Die Tante Stefanie ist für mich wie eine Mutter gewesen. Sie hatten einen Sohn Otto, der am 4. Januar 1907 in Wien geboren wurde. Als er erwachsen war, arbeitete er gemeinsam mit seinen Eltern im Geschäft. Er heiratete in Wien Marianne Kulka, die 1909 geboren wurde. Otto war sechzehn Jahre älter als ich und hatte drei Kinder: Peter, Steven und Vivian. Peter wurde vor dem Holocaust, im Jahre 1936, in Wien geboren. Otto ist mit seiner Familie nach New York geflüchtet - Mariannes Onkel, der bereits in Amerika gelebt hat, hatte für sie gebürgt. Otto wollte von Amerika aus seine Eltern nachkommen lassen, aber es ist ihm nicht gelungen. Tante Stefanie und Onkel Joschi wurden am 20. Mai 1942 von Wien nach Maly Trostinec [2] deportiert und am 26. Mai in Maly Trostinec ermordet.
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Paul Rona
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Nach dem Krieg meldete ich mich zur Rückkehr nach Österreich und wurde als Displaced Person [23] mit einem Transport nach Wien zurückgebracht. Vorher waren wir noch einen oder zwei Monate, bis wir ein Schiff hatten, bei Suez in irgendeinem Lager.
Im April 1947 kam ich in Wien an. Ich wurde 1988 mehrmals interviewt: ‚Warum sind Sie nach Wien zurückgekommen?’ Da sagte ich aus vollster Überzeugung und war mir dessen auch bewusst, dass ich das sozialistische Österreich aufbauen wollte. Aber das ist wirklich eine schwierige Frage. Über den Tod meiner Mutter wusste ich nichts Genaues, da forschte ich nach. Aber 1947 war schon für mich klar, dass meine Mutter tot ist, dass ich hier ohne Verwandte bin. Meine Rückkehr war für mich eine politische Sache. Wie weit es aber eine Rolle spielte, dass ich wirklich eine Niete in Sprachen lernen bin, und dass es mir in Israel nicht sehr gut ging, wäre für mich interessant.
Meinen Verwandten hatte ich geschrieben, dass ich nach Wien zurück fahre. Vor allem die Käthe, mit der ich am Besten war, schrieb: ‚Sei nicht dumm, ich habe ein Geschäft, da kannst du mitarbeiten, komm nach Australien!’. Australien hat mich aber nicht sehr gereizt, denn ich wollte nicht wieder der Arme unter den Verwandten sein. Vielleicht wenn es Amerika gewesen wäre, ich weiß nicht, was ich gesagt hätte. Noch weniger weiß ich, was ich getan hätte, wenn mich wer eingeladen hätte nach Paris, oder so! Erst jetzt, im Nachhinein, weil ich mehrmals gefragt wurde und ich immer stereotyp sagte: ‚Um ein sozialistisches Österreich aufzubauen’, denke ich darüber nach.
Als ich zurückkam, stand ich auf dem Standpunkt, die Kommunistische Partei soll sich kümmern darum, was mit mir geschieht, und sie kümmerte sich. Zuerst kam ich in einem Hotel unter. Es war der Abend des 26. April 1947. Es war schon finster, und wir Rückkehrer wussten nicht, wohin. Ich hatte vergessen, meine Uhr aufzuziehen, schaute aus dem Zimmer und sah, dass ein Ehepaar, wie ich glaubte, sich verabschiedete. Der Mann ging weg, und ich fragte, in meinem besten damaligen Wienerisch, ob mir die Dame sagen könne, wie spät es sei, worauf sie sagte: ‚Des net, aber wüst net mitkommen, Klaner?’ Wir waren in einem Stundenhotel gelandet! Das waren die ersten, original Wiener Worte, die ich hörte.
Es gab eine Familie, die ich kannte. Sie war Jüdin, er war kein Jude und hieß Braun. Sie hatten erfahren, dass ich zurückkomme, mich am Bahnhof empfangen und gesagt, dass ich am nächsten Tag zu ihnen kommen soll. Sie besorgte mir dann im 20. Bezirk ein Untermietzimmer.
Im April 1947 kam ich in Wien an. Ich wurde 1988 mehrmals interviewt: ‚Warum sind Sie nach Wien zurückgekommen?’ Da sagte ich aus vollster Überzeugung und war mir dessen auch bewusst, dass ich das sozialistische Österreich aufbauen wollte. Aber das ist wirklich eine schwierige Frage. Über den Tod meiner Mutter wusste ich nichts Genaues, da forschte ich nach. Aber 1947 war schon für mich klar, dass meine Mutter tot ist, dass ich hier ohne Verwandte bin. Meine Rückkehr war für mich eine politische Sache. Wie weit es aber eine Rolle spielte, dass ich wirklich eine Niete in Sprachen lernen bin, und dass es mir in Israel nicht sehr gut ging, wäre für mich interessant.
