten der Fakultäten für Recht oder Medizin, kommen wollten, um uns zu schlagen. Da sind wir ganz einfach an diesem Tag nicht zur Universität gegangen, und die sind umsonst gekommen. Ich habe das alles nicht ertragen und meldete mich zur Armee.
Romania
Nach der Matura, 1935, begann ich in Bukarest Technische Chemie zu studieren. Im selben Jahr starb mein Großvater Chaim Suchar Schieber.
Als ich ans Lyzeum kam, begann die Legionärsbewegung. Am Anfang waren die Legionäre in der Minderheit, später schlossen sich aber viele meiner Kinderfreunde diesen Legionären an. Auf der Universität griffen die Legionäre der ‚Eisernen Garde’ oft die jüdischen Studenten an, verprügelten sie und stießen sie die Treppen der Universität hinunter. Eine Schweizer Studienkollegin, Rotmund Johanna hieß sie, pflegte uns oft rechtzeitig zu erzählen, wann die Nazis, meist Studenten der Fakultäten für Recht oder Medizin, kommen wollten, um uns zu schlagen. Da sind wir ganz einfach an diesem Tag nicht zur Universität gegangen, und die sind umsonst gekommen. Ich habe das alles nicht ertragen und meldete mich zur Armee.
Als ich ans Lyzeum kam, begann die Legionärsbewegung. Am Anfang waren die Legionäre in der Minderheit, später schlossen sich aber viele meiner Kinderfreunde diesen Legionären an. Auf der Universität griffen die Legionäre der ‚Eisernen Garde’ oft die jüdischen Studenten an, verprügelten sie und stießen sie die Treppen der Universität hinunter. Eine Schweizer Studienkollegin, Rotmund Johanna hieß sie, pflegte uns oft rechtzeitig zu erzählen, wann die Nazis, meist Studenten der Fakultäten für Recht oder Medizin, kommen wollten, um uns zu schlagen. Da sind wir ganz einfach an diesem Tag nicht zur Universität gegangen, und die sind umsonst gekommen. Ich habe das alles nicht ertragen und meldete mich zur Armee.
Nach der Matura, 1935, begann ich in Bukarest Technische Chemie zu studieren.
Ich war als Kind im Haschomer Hatzair [16], der zionistischen Jugendorganisation. Die Aktivitäten im Haschomer waren so ähnlich, wie die heute. Wir haben gesungen, Ausflüge gemacht und viel über den Zionismus gesprochen; Theodor Herzl war unser großer Held. Mit 13 hatte ich, wie jeder jüdische Junge meine Bar Mitzwa [17]. Meine Familie war sehr stolz über meine Rede.
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Before WW2
See text in interview
Wir waren eine wohlhabende Familie, nicht im Sinne von Rothschild oder dergleichen, aber wohlhabend und zwischen den Bestverdienenden im Städtchen. Meine Eltern waren immer sehr beschäftigt, haben immer viel gearbeitet, denn da waren das große Restaurant, ein Hotel, ein großer Weinkeller und eine Bierabfüllerei. Nicht nur mein Großvater hatte eine Bierabfüllerei, auch mein Vater hatte eine. Im Urlaub war bei uns in Kimpolung Hochsaison. Kimpolung war ein Kurort und in der Urlaubszeit hat man am meisten verdient.
Rumänien
Mein Vater war ein religiöser Mann, er legte jeden Tag Teffilin und betete jeden Morgen, andererseits war er auch modern. Er war ein sehr gescheiter Mann, er hat weggeschaut, wenn ich nicht gebetet habe, denn er hat gesehen, dass ich nicht unreligiös war, Gott behüte, im Gegenteil!
Im Jahre 1920 eröffnete mein Vater ein Bodega - Restaurant [Anm.: span. Weinstube, Weinkeller, Weinlager] auf der Hauptstrasse, gegenüber dem Rathaus. Das Restaurant war für die Verhältnisse damals was hier in Wien das ‚Sacher’ [berühmtes Wiener Kaffeehaus] ist.
