Philipp Kohn besaß eine Stärkefabrikation in Sereth.
- Tradíciók 11756
- Beszélt nyelv 3019
- Identitás 7808
- A település leírása 2440
- Oktatás, iskola 8506
- Gazdaság 8772
- Munka 11672
- Szerelem & romantika 4929
- Szabadidő/társadalmi élet 4159
- Antiszemitizmus 4822
-
Főbb események (politikai és történelmi)
4256
- örmény népirtás 2
- Doctor's Plot (1953) 178
- Soviet invasion of Poland 31
- Siege of Leningrad 86
- The Six Day War 4
- Yom Kippur War 2
- Atatürk halála 5
- Balkán háborúk (1912-1913) 35
- Első szovjet-finn háború 37
- Csehszlovákia megszállása 1938 83
- Franciaország lerohanása 9
- Molotov-Ribbentrop paktum 65
- Varlik Vergisi (vagyonadó) 36
- Első világháború (1914-1918) 216
- Spanyolnátha (1918-1920) 14
- Latvian War of Independence (1918-1920) 4
- Nagy gazdasági világválság (1929-1933) 20
- Hitler hatalmon (1933) 127
- 151 Kórház 1
- Thesszaloniki tűzvész (1917) 9
- Görög polgárháború (1946-49) 12
- Thesszaloniki Nemzetközi Vásár 5
- Bukovina Romániához csatolása (1918) 7
- Észak-Bukovina csatolása a Szovjetunióhoz (1940) 19
- Lengyelország német megszállása (1939) 94
- Kisinyevi pogrom (1903) 7
- Besszarábia romániai annexiója (1918) 25
- A magyar uralom visszatérése Erdélybe (1940-1944) 43
- Besszarábia szovjet megszállása (1940) 59
- Második bécsi diktátum 27
- Észt függetlenségi háború 3
- Varsói felkelés 2
- A balti államok szovjet megszállása (1940) 147
- Osztrák lovagi háború (1934) 9
- Anschluss (1938) 71
- A Habsburg birodalom összeomlása 3
- Dollfuß-rendszer 3
- Kivándorlás Bécsbe a második világháború előtt 36
- Kolkhoz 131
- KuK - Königlich und Kaiserlich 40
- Bányászjárás 1
- A háború utáni szövetséges megszállás 7
- Waldheim ügy 5
- Trianoni békeszerződés 12
- NEP 56
- Orosz forradalom 351
- Ukrán éhínség (Holodomor) 199
- A Nagy tisztogatás 283
- Peresztrojka 233
- 1941. június 22. 468
- Molotov rádióbeszéde 115
- Győzelem napja 147
- Sztálin halála 365
- Hruscsov beszéde a 20. kongresszuson 148
- KGB 62
- NKVD 153
- Magyarország német megszállása (1944. március 18-19.) 45
- Józef Pilsudski (1935-ig) 33
- 1956-os forradalom 84
- Prágai Tavasz (1968) 73
- 1989-es rendszerváltás 174
- Gomulka kampány (1968) 81
-
Holokauszt
9685
- Holokauszt (általánosságban) 2789
- Koncentrációs tábor / munkatábor 1235
- Tömeges lövöldözési műveletek 337
- Gettó 1183
- Halál / megsemmisítő tábor 647
- Deportálás 1063
- Kényszermunka 791
- Repülés 1410
- Rejtőzködés 594
- Ellenállás 121
- 1941-es evakuálások 866
- Novemberpogrom / Kristályéjszaka 34
- Eleutherias tér 10
- Kasztner csoport 1
- Jászvásári pogrom és a halálvonat 21
- Sammelwohnungen 9
- Strohmann rendszer 11
- Struma hajó 17
- Élet a megszállás alatt 803
- Csillagos ház 72
- Védett ház 15
- Nyilaskeresztesek ("nyilasok") 42
- Dunába lőtt zsidók 6
- Kindertranszport 26
- Schutzpass / hamis papírok 95
- Varsói gettófelkelés (1943) 24
- Varsói felkelés (1944) 23
- Segítők 521
- Igazságos nemzsidók 269
- Hazatérés 1090
- Holokauszt-kárpótlás 112
- Visszatérítés 109
- Vagyon (vagyonvesztés) 595
- Szerettek elvesztése 1724
- Trauma 1029
- Beszélgetés a történtekről 1807
- Felszabadulás 558
- Katonaság 3322