Meinen Verwandten hatte ich geschrieben, dass ich nach Wien zurück fahre. Vor allem die Käthe, mit der ich am Besten war, schrieb: ‚Sei nicht dumm, ich habe ein Geschäft, da kannst du mitarbeiten, komm nach Australien!’. Australien hat mich aber nicht sehr gereizt, denn ich wollte nicht wieder der Arme unter den Verwandten sein. Vielleicht wenn es Amerika gewesen wäre, ich weiß nicht, was ich gesagt hätte. Noch weniger weiß ich, was ich getan hätte, wenn mich wer eingeladen hätte nach Paris, oder so! Erst jetzt, im Nachhinein, weil ich mehrmals gefragt wurde und ich immer stereotyp sagte: ‚Um ein sozialistisches Österreich aufzubauen’, denke ich darüber nach.
Als ich zurückkam, stand ich auf dem Standpunkt, die Kommunistische Partei soll sich kümmern darum, was mit mir geschieht, und sie kümmerte sich. Zuerst kam ich in einem Hotel unter. Es war der Abend des 26. April 1947. Es war schon finster, und wir Rückkehrer wussten nicht, wohin. Ich hatte vergessen, meine Uhr aufzuziehen, schaute aus dem Zimmer und sah, dass ein Ehepaar, wie ich glaubte, sich verabschiedete. Der Mann ging weg, und ich fragte, in meinem besten damaligen Wienerisch, ob mir die Dame sagen könne, wie spät es sei, worauf sie sagte: ‚Des net, aber wüst net mitkommen, Klaner?’ Wir waren in einem Stundenhotel gelandet! Das waren die ersten, original Wiener Worte, die ich hörte.
Es gab eine Familie, die ich kannte. Sie war Jüdin, er war kein Jude und hieß Braun. Sie hatten erfahren, dass ich zurückkomme, mich am Bahnhof empfangen und gesagt, dass ich am nächsten Tag zu ihnen kommen soll. Sie besorgte mir dann im 20. Bezirk ein Untermietzimmer.
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After WW2
See text in interview
Meinen Verwandten hatte ich geschrieben, dass ich nach Wien zurück fahre. Vor allem die Käthe, mit der ich am Besten war, schrieb: ‚Sei nicht dumm, ich habe ein Geschäft, da kannst du mitarbeiten, komm nach Australien!’. Australien hat mich aber nicht sehr gereizt, denn ich wollte nicht wieder der Arme unter den Verwandten sein. Vielleicht wenn es Amerika gewesen wäre, ich weiß nicht, was ich gesagt hätte. Noch weniger weiß ich, was ich getan hätte, wenn mich wer eingeladen hätte nach Paris, oder so! Erst jetzt, im Nachhinein, weil ich mehrmals gefragt wurde und ich immer stereotyp sagte: ‚Um ein sozialistisches Österreich aufzubauen’, denke ich darüber nach.
Als ich zurückkam, stand ich auf dem Standpunkt, die Kommunistische Partei soll sich kümmern darum, was mit mir geschieht, und sie kümmerte sich. Zuerst kam ich in einem Hotel unter. Es war der Abend des 26. April 1947.
Als ich zurückkam, stand ich auf dem Standpunkt, die Kommunistische Partei soll sich kümmern darum, was mit mir geschieht, und sie kümmerte sich. Zuerst kam ich in einem Hotel unter. Es war der Abend des 26. April 1947.
Meinen Verwandten hatte ich geschrieben, dass ich nach Wien zurück fahre. Vor allem die Käthe, mit der ich am Besten war, schrieb: ‚Sei nicht dumm, ich habe ein Geschäft, da kannst du mitarbeiten, komm nach Australien!’. Australien hat mich aber nicht sehr gereizt, denn ich wollte nicht wieder der Arme unter den Verwandten sein. Vielleicht wenn es Amerika gewesen wäre, ich weiß nicht, was ich gesagt hätte. Noch weniger weiß ich, was ich getan hätte, wenn mich wer eingeladen hätte nach Paris, oder so! Erst jetzt, im Nachhinein, weil ich mehrmals gefragt wurde und ich immer stereotyp sagte: ‚Um ein sozialistisches Österreich aufzubauen’, denke ich darüber nach.