Es war wunderschön eingerichtet mit Sachen, die heute nur in besonders eleganten Geschäften verkauft werden. Was mein Vater an Ware hatte, das kann man sich nicht vorstellen, so gut ist es ihm gegangen. Für dieses Restaurant, an das ich mich genau erinnere, hatte mein Vater ein Radio gekauft, das sehr viel gekostet hat. Es war eines der ersten Radios, die es in der Bukowina gab, denn im Jahre 1920 hat nicht jeder ein Radio gehabt. Oben war ein Lautsprecher, aber diesen Lautsprecher durfte man nicht benützen, denn man musste eine besondere Bewilligung haben für ein Radio.
Mein Vater hatte zuerst dieses Restaurant und dann hatte er ein noch größeres Restaurant, das nur im Sommer wegen der Touristen geöffnet war. Er war außerdem der Besitzer des Restaurants im Rathaus; Rathaus heißt rumänisch Primaria. Auch unsere Wohnung befand sich im Rathaus. Da hat mein Vater gezeigt, dass er Innenarchitekt ist. Was er aus diesem Haus gemacht hat! Er hat die Vorhänge in der Tschechoslowakei eingekauft und nach dem Muster der Vorhänge hat er die Tapeten ausgesucht. Die Maler, die das Haus renoviert haben, waren seine Schulkameraden, mit denen er aufgewachsen war. Der eine ist später ein Restaurator geworden, die anderen sind Maler geblieben und haben sehr gut verdient.
Es war wunderschön eingerichtet mit Sachen, die heute nur in besonders eleganten Geschäften verkauft werden. Was mein Vater an Ware hatte, das kann man sich nicht vorstellen, so gut ist es ihm gegangen. Für dieses Restaurant, an das ich mich genau erinnere, hatte mein Vater ein Radio gekauft, das sehr viel gekostet hat. Es war eines der ersten Radios, die es in der Bukowina gab, denn im Jahre 1920 hat nicht jeder ein Radio gehabt. Oben war ein Lautsprecher, aber diesen Lautsprecher durfte man nicht benützen, denn man musste eine besondere Bewilligung haben für ein Radio.
Mein Vater hatte zuerst dieses Restaurant und dann hatte er ein noch größeres Restaurant, das nur im Sommer wegen der Touristen geöffnet war. Er war außerdem der Besitzer des Restaurants im Rathaus; Rathaus heißt rumänisch Primaria. Auch unsere Wohnung befand sich im Rathaus. Da hat mein Vater gezeigt, dass er Innenarchitekt ist. Was er aus diesem Haus gemacht hat! Er hat die Vorhänge in der Tschechoslowakei eingekauft und nach dem Muster der Vorhänge hat er die Tapeten ausgesucht. Die Maler, die das Haus renoviert haben, waren seine Schulkameraden, mit denen er aufgewachsen war. Der eine ist später ein Restaurator geworden, die anderen sind Maler geblieben und haben sehr gut verdient.
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Before WW2
See text in interview
Sophia Noginskaya
Mother’s parents met each other in the small town of Surazh. Now it is in Bryansk region, formerly the Oryol region. We visited there several times, but only in the Soviet period. In 1934, during a time of famine, my grandparents moved to Ukraine, to the village of Bolshaya Lovcha near Krivoi Rog. Grandfather worked in a collective farm. Grandmother raised their seven children. Mom had two sisters, Lyuba and Zina, and four brothers, Evsei [Zyama], Senya, Yasha and Grisha. Evsei was the eldest. My grandmother Fanya was a very hardworking woman; she worked day and night. There was never enough money. Grandfather worked in the collective farm, but he usually found time for entertainment as well – outside the family.
Let me tell you about what happened to Uncle Senya, mother’s elder brother. He studied in the university, was the Komsomol leader of his group, and when in 1934 Kirov [a well-known party figure] was assassinated, Senya, as an activist, was arrested and taken away directly from the university. For some time he was kept in Kresty prison in Leningrad. Mother visited him there; they took him some clothes and foodstuffs, and then they were told that he was sent somewhere in the Krasnoyarsk region and parcels were no longer allowed … I know that Senechka sent a photo to Mom, nobody knows how. And on that photo there was a stain. And he wrote to her: "Manechka, trust me that this stain is on the photo, not on my soul." That is – “I am innocent”. When he was sent to Krasnoyarsk region, they lost trace of him. In the 1960s year Mom made several inquiries about him, and eventually we received word that he had been executed and rehabilitated posthumously.