- Politika 2640
-
Kommunizmus
4468
- Élet a Szovjetunióban/kommunizmus alatt (általánosságban) 2592
- Antikommunista ellenállás általában 63
- Államosítás a kommunizmus alatt 221
- Illegális kommunista mozgalmak 98
- Szisztematikus rombolások a kommunizmus alatt 45
- Kommunista ünnepek 311
- A kommunista uralommal kapcsolatos érzések 930
- Kollektivizáció 94
- Az állami rendőrséggel kapcsolatos tapasztalatok 349
- Börtön/kényszermunka a kommunista/szocialista uralom alatt 449
- Az emberi és állampolgári jogok hiánya vagy megsértése 483
- Élet a rendszerváltás után (1989) 493
- Izrael / Palesztina 2190
- Cionizmus 847
- Zsidó szervezetek 1200
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Franziska Smolka
Ihre Tochter Ludmilla heiratete einen Herrn Deutsch, der in Gödöllö, in Ungarn, eine Spirituosenfabrik besessen hat.
Katharina Kohn war mit Herrn Neubauer verheiratet.
Als er Bankrott ging, übersiedelte er nach Budapest. Dort ließ er seinen Namen in Kalmar magyarisieren.
Hermann Kohn war Holzhändler und lebte in Sereth, der heutigen Ukraine.
Die älteste Tochter Josefine Kohn, Pepi genannt, war mit dem Holzhändler Israel Hochfelder verheiratet.
Meine Eltern wohnten nach ihrer Hochzeit im Haus der Großeltern. Sie hatten im 3. Stock eine ganz kleine Wohnung, zwei Zimmer und das Klo am Gang. Aber es war eine sehr schöne Wohnung. Dort fanden zwei Hausdurchsuchungen statt, aber man fand nichts, obwohl ein ganzes Paket sozialistischer Zeitungen im Bücherkasten verstaut war.
Die Ehe meines Onkels ging in Wien, ich glaube, in den 1950er-Jahren, zu Ende. Ernst heiratete Lou Eisler [10], die in voriger Ehe mit dem Komponisten Hanns Eisler verheiratet war.
Sein ältester Bruder war der bekannte österreichische Schriftsteller und Politiker Ernst Fischer. Er wurde am 3. Juli 1899 in Komotau [heute: Chumutov, Tschechien] geboren. Ich weiß, dass die ‚Buben’, so wurden die Söhne meiner Großmutter immer genannt, als Kinder Aufsatz- und Poesie Hefte für ihre Mutter führten und dadurch schon sehr früh schriftstellerisch tätig waren. Mein Onkel Ernst schrieb später viele Gedichte und übersetzte auch wunderbar Gedichte von Francois Villon [9] aus dem Französischen. In Graz war er Redakteur beim ‚Arbeiterwille’ und von 1927-1934 arbeitete er als Redakteur der sozialdemokratischen ‚Arbeiterzeitung’ in Wien.
Er hatte die Militär-Realschule in St. Pölten absolviert, war Offizier und Lehrer in einer Militär Realschule.
Mein Großvater war bedeutend liberaler als meine Großmutter, außerdem war meine Mutter sein Liebling, und so nahm er es ihr nicht sehr übel.
In Graz gab es zwei jüdische Anwälte, die sagten, die ‚Rote’ nähmen sie nicht, weil meine Mutter seit ihrem 16. Lebensjahr Mitglied der Sozialdemokratischen Partei war. Die beiden sozialdemokratischen Anwälte in Graz wollten ein junges Mädchen, das sich einbildete hier Rechtsanwalt werden zu wollen, auch nicht aufzunehmen. Alle Versuche meiner Mutter bei der Stadt oder beim Land, wobei die Stadt einen sozialdemokratischen Bürgermeister und traditionell seit dem Jahr 1918 immer einen sozialdemokratischen Bürgermeister hatte, Arbeit zu bekommen, schlugen fehl.