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After WW2
See text in interview
1944 war ein slowakischer, sozialistischer Volksaufstand. Man kann darüber streiten, wie dieser Aufstand heißt. Als die deutschen Truppen einmarschierten, bildete sich eine Partisanengruppe im Wald, in der auch alle Juden waren. Die schon fliehenden deutschen Truppen ermordeten die Partisanen. Einer, der dabei war, hat mir das erzählt. Er war entkommen und sagte, meine Mutter und ihre Familie seien dabei gewesen, und es hätte sich nur um Minuten gehandelt, bis die Russen gekommen sind.
Ich habe dann in Achuza, einer Luxusgegend oberhalb Haifas, gewohnt. Dort gab es ein Lager für Gafirs. Sie haben mich zum Arzt gebracht und sich um mich gekümmert. In diesem Lager bekam ich Kontakt mit den Kommunisten.
Aus der Kommunistischen Partei wurde ich noch als Kandidat ausgeschlossen. Mein Freund Fritz, der mich zur Partei gebracht hatte, wurde auch ausgeschlossen. Es gab einen Streik in Haifa, da ging es um die Palästinenser. Sie hatten sozusagen ein Monopol auf die Hafenarbeit, und es wollten auch Juden dort arbeiten. Ich weiß nicht mehr, was die Partei sagte und was mein Freund Fritzl Wilder sagte. Ein Teil sagte aber, dass es seine Berechtigung habe, dass auch Juden dort arbeiten wollten und ein Teil sagte, dass es nicht seine Berechtigung habe. Jedenfalls wurde ich ausgeschlossen. Ich wurde Mitglied im ‚Free Austrian movement’ [22]. Die Organisation war relativ bekannt, die Zentrale war in England. Da hatte ich meine Gesellschaft und Freunde. Eine Frau lebt noch in Wien. Das ist die Letzte, mit der ich Kontakt habe, die meisten sind mittlerweile gestorben.
Aus der Kommunistischen Partei wurde ich noch als Kandidat ausgeschlossen. Mein Freund Fritz, der mich zur Partei gebracht hatte, wurde auch ausgeschlossen. Es gab einen Streik in Haifa, da ging es um die Palästinenser. Sie hatten sozusagen ein Monopol auf die Hafenarbeit, und es wollten auch Juden dort arbeiten. Ich weiß nicht mehr, was die Partei sagte und was mein Freund Fritzl Wilder sagte. Ein Teil sagte aber, dass es seine Berechtigung habe, dass auch Juden dort arbeiten wollten und ein Teil sagte, dass es nicht seine Berechtigung habe. Jedenfalls wurde ich ausgeschlossen. Ich wurde Mitglied im ‚Free Austrian movement’ [22]. Die Organisation war relativ bekannt, die Zentrale war in England. Da hatte ich meine Gesellschaft und Freunde. Eine Frau lebt noch in Wien. Das ist die Letzte, mit der ich Kontakt habe, die meisten sind mittlerweile gestorben.
Ich hatte in Palästina einen Freund, Schmuel Brill hieß er. Er war Zionist und wollte Hebräisch lernen. Ich wollte auch Hebräisch lernen, aber ich konnte es wirklich nicht; ich habe nicht geschafft, Hebräisch zu lernen. Der Direktor, der dann später in Israel eine gewisse Rolle bei der Likudpartei gespielt haben soll, legte großen Wert auf die Sprache. Er mochte uns nicht sehr, und wir zwei waren, glaube ich, die Einzigen, die vorher rausflogen.
Meine Mutter ist dann in die Slowakei geflohen und dürfte bis 1944 mit ihrer Familie in Banska Stiavnica, ihrer Heimatstadt, gelebt haben. 1944 war ein slowakischer, sozialistischer Volksaufstand. Man kann darüber streiten, wie dieser Aufstand heißt. Als die deutschen Truppen einmarschierten, bildete sich eine Partisanengruppe im Wald, in der auch alle Juden waren. Die schon fliehenden deutschen Truppen ermordeten die Partisanen. Einer, der dabei war, hat mir das erzählt. Er war entkommen und sagte, meine Mutter und ihre Familie seien dabei gewesen, und es hätte sich nur um Minuten gehandelt, bis die Russen gekommen sind.