During the war mother’s elder brother Evsei worked near Leningrad, digging trenches. During the siege the youngest children stayed in town – my mother and Grisha. Evsei knew that they were hungry. At one point, in February 1942, having collected some food, he set off for town from his work to visit Mom and died somehow en route. He didn’t reach Mom, nor did he return to where he worked. They found out about it later. I know about this because mother wrote it under his photo. Evsei was the most handsome of all his brothers and sisters. Mom was left only with Grisha, who was 18 in 1942. He died in March 1942 of starvation. He kept telling Mom that he was very hungry, and she, taking all the ration cards, set off to get some bread. When she returned, he was still alive, trying to tell her something, but his speech was incomprehensible. Most likely, he was taken to Piskarevsky cemetery [the mass burial place of Leningraders who died during the siege]. Mother transported his body with the help of an acquaintance…
Thus, when the war began, mother’s parents remained in the Ukraine, in the village of Bolshaya Lovcha. The wife of mother’s brother Yasha [born in 1914] lived with them. She was pregnant. Her name was Raya. There were a lot of Jewish villages in the area; I remember the name of one of them: Kukolovka. When the Germans came, things were terrible. At first they forced all the Jews to work at physically hard labor. Young girls were sent to dig trenches. Then came the sad end. The village of Kukolovka was completely destroyed by Germans - all Jews were executed. At one point the Germans gathered everybody, and the Jews thought that they were going to be shot. They said farewell to each other, but they were forced to dig a ditch for other people, who were shot that very day. My y [ndparentss?] were prese at that xecution and were then compelled to bury the bodies of the executed people, some of whom were still alive … But this all happened in a neighboring village. They said that grandfather came home absolutely grey-haired, he could hardly speak. Then came the turn of Bolshaya Lovcha. Absolutely all people of Jewish nationality were executed as well as people of different origin who sympathized with and helped the Jews. The execution was carried out by Germans as well as by Ukrainians who were on their side. Among the Ukrainians were those who had lived side by side for years with the people they executed.
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During WW2
See text in interview
I can tell you a little about Aunt Zina too. She was mother’s elder sister. Senya took her to Leningrad as well, but she lived in Pavlovsk. She got married and worked in the Pavlovsk orphanage. When the boarding school was being evacuated, Aunt Zina already had two children: Vova, who was 3 years old, and Alik, a newborn. Aunt Zina was evacuated with the orphanage.
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1941
See text in interview
Mom studied in a Jewish school. After arriving in Leningrad, she was dependent on Senya for a few years. Then she entered the Institute of Foreign Languages. But it was just before the war, so she only managed to finish the first year.
Uncle Evsei found a job for Mom at a water supplies station in Shpalernaya Street. And Mom stayed there day and night – as if in a military barracks - and began to receive at least some food. She worked there all through the siege. She survived the entire siege of Leningrad and was awarded with medals "For labour valor" and "For the defense of Leningrad"…
But after the war, in 1945, when Daddy came back home from the front, they accidentally met on Lieutenant Schmidt Bridge. And this, probably, was the key moment in the life of my parents. They registered their marriage on Mom’s birthday, August 20, 1945, and in 1946 my brother Arkady -- Alik -- was born. They all had to live in that same room with the sewer pipes. Very often the pipes leaked. Mom would take her baby Alik and spend the night in the kitchen. They lived very poorly - Dad was the only one who worked. There was not enough food, and Mom told me that she used to serve Daddy his meal and then go out into the street, so that she would to see him eat, because she was so hungry. It was in 1946-1947. I was born in 1956. Daddy was allotted a room by his factory at 7 Gavanskaya Street. It was also a room in a shared apartment. Dad was still the only breadwinner in the family. Mom told me that she often had to borrow money. When Dad received his salary, she usually paid it all out for debts. Thus, when I turned 4, I was sent to a kindergarten, and Mom went to work in the same factory where Dad worked, as a storekeeper.
I’d like to add that in 1940 Mom had entered the Institute of Foreign Languages, but she only finished the first year and was forced to quit her studies when the war began. The war prevented both of my parents from receiving a higher education, and their only dream was for their children to obtain a higher education. They put all their efforts into fulfilling this goal.
My brother first graduated from a technical school and then from the Northwest Polytechnical Institute. After graduating [secondary] school I entered the Construction Institute and graduated from the department of “Purification of natural and waste waters" in 1978, becoming an ecologist.