Eigentlich wollte meine Mutter Geschichte studieren, was sie aber dann aus rein praktischen Gründen nicht tat. Sie und die Großeltern waren überzeugt, dass es unmöglich sei, dass eine Jüdin in der Steiermark irgendwo Geschichte unterrichten dürfe. Sie studierte dann, sozusagen als Notlösung, Jus an der ‚Karl Franzens Universität’ und war die einzige weibliche Studentin ihres Jahrgangs an der juridischen Fakultät und eine der ersten Frauen, sie war 24 Jahre alt, die in Graz promoviert wurden. Gewiss war sie eine der ersten jüdischen Frauen überhaupt. Sie erzählte, dass es damals ein einziges Mal zu einer antisemitischen Begebenheit kam: Einmal protestierte die gesamte Grazer Studentenschaft gegen eine Maßnahme mit einer großen Versammlung in der Aula der Universität. Meine Mutter war als Schriftführerin der Vereinigung der sozialistischen Hochschülerschaft dabei. Plötzlich tönte der Ruf: ‚Hier sind Juden, Juden raus!’ Auf den Rat meines Vaters hin, ging meine Mutter zum Rektor der Universität und sagte: ‚Magnifizenz, ich bitte um ihren Schutz als Hausherrn und er sagte: ‚Fräulein Bendiner, ich bitte Sie die Universität zu verlassen, ich kann ihn nicht gewährleisten.’ Daraufhin verließ die Gruppe, der meine Mutter angehörte, die Versammlung.
Im Jahr 1917 machte meine Mutter die Aufnahmeprüfung für die Mittelschule. Das Mädchenreformrealgymnasium befand sich in dem Palais, in dem der Thronfolger, Erzherzog Franz Ferdinand, geboren wurde. Die Klassenräume waren groß und parkettverziert und mit riesigen Fenstern. Nur die Klos waren in einem Bretterverschlag, der in die alten Korridore eingebaut war.
Bis zur Obermittelschule befand sich meine Mutter hauptsächlich innerhalb der jüdischen Gesellschaft. Ab der Obermittelschule waren nur mehr vier Jüdinnen in der Klasse: meine Mutter, ihre Cousine Elisabeth, eine Freundin, die Klari hieß und noch eine Freundin, die vor dem Holocaust nach Neuseeland geflohen ist.
Bis zur Obermittelschule befand sich meine Mutter hauptsächlich innerhalb der jüdischen Gesellschaft. Ab der Obermittelschule waren nur mehr vier Jüdinnen in der Klasse: meine Mutter, ihre Cousine Elisabeth, eine Freundin, die Klari hieß und noch eine Freundin, die vor dem Holocaust nach Neuseeland geflohen ist.
Als meine Mutter 16 Jahre alt war, haben verschiedene jüdische Mütter und Väter gefunden, es sei besser, wenn man die Kinder nicht in die öffentliche Tanzschule schickt, sondern in einen privaten Tanzkurs, den sie gründeten. Die Großmutter erzählte, dass sie als Gardedame ihre Töchter in die Tanzschule begleitete. Und ich erinnere mich noch als Kind, wie meine Großmutter zu mir sagte: ‚Weißt du, wie man Walzer lernt? Eins, zwei, drei, an der Wand vorbei, an der Bank entlang, auf den Platz, zwei, drei.’ Mit den Jugendlichen wurden auch Kränzchen veranstaltet, also man hat sich schon bemüht, das Kinder in der jüdischen Gesellschaft blieben. So lernte meine Mutter zusammen mit elf jüdischen Mädchen und zwölf jüdischen Knaben das Tanzen.
In Graz lebten zu dieser Zeit ungefähr 2.000 Juden. Es war eine Stadt mit sehr starken antisemitischen Tendenzen, aber meine Großeltern schirmten ihre Kinder, so weit es möglich war, davor ab. Der Großmutter war der Kontakt ihrer Kinder mit jüdischen Kindern sehr wichtig.
Aber die Grazer Jüdische Gemeinde war nicht sehr groß und in dem Moment, wenn man in eine öffentliche Schule ging und später an der Universität studierte, hatte man natürlich Kontakt mit anderen Jugendlichen. Wahrscheinlich sogar mehr, als mit jüdischen.