Slovakia
In Palästina sind die meisten meiner Gruppe in einen Kibbutz [21] der Jugend Alijah gekommen Ich kam in eine landwirtschaftliche Schule, die für reiche Juden gedacht war. Das war eine Privatschule, und ich habe mich sehr unwohl gefühlt; ich habe wieder zu den Ärmsten gehört. Aber dort lernte ich einen Burschen kennen, dessen Mutter auch nach England wollte. Ich habe durch eine Postkarte meine Mutter mit der Mutter dieses Burschen zusammen gebracht. Die Mutter von dem Freund erwischte den letzten Zug, meine Mutter hatte eine Fahrkarte für den Zug, der nicht mehr fuhr.
Ich bin im Februar 1939 mit der Jugend Alijah nach Palästina geflüchtet. Das war knapp vor meinem 17. Geburtstag, und das war zeitlich auch knapp, denn es gab viel Aufregung, weil nach meinem 17. Geburtstag das Visum verfallen wäre. Angekommen sind wir später, aber das hat nichts gemacht, nur weg hab ich sein müssen.
Wir fuhren mit dem Zug nach Triest. In Triest stiegen wir aufs Schiff, einen alten Truppentransporter. Ich weiß nicht, wie viele wir waren, denn es war nicht nur die Jugend Alijah, es waren auch orthodoxe Juden aus Polen dabei.
Wir kamen in Haifa an und mein erster Eindruck von Palästina war: scharf! Ich hatte mir ein Falafel [Brot mit gebackenen Kichererbsenbällchen, Salaten, Sesampaste und scharfen Saucen] gekauft.
Wir fuhren mit dem Zug nach Triest. In Triest stiegen wir aufs Schiff, einen alten Truppentransporter. Ich weiß nicht, wie viele wir waren, denn es war nicht nur die Jugend Alijah, es waren auch orthodoxe Juden aus Polen dabei.
Wir kamen in Haifa an und mein erster Eindruck von Palästina war: scharf! Ich hatte mir ein Falafel [Brot mit gebackenen Kichererbsenbällchen, Salaten, Sesampaste und scharfen Saucen] gekauft.
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Before WW2
See text in interview
Es gab in Wien verschiedenste Umschulungskurse als Vorbereitung auf die Emigration. Da gab es einen, wahrscheinlich ein Kurs der Jugendaliah [20], irgendwo im 2. Bezirk. Dort wurde über Palästina erzählt, was mich nicht sonderlich beeindruckte. Mehr beeindruckt hat mich meine erste Freundin, sie hieß Lilli Rosenbaum oder Rosenblum. Es war genau die Zeit, als wir meinen Vater begraben mussten. Es war damals noch nicht selbstverständlich, dass Angehörige im KZ waren und schon gar nicht selbstverständlich, dass Angehörige auf diese Art starben. Die meisten wussten nicht, wie sie sich mir gegenüber verhalten sollten. Sie hat das gewusst: Sie tat so, als sei sie in mich verliebt. Das half mir damals wirklich sehr, diese Monate durchzustehen. Sie blieb in Wien und ist, außer meinen Verwandten die einzige, nach der ich mich nach meiner Rückkehr nach Wien erkundigt habe. Sie wohnte, glaube ich, im 20. Bezirk, im Engels-Hof. Ich weiß, ihre Wohnung haben sie verlassen müssen. Sie sind dann in irgendeine kleine Gasse gezogen.
Es gab in Wien verschiedenste Umschulungskurse als Vorbereitung auf die Emigration. Da gab es einen, wahrscheinlich ein Kurs der Jugendaliah [20], irgendwo im 2. Bezirk. Dort wurde über Palästina erzählt, was mich nicht sonderlich beeindruckte.
Austria
Unser Geschäft war natürlich arisiert worden, und meine Mutter hat sich sofort um eine Fluchtmöglichkeit für uns bemüht. Wir wären wahrscheinlich nach Schanghai geflohen, denn sie hatte meinem Vater ins KZ Dachau ein Foto für seinen Pass oder für ein Visum nach Schanghai geschickt. Durch ein Visum wäre er entlassen worden. Er hat das Foto unterschrieben und zurückgeschickt. Ich glaube am 23. oder 24. Dezember 1938 versuchten einige Häftlinge aus dem KZ Dachau zu fliehen. Daraufhin war ein überlanger Zählappell, bis man die Entflohenen eingefangen hatte. Es war kalt und mein Vater bekam eine Lungenentzündung. Er starb am 2. Januar 1939 an den Folgen der Lungenentzündung. Wir bekamen aus dem KZ die Mitteilung, dass mein Vater gestorben sei und sie wissen wollen, ob wir Wert darauf legen, meinen Vater in Wien zu begraben. Wir legten Wert darauf, meinen Vater in Wien zu begraben, und wir bekamen ihn im Zinksarg zurück. Für den Transport nach Wien mussten wir bezahlen. Dann haben wir ihn auf dem Zentralfriedhof im Grab seines Bruders Josef beerdigt. An das Begräbnis kann ich mich noch genau erinnern.