Aber die Grazer Jüdische Gemeinde war nicht sehr groß und in dem Moment, wenn man in eine öffentliche Schule ging und später an der Universität studierte, hatte man natürlich Kontakt mit anderen Jugendlichen. Wahrscheinlich sogar mehr, als mit jüdischen.
Austria
Für mich ist die Existenz Israels sehr wichtig, denn es gibt kaum ein Volk, das nicht ein Land hat, in dem es lebt. Ich glaube, dass Israel der Platz auf der Welt ist, wo Juden zu Hause sein können. Das ist ein Zufluchtsort, ein Land, in das man entweder übersiedelt oder zumindest dorthin geht, um Kraft zu tanken für die Zeit, die man nicht dort lebt. Wir haben uns in Tel Aviv eine Wohnung gekauft, und ich bin sehr erleichtert, seit wir sie haben, obwohl ich keine akuten Ängste hab. Nach Haus kommen sind meine eigenen vier Wände, in denen ich mich wohl fühle, wo ich mich erholen kann in einer Umgebung, in der ich zur Mehrheit gehöre und niemals das Gefühl haben kann, dass wenn jemand sich über mich ärgert oder mit mir schreit, er mit mir schreit, weil ich Jüdin bin, sondern weil er mit mir nicht zufrieden ist. Und das ist ein sehr schönes Gefühl, dass ich so genommen werde, wie ich bin. Die Israelis unterscheiden sich untereinander genauso, wie die Juden in verschiedenen Ländern. Es ist ein großer Unterschied zwischen den Juden, die aus arabischen Ländern kommen, also einen muslimischen Hintergrund haben und Juden, die aus Europa oder Amerika kommen. Mir ist an Israel wichtig, dass es selbstverständlich ist, dass jeder von irgendwo kommt. Dass es selbstverständlich ist, dass jeder eine andere Sprache sprechen kann und dass es selbstverständlich ist, dass man sich bemüht, den anderen zu verstehen im Wissen, dass er Probleme hat, hebräisch zu sprechen. Man bemüht sich über die Brücke einer anderen Sprache Zugang zu dem Menschen zu finden. Das finde ich sogar recht lustig.
Israels Stärke liegt unter anderem darin, dass die Menschen solidarisch miteinander umgehen, denn sie haben alle das gleiche Ziel, sie wollen dort überleben. Wenn man in die Geschichte schaut, in der es keine Bedrohung von außen gegeben hat, dann führte das eigentlich dazu, dass sich das Gemeinwesen auflöste. Ich bin nicht sicher wie es sich entwickeln würde, wenn die äußere Bedrohung Israels eines Tages beendet werden würde, und Juden sich zu Menschen wie alle anderen entwickeln und wie alle anderen dorthin gehen, wo sie beruflich mehr Vorteile hätten. Vorstellbar ist das schon, aber ich glaube nicht, dass sie deshalb aufhören würden, Juden zu sein. Der harte Kern, die Religiösen und die Zionisten, werden dieses Land wahrscheinlich niemals verlassen, wenn sie es nicht müssen.
Auf Dauer könnte ich mir aber nicht vorstellen, in Israel zu leben, denn ich bin schon zu alt dazu. Wenn wir noch jung wären, und wenn wir beruflich dort Fuß fassen könnten, und wenn die Kinder noch klein wären und dort in die Schule gingen, und wir eine Chance hätten in das Leben integriert zu werden, dann könnte ich mir das vorstellen. Aber als Pensionisten, die von ihrer Pension leben, ist es allein schon schwierig, gesellschaftlich Kontakt zu finden, so wie das in allen Ländern eigentlich ist, in denen man nicht zu Hause ist, oder in denen man nicht längere Zeit gelebt hat.
Wir haben natürlich auch Kontakt mit den Kindern und Enkelkindern unserer Familie in Israel. Aber die ältere Generation stirbt, wie das halt der Lauf der Zeit ist, und die Jungen sind Israeli und sprechen hebräisch. Eine Zeit lang nehmen sie Rücksicht auf uns, sie sprechen mit uns englisch oder manche auch deutsch, aber dann driften die Gespräche ins Hebräische ab, und da haben wir Schwierigkeiten zu verstehen. Als Besucher oder Gast ist es sehr interessant und sehr nett. Urlaub machen in Israel jederzeit, auch mehrere Male im Jahr. Manchmal habe ich so einen Druck, dass ich es in Österreich nicht mehr sehr gut aushalte, dass ich raus muss. Da bin ich immer sehr froh, dass es die Möglichkeit gibt, einen Sprung nach Israel zu machen. Danach wird das Leben hier in Wien auch wieder sehr angenehm.
Israels Stärke liegt unter anderem darin, dass die Menschen solidarisch miteinander umgehen, denn sie haben alle das gleiche Ziel, sie wollen dort überleben. Wenn man in die Geschichte schaut, in der es keine Bedrohung von außen gegeben hat, dann führte das eigentlich dazu, dass sich das Gemeinwesen auflöste. Ich bin nicht sicher wie es sich entwickeln würde, wenn die äußere Bedrohung Israels eines Tages beendet werden würde, und Juden sich zu Menschen wie alle anderen entwickeln und wie alle anderen dorthin gehen, wo sie beruflich mehr Vorteile hätten. Vorstellbar ist das schon, aber ich glaube nicht, dass sie deshalb aufhören würden, Juden zu sein. Der harte Kern, die Religiösen und die Zionisten, werden dieses Land wahrscheinlich niemals verlassen, wenn sie es nicht müssen.
Auf Dauer könnte ich mir aber nicht vorstellen, in Israel zu leben, denn ich bin schon zu alt dazu. Wenn wir noch jung wären, und wenn wir beruflich dort Fuß fassen könnten, und wenn die Kinder noch klein wären und dort in die Schule gingen, und wir eine Chance hätten in das Leben integriert zu werden, dann könnte ich mir das vorstellen. Aber als Pensionisten, die von ihrer Pension leben, ist es allein schon schwierig, gesellschaftlich Kontakt zu finden, so wie das in allen Ländern eigentlich ist, in denen man nicht zu Hause ist, oder in denen man nicht längere Zeit gelebt hat.
Wir haben natürlich auch Kontakt mit den Kindern und Enkelkindern unserer Familie in Israel. Aber die ältere Generation stirbt, wie das halt der Lauf der Zeit ist, und die Jungen sind Israeli und sprechen hebräisch. Eine Zeit lang nehmen sie Rücksicht auf uns, sie sprechen mit uns englisch oder manche auch deutsch, aber dann driften die Gespräche ins Hebräische ab, und da haben wir Schwierigkeiten zu verstehen. Als Besucher oder Gast ist es sehr interessant und sehr nett. Urlaub machen in Israel jederzeit, auch mehrere Male im Jahr. Manchmal habe ich so einen Druck, dass ich es in Österreich nicht mehr sehr gut aushalte, dass ich raus muss. Da bin ich immer sehr froh, dass es die Möglichkeit gibt, einen Sprung nach Israel zu machen. Danach wird das Leben hier in Wien auch wieder sehr angenehm.
Mein Vater war ein sehr bewusster Österreicher, ein wirklicher Patriot im besten Sinne. Er saß oft mit meiner Schwester und mir auf dem Diwan und sang mit uns Volkslieder. Es war ihm sehr wichtig, dass wir österreichische Volkslieder lernen. Als wir nach Österreich zurückkamen, kannte ich eine Menge österreichischer Volkslieder, aber die Kinder hier konnten sie nicht, weil die in der Zwischenzeit ganz andere Dinge gelernt hatten. Er hat uns auch deutsche Kinderbücher vorgelesen. Wir hatten ein entzückendes Buch mit Jugendstilillustrationen mit den Kindergedichten von Christian Morgenstern [16], die konnten wir natürlich alle auswendig. Und selbstverständlich gab es den Struwelpeter, ein schreckliches Buch! Ich habe das meinen Kindern nicht vorgelesen. Ich habe mich sehr gefürchtet, weil ich Daumen gelutscht habe, denn da wird dem Buben, der Daumen lutscht, der Daumen abgehackt.