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Before WW2
See text in interview
Unser Geschäft war natürlich arisiert worden, und meine Mutter hat sich sofort um eine Fluchtmöglichkeit für uns bemüht. Wir wären wahrscheinlich nach Schanghai geflohen, denn sie hatte meinem Vater ins KZ Dachau ein Foto für seinen Pass oder für ein Visum nach Schanghai geschickt. Durch ein Visum wäre er entlassen worden. Er hat das Foto unterschrieben und zurückgeschickt. Ich glaube am 23. oder 24. Dezember 1938 versuchten einige Häftlinge aus dem KZ Dachau zu fliehen. Daraufhin war ein überlanger Zählappell, bis man die Entflohenen eingefangen hatte. Es war kalt und mein Vater bekam eine Lungenentzündung. Er starb am 2. Januar 1939 an den Folgen der Lungenentzündung.
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Before WW2
See text in interview
Unser Geschäft war natürlich arisiert worden, und meine Mutter hat sich sofort um eine Fluchtmöglichkeit für uns bemüht.
Austria
Ich war angemeldet für einen Kindertransport [18] nach England. Mein Vater und ich waren in der Pogromnacht [19] aus der Wohnung heraus verhaftet und gleich weggeführt worden. Die SA Leute sollen in unserer Wohnung dann ziemlich gewütet haben, aber der neue Besitzer der Wohnung stoppte die Zerstörung, weil er unsere Sachen wollte. Er schmiss meine Mutter raus. Sie verließ mit zwei Koffern die Wohnung und ging zu den Marksteins in die Brigittenauer Lände.
Mein Vater und ich wurden in der Karajangasse in der Schule, in der ich im Gymnasium war, eingesperrt. Am Abend wurden wir abgezählt: A, B, C, D. Mein Vater war ‚D’ und ich war ‚A’. Wir hätten leicht den Platz wechseln können. Das ‚D’ stand für Dachau, was wir nicht wussten. Mir wäre nichts geschehen, wenn wir verkehrt gestanden hätten, weil die unter Siebzehnjährigen noch rausgelassen wurden, und ich war noch nicht siebzehn Jahre alt.
Mein Vater und ich wurden in der Karajangasse in der Schule, in der ich im Gymnasium war, eingesperrt. Am Abend wurden wir abgezählt: A, B, C, D. Mein Vater war ‚D’ und ich war ‚A’. Wir hätten leicht den Platz wechseln können. Das ‚D’ stand für Dachau, was wir nicht wussten. Mir wäre nichts geschehen, wenn wir verkehrt gestanden hätten, weil die unter Siebzehnjährigen noch rausgelassen wurden, und ich war noch nicht siebzehn Jahre alt.
Ich war angemeldet für einen Kindertransport [18] nach England. Mein Vater und ich waren in der Pogromnacht [19] aus der Wohnung heraus verhaftet und gleich weggeführt worden. Die SA Leute sollen in unserer Wohnung dann ziemlich gewütet haben, aber der neue Besitzer der Wohnung stoppte die Zerstörung, weil er unsere Sachen wollte. Er schmiss meine Mutter raus. Sie verließ mit zwei Koffern die Wohnung und ging zu den Marksteins in die Brigittenauer Lände.
Im Mai 1938 wurden viele reiche Juden verhaftet, unter anderen der Emmerich und der Paul Strasser. Sie wurden nach Dachau [KZ Dachau, Deutschland] deportiert. Wie sie das mit ihrem Vermögen regelten, weiß ich nicht. Im Dezember 1938 wurden sie aus dem KZ entlassen und mussten innerhalb von acht Tagen das Land verlassen. Sie sind daraufhin nach Australien geflüchtet. Die Strassers hatten noch einen Sohn, den ich nie bewusst gesehen habe. Der ist noch in den 1920er-Jahren, er hatte irgendetwas angestellt, nach Australien geschickt worden. Er rettete dann die ganze Familie, in denen er ihnen Affidavids [17] schickte.
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Before WW2
See text in interview
Im Jahre 1938 war ich 16 Jahre alt. Wenn ich mich richtig erinnere, verließ ich die Schule im Februar 1938, weil ich Schwierigkeiten in Latein hatte. Das war also noch bevor alle jüdischen Schüler, nach dem Einmarsch der Deutschen in Österreich, aus den Schulen geworfen wurden. Ich begann eine Lehre im Geschäft meines Onkels Markstein in der Wallensteinstrasse.
Vor dem Krieg war eine Sache, an die ich mich gut erinnere. Der Emmerich Strasser, der Sohn der ältesten Schwester meines Vaters, der diese Emstra Fabrik hatte, fuhr im Februar 1938 nach Deutschland, nach München, zu einem jüdischen Geschäftsfreund. Das war zu der Zeit, als Schuschnigg [15] sich mit Hitler in Berchtesgaden [16] traf. Als er zurückkam, gab es ein großes Familientreffen im Café Ritter. Das war das erste Mal, dass ich bei so einer ernsten Besprechung dabei sein durfte. Der Emmerich Strasser sagte, er habe sich erkundigt: die Jugend solle möglichst bald, sollte Hitler in Österreich einmarschieren, weg. Die anderen Familienmitglieder werden Hitler schon überstehen. Die Familie wird zusammenhalten - man hat sich bisher geholfen - man wird sich noch ein bissl mehr helfen. Die paar Jahre wird man durchhalten, die das dauern kann. Er sprach meiner Erinnerung nach von Jahren.
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Before WW2
See text in interview
Im 1934er-Jahr war Bürgerkrieg. Da wurde auf die Gemeindebauten [14] geschossen. Wir waren am nächste Sonntag mit den Marksteins die Gemeindebauten anschauen, und die Tante sagte, dass wir ja auch von den Roten nicht viel gehabt hätten. Wer das ‚WIR’ war, ob sie die jüdischen Kaufleute meinte, weiß ich nicht. Ich habe nach meiner Pensionierung begonnen zu studieren und meine Diplomarbeit über christlichsozialen Antisemitismus geschrieben. Dabei ist mir wieder eingefallen, was die Tante damals gesagt hatte.
Austria
Meine Eltern waren keine Zionisten, sie waren aber auch keine Antizionisten. Sie waren einfach sehr unpolitisch. Vielleicht tue ich meinem Vater damit unrecht, denn er las ja Bettauers Werke, aber das war mein Eindruck.
Meine Eltern waren sehr an der Kultur interessiert. Mein Vater hatte eine kleine Bibliothek, und ich habe dem Vater zu Ehren sogar die gesammelten Werke Bettauers [13] gekauft, weil er Bettauer sehr gern hatte. Meine Eltern und ich gingen auch ins Theater. Im Theater hatten wir Claque-Karten. Wir hatten einen Kunden im Geschäft, der war der Werbeleiter im Volkstheater, der hat uns die Karten, die sehr billig waren, verkauft. Aber auf diesen Plätzen war man verpflichtet zu klatschen - sehr viel zu klatschen. Ich kann mich erinnern, dass ich sogar die Zarah Leander als Jugendlicher gehört habe, ich war vielleicht 16 Jahre alt.
1935 oder 1936 wurde ich Mitglied bei den Pfadfindern, das war interessant.
Nach 1934 [12], dem Ende der Republik, waren alle Organisationen verboten - mit Ausnahme der Pfadfinder. Da gab es einen katholischen Teil, die St. Georgs Pfadfinder und einen weltlichen Teil. Im weltlichen Teil waren alle verbotenen Parteien: SPÖ, KPÖ und Nazis. Ich weiß, ich war in der 11. Kolonne und wenn wir die 9. Kolonne trafen, haben wir nicht viel geredet, sondern gleich mit dem Raufen begonnen, denn die 9. Kolonne waren die Nazis. Wahrscheinlich wurde über Antisemitismus in der Gruppe der Pfadfinder gesprochen. Mein Pfadfinderführer Ponger war relativ bekannt in der Kommunistischen Partei. Aber ich habe erst in Palästina oder nach 1945 erfahren, dass die Gruppe, in der ich war, von der ‚Kommunistischen Jugend’ geführt wurde. Das ist möglicherweise die zweite Wurzel meines Hingangs zur kommunistischen Partei später.