Wir hatten kein Radio, aber es gab so etwas wie einen Lautsprecher. Ich glaube, das war eine Haus-Radioanlage. An der Wand hing eine große Landkarte und die Eltern markierten den Verlauf der Front mit roten Fähnchen. Wenn aus dem Lautsprecher irgendwelche Mitteilungen kamen, dann standen die Eltern an der Landkarte und haben genau studiert, wo diese Ortschaften sind, das musste dann fest gehalten werden. Ansonsten kann ich mich an politische Dinge überhaupt nicht erinnern, ich war zu klein damals. Ich weiß, dass meine Eltern kaum Informationen über die Situation des Krieges hatten. Sie konnten nur die russische Presse lesen, aber was auf der Welt geschah, wussten sie nicht. Ab Juni 1943, nach unserer Rückkehr nach Moskau, arbeitete aber meine Mutter in der Abhörabteilung des Rundfunks. Alle Sendungen in deutscher Sprache, auch die deutschen Sendungen der BBC, wurden von ihr und einer Kollegin mitstenographiert. Ab dieser Zeit war sie besser informiert. Aber über die Massenvernichtung der Juden in den Konzentrationslagern erfuhr sie erst im Jahre 1945, als ein befreundeter Soldat, der bei der Befreiung des KZ Auschwitz dabei war, auf Urlaub in Moskau war. Mein Vater unterrichtete in dieser Zeit in der so genannten Antifa-Schule. Das war eine Schule für Kriegsgefangene, in der die Leute politisch umerzogen wurden.
Meine Schwester wurde mit sechs Jahren eingeschult. Damals begannen dort die Kinder mit acht Jahren in die Schule zu geben, aber mein Vater sagte, wir werden zurückfahren und er möchte nicht, dass sie zwei Schuljahre verliert. Ich glaube, das war eine Höllenidee, denn sie war um einiges jünger und kleiner als die anderen. Das war für sie ein ziemlicher Stress. Die Schule war im Nachbarhaus und eine sehr bekannte Schule, denn Stalins und Molotows [17] Töchter gingen auch in diese Schule. In der Schule trug sie ein schwarzes Kleid mit weißem Kragerl und das rote Pioniertuch. Das weiße Kragerl musste immer gebügelt werden. Außerdem hatte sie eine weiße Masche in ihr Haar bekommen. Ich wollte so gerne auch eine bekommen.
Häufig besuchten am Abend Onkel Walter und Tante Magda, die im Nachbarhaus wohnten, meine Eltern. An diese Besuche erinnere ich mich genau, weil ich die beiden sehr gern hatte. Tante Magda war gelernte Kindergärtnerin und sie beschäftigte sich immer mit mir. Sie hatte schwarze, in Wellen gelegte Haare, wunderschöne mandelförmige schwarze Augen und sehr schlanke, schöne Hände. Auch kam oft eine Dame, die strickte für uns aus Baumwolle Unterwäsche und Tilde Brüll, über die ich viel später erfuhr, dass ihr Mann einer der Schutzbündler war, die verhaftet wurden und nie wieder zurückkamen. Sie besuchte des Öfteren am Abend meine Eltern mit noch einer anderen Dame, deren Namen ich vergessen habe. Auch Leute aus dem Haus besuchten meine Eltern. Sicher wurde bei diesen Besuchen über die politische Situation, über die Verhaftungen gesprochen. Diese Treffen waren die Informationsquelle. Von den anderen hörte man, dass der oder jener nicht mehr da war oder was sonst vorgefallen war. Meine Mutter erzählte in einem Interview, dass sie gab, dass sie selbstverständlich wussten, das Leute abgeholt wurden und sich den Kopf zermarterten, welche Ursachen das haben könnte, weil viele der Verhafteten politisch überhaupt keine politischen Ambitionen hatten.
Ich habe versucht, später mit meiner Mutter darüber zu sprechen. Was ich aus ihr herausgekriegt hab, bis zum Schluss ist, dass sie gesagt hat: ‚Du darfst nie vergessen, dass dieses Land uns das Überleben ermöglicht hat.’ Ich glaube nicht, dass meine Eltern bewusst etwas zugedeckt haben.
Tatsache ist nun einmal: Wären meine Eltern nicht aus Österreich weggegangen, wäre mein Vater aufgehängt worden. Es war Standrecht, und er war auf der Liste. Ob meine Mutter als Jüdin überlebt hätte, weiß ich nicht. Dieses Gefühl der Dankbarkeit kann ich schon verstehen. Aber dass das einen gleichzeitig völlig stumpf und kritiklos macht, das kann ich nicht verstehen.
Ich habe die Situation nicht erlebt, obwohl ich dort aufgewachsen bin. Ich bin in den Kindergarten gegangen, habe dort gut zu essen bekommen, ich hatte Freunde. Zweifellos hat es in dieser Zeit viel gegeben, das ich überhaupt in keiner Form wahrgenommen hab. Mir ist es gut gegangen. Ich kann mir auch vorstellen, dass Menschen, die älter als ich damals waren, in einer ähnlichen Situation gelebt haben. Sie waren froh, dass sie ihre Familie über Wasser halten konnten und wollten gar nicht zuviel wissen.
Wir hatten kein Radio, aber es gab so etwas wie einen Lautsprecher. Ich glaube, das war eine Haus-Radioanlage. An der Wand hing eine große Landkarte und die Eltern markierten den Verlauf der Front mit roten Fähnchen. Wenn aus dem Lautsprecher irgendwelche Mitteilungen kamen, dann standen die Eltern an der Landkarte und haben genau studiert, wo diese Ortschaften sind, das musste dann fest gehalten werden. Ansonsten kann ich mich an politische Dinge überhaupt nicht erinnern, ich war zu klein damals. Ich weiß, dass meine Eltern kaum Informationen über die Situation des Krieges hatten. Sie konnten nur die russische Presse lesen, aber was auf der Welt geschah, wussten sie nicht. Ab Juni 1943, nach unserer Rückkehr nach Moskau, arbeitete aber meine Mutter in der Abhörabteilung des Rundfunks. Alle Sendungen in deutscher Sprache, auch die deutschen Sendungen der BBC, wurden von ihr und einer Kollegin mitstenographiert. Ab dieser Zeit war sie besser informiert. Aber über die Massenvernichtung der Juden in den Konzentrationslagern erfuhr sie erst im Jahre 1945, als ein befreundeter Soldat, der bei der Befreiung des KZ Auschwitz dabei war, auf Urlaub in Moskau war. Mein Vater unterrichtete in dieser Zeit in der so genannten Antifa-Schule. Das war eine Schule für Kriegsgefangene, in der die Leute politisch umerzogen wurden.
Meine Schwester wurde mit sechs Jahren eingeschult. Damals begannen dort die Kinder mit acht Jahren in die Schule zu geben, aber mein Vater sagte, wir werden zurückfahren und er möchte nicht, dass sie zwei Schuljahre verliert. Ich glaube, das war eine Höllenidee, denn sie war um einiges jünger und kleiner als die anderen. Das war für sie ein ziemlicher Stress. Die Schule war im Nachbarhaus und eine sehr bekannte Schule, denn Stalins und Molotows [17] Töchter gingen auch in diese Schule. In der Schule trug sie ein schwarzes Kleid mit weißem Kragerl und das rote Pioniertuch. Das weiße Kragerl musste immer gebügelt werden. Außerdem hatte sie eine weiße Masche in ihr Haar bekommen. Ich wollte so gerne auch eine bekommen.
Häufig besuchten am Abend Onkel Walter und Tante Magda, die im Nachbarhaus wohnten, meine Eltern. An diese Besuche erinnere ich mich genau, weil ich die beiden sehr gern hatte. Tante Magda war gelernte Kindergärtnerin und sie beschäftigte sich immer mit mir. Sie hatte schwarze, in Wellen gelegte Haare, wunderschöne mandelförmige schwarze Augen und sehr schlanke, schöne Hände. Auch kam oft eine Dame, die strickte für uns aus Baumwolle Unterwäsche und Tilde Brüll, über die ich viel später erfuhr, dass ihr Mann einer der Schutzbündler war, die verhaftet wurden und nie wieder zurückkamen. Sie besuchte des Öfteren am Abend meine Eltern mit noch einer anderen Dame, deren Namen ich vergessen habe. Auch Leute aus dem Haus besuchten meine Eltern. Sicher wurde bei diesen Besuchen über die politische Situation, über die Verhaftungen gesprochen. Diese Treffen waren die Informationsquelle. Von den anderen hörte man, dass der oder jener nicht mehr da war oder was sonst vorgefallen war. Meine Mutter erzählte in einem Interview, dass sie gab, dass sie selbstverständlich wussten, das Leute abgeholt wurden und sich den Kopf zermarterten, welche Ursachen das haben könnte, weil viele der Verhafteten politisch überhaupt keine politischen Ambitionen hatten.
Ich habe versucht, später mit meiner Mutter darüber zu sprechen. Was ich aus ihr herausgekriegt hab, bis zum Schluss ist, dass sie gesagt hat: ‚Du darfst nie vergessen, dass dieses Land uns das Überleben ermöglicht hat.’ Ich glaube nicht, dass meine Eltern bewusst etwas zugedeckt haben.
Tatsache ist nun einmal: Wären meine Eltern nicht aus Österreich weggegangen, wäre mein Vater aufgehängt worden. Es war Standrecht, und er war auf der Liste. Ob meine Mutter als Jüdin überlebt hätte, weiß ich nicht. Dieses Gefühl der Dankbarkeit kann ich schon verstehen. Aber dass das einen gleichzeitig völlig stumpf und kritiklos macht, das kann ich nicht verstehen.
Ich habe die Situation nicht erlebt, obwohl ich dort aufgewachsen bin. Ich bin in den Kindergarten gegangen, habe dort gut zu essen bekommen, ich hatte Freunde. Zweifellos hat es in dieser Zeit viel gegeben, das ich überhaupt in keiner Form wahrgenommen hab. Mir ist es gut gegangen. Ich kann mir auch vorstellen, dass Menschen, die älter als ich damals waren, in einer ähnlichen Situation gelebt haben. Sie waren froh, dass sie ihre Familie über Wasser halten konnten und wollten gar nicht zuviel wissen.
Mein Großvater väterlicherseits war Sudetendeutscher, hieß Josef Fischer und war nicht jüdisch. Er hatte die Militär-Realschule in St. Pölten absolviert, war Offizier und Lehrer in einer Militär Realschule. Anfang der 1930er-Jahre starb er in Graz. Über diesen Großvater kann ich eigentlich kaum etwas berichten. Ich weiß nur, dass meine Großmutter ihn nicht geliebt hat, dass sie mit ihm verheiratet wurde, wie sie immer betonte und dass sie, wie er gestorben ist, alle Bilder und alles vernichtet hat, was an ihn erinnerte. Ich kenne von ihm eigentlich nur zwei Fotos.
Die Mutter meines Vaters, Agnes Fischer, kam aus einer alten Adelsfamilie. Sie war eine geborene Planner von Wildinghof, wurde am 23. August 1877 geboren und hatte das Offizierstöchterinstitut in Hernals besucht. Diese Familie Planner von Wildinghof geht weit zurück. Mein Vater hat behauptet, bis zurzeit vom ‚Friedel mit der leeren Tasche’, der der Sohn des Herzogs Leopold III. von Österreich (1351-1386) war. Da sollen die Planner von Wildinghof Höflinge am Hof in Tirol gewesen sein. Der Adelsbrief, den man gebraucht hätte, als mein Vater in die Marineakademie eintreten sollte, denn es durften nur adelige Söhne eintreten, war nicht aufzufinden. Da ging mein Urgroßvater zum Kaiser nach Wien und erwirkte, dass man ihm einen Militäradelstitel verlieh. Dann war er Edler von Planner, vorher war er Graf Planner. Es war eine große Familie, aber die kenne ich nur aus Papieren. Ich glaube aber, die Großmutter hatte kein Vermögen und der Großvater verdiente nicht viel Geld, so dass mein Urgroßvater gelegentlich mit Geld aushalf. Er hatte auch organisiert, dass mein Vater in die Marineakademie gekommen ist, denn das war eine kostspielige Angelegenheit. Die Familie lebte nicht nur in Graz, auch an anderen Orten