Nach 1934 [12], dem Ende der Republik, waren alle Organisationen verboten - mit Ausnahme der Pfadfinder. Da gab es einen katholischen Teil, die St. Georgs Pfadfinder und einen weltlichen Teil. Im weltlichen Teil waren alle verbotenen Parteien: SPÖ, KPÖ und Nazis. Ich weiß, ich war in der 11. Kolonne und wenn wir die 9. Kolonne trafen, haben wir nicht viel geredet, sondern gleich mit dem Raufen begonnen, denn die 9. Kolonne waren die Nazis. Wahrscheinlich wurde über Antisemitismus in der Gruppe der Pfadfinder gesprochen. Mein Pfadfinderführer Ponger war relativ bekannt in der Kommunistischen Partei. Aber ich habe erst in Palästina oder nach 1945 erfahren, dass die Gruppe, in der ich war, von der ‚Kommunistischen Jugend’ geführt wurde. Das ist möglicherweise die zweite Wurzel meines Hingangs zur kommunistischen Partei später.
Mit dem Turnprofessor und mit dem Religionslehrer war ich immer auf Kriegsfuß. Bei dem Turnlehrer war es leicht verständlich, er war ein Nazi. Das hat sich dann herausgestellt. Der wurde nach dem Einmarsch der Deutschen, in Österreich 1938, Direktor der Schule, wenn ich richtig informiert bin. Beim Religionslehrer weiß ich aber nicht, warum wir uns nicht gemocht haben, aber wahrscheinlich kam das daher, weil ich im Religionsunterricht nicht aufgepasst habe und schlechte Leistungen hatte. Sicherlich habe ich in meinen Kinder und Jugendjahren Antisemitismus erlebt. Antisemitismus war normal und darum war mir das gar nicht bewusst. 1935 oder 1936 wurde ich Mitglied bei den Pfadfindern, das war interessant.
Nach 1934 [12], dem Ende der Republik, waren alle Organisationen verboten - mit Ausnahme der Pfadfinder. Da gab es einen katholischen Teil, die St. Georgs Pfadfinder und einen weltlichen Teil. Im weltlichen Teil waren alle verbotenen Parteien: SPÖ, KPÖ und Nazis. Ich weiß, ich war in der 11. Kolonne und wenn wir die 9. Kolonne trafen, haben wir nicht viel geredet, sondern gleich mit dem Raufen begonnen, denn die 9. Kolonne waren die Nazis. Wahrscheinlich wurde über Antisemitismus in der Gruppe der Pfadfinder gesprochen.
Nach 1934 [12], dem Ende der Republik, waren alle Organisationen verboten - mit Ausnahme der Pfadfinder. Da gab es einen katholischen Teil, die St. Georgs Pfadfinder und einen weltlichen Teil. Im weltlichen Teil waren alle verbotenen Parteien: SPÖ, KPÖ und Nazis. Ich weiß, ich war in der 11. Kolonne und wenn wir die 9. Kolonne trafen, haben wir nicht viel geredet, sondern gleich mit dem Raufen begonnen, denn die 9. Kolonne waren die Nazis. Wahrscheinlich wurde über Antisemitismus in der Gruppe der Pfadfinder gesprochen.
Mit dem Turnprofessor und mit dem Religionslehrer war ich immer auf Kriegsfuß. Bei dem Turnlehrer war es leicht verständlich, er war ein Nazi. Das hat sich dann herausgestellt. Der wurde nach dem Einmarsch der Deutschen, in Österreich 1938, Direktor der Schule, wenn ich richtig informiert bin.
Austria
Ich wurde im 20. Bezirk in der Greiseneckergasse in die Volksschule eingeschult. Da hat es vermutlich viele jüdische Kinder gegeben, aber an die Volksschule kann ich mich nicht mehr gut erinnern. Was ich weiß ist, dass ich ursprünglich ein Linkshänder war. Damals war es üblich, diese Kinder auf rechts umzupolen. Sie haben mich gezwungen, mit der rechten Hand zu schreiben, mit dem Erfolg, dass ich bis heute jedes Mal nachdenken muss, wo ist rechts, und wo ist links. Aber bei der Aufnahmeprüfung ins Gymnasium habe ich irrtümlicher Weise von links nach rechts geschrieben. Ich kann noch heute Spiegelschrift schreiben.
Während meiner Volksschulzeit und der Gymnasialzeit bin ich natürlich zum Religionsunterricht gegangen. Das Gymnasium befand sich in der Unterbergergasse, Ecke Karajangasse. Da hatten wir einen fixen Religionslehrer, mit dem ich immer auf Kriegsfuß stand. Mit dem Turnprofessor und mit dem Religionslehrer war ich immer auf Kriegsfuß. Bei dem Turnlehrer war es leicht verständlich, er war ein Nazi. Das hat sich dann herausgestellt. Der wurde nach dem Einmarsch der Deutschen, in Österreich 1938, Direktor der Schule, wenn ich richtig informiert bin. Beim Religionslehrer weiß ich aber nicht, warum wir uns nicht gemocht haben, aber wahrscheinlich kam das daher, weil ich im Religionsunterricht nicht aufgepasst habe und schlechte Leistungen hatte.
Während meiner Volksschulzeit und der Gymnasialzeit bin ich natürlich zum Religionsunterricht gegangen. Das Gymnasium befand sich in der Unterbergergasse, Ecke Karajangasse. Da hatten wir einen fixen Religionslehrer, mit dem ich immer auf Kriegsfuß stand. Mit dem Turnprofessor und mit dem Religionslehrer war ich immer auf Kriegsfuß. Bei dem Turnlehrer war es leicht verständlich, er war ein Nazi. Das hat sich dann herausgestellt. Der wurde nach dem Einmarsch der Deutschen, in Österreich 1938, Direktor der Schule, wenn ich richtig informiert bin. Beim Religionslehrer weiß ich aber nicht, warum wir uns nicht gemocht haben, aber wahrscheinlich kam das daher, weil ich im Religionsunterricht nicht aufgepasst habe und schlechte Leistungen hatte.
Ich wurde in Palästina Kommunist, war in der Kommunistischen Partei und mich würde selber interessieren, wie weit diese Familienverhältnisse dabei eine Rolle gespielt haben. Wobei aber auch wahrscheinlich dieses ‚kleiner sein’ als Egon und Ernstl eine Rolle gespielt hat. Ich hab mich schon als 16jähriger Bub zurückgesetzt gefühlt.
In unsere kleine Wohnung kamen nur am Sederabend [10] vor Pessach der Theo Rosenzweig und später auch der jüngere, der Luis. Ich glaube auch die Tante Theresa kam zum Sederabend zu uns. Ich habe dann das ‚Ma nischtana halaila hase me kol haleilot’ sagen müssen. Das ist die Aufgabe des jüngsten Kindes. Es ist aus der Haggadah [11] und bedeutet: ‚was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten’. Es gibt viele bestimmte Speisen zum Seder, aber eine Speise ist mit Nüssen, Äpfel und Honig [Charoset]. Mein Vater war jedes Mal entsetzt, dass nichts mehr oben war am Teller, weil ich es immer vorher aufgefressen hatte. Das war fast schon Tradition.
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Familienfeiern fanden immer bei den Stassers, im Kaffeehaus Ritter, statt. Das Kaffeehaus war groß, da war ein Tisch extra für uns reserviert, und manchmal waren wir auch oben in der Wohnung. Aber ich war lieber im Kaffeehaus, vor allem, wenn die Kellner kamen und uns bedienten.
Da ist dann gedeckt worden bei manchen Gelegenheiten! Das war Luxus. Auch oben in der Wohnung der Familie Strasser war alles Luxus. Emmerich und Paul hatten dort große schöne Wohnungen.
In unsere kleine Wohnung kamen nur am Sederabend [10] vor Pessach der Theo Rosenzweig und später auch der jüngere, der Luis. Ich glaube auch die Tante Theresa kam zum Sederabend zu uns. Ich habe dann das ‚Ma nischtana halaila hase me kol haleilot’ sagen müssen. Das ist die Aufgabe des jüngsten Kindes. Es ist aus der Haggadah [11] und bedeutet: ‚was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten’. Es gibt viele bestimmte Speisen zum Seder, aber eine Speise ist mit Nüssen, Äpfel und Honig [Charoset]. Mein Vater war jedes Mal entsetzt, dass nichts mehr oben war am Teller, weil ich es immer vorher aufgefressen hatte. Das war fast schon Tradition.
Da ist dann gedeckt worden bei manchen Gelegenheiten! Das war Luxus. Auch oben in der Wohnung der Familie Strasser war alles Luxus. Emmerich und Paul hatten dort große schöne Wohnungen.
In unsere kleine Wohnung kamen nur am Sederabend [10] vor Pessach der Theo Rosenzweig und später auch der jüngere, der Luis. Ich glaube auch die Tante Theresa kam zum Sederabend zu uns. Ich habe dann das ‚Ma nischtana halaila hase me kol haleilot’ sagen müssen. Das ist die Aufgabe des jüngsten Kindes. Es ist aus der Haggadah [11] und bedeutet: ‚was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten’. Es gibt viele bestimmte Speisen zum Seder, aber eine Speise ist mit Nüssen, Äpfel und Honig [Charoset]. Mein Vater war jedes Mal entsetzt, dass nichts mehr oben war am Teller, weil ich es immer vorher aufgefressen hatte. Das war fast schon Tradition.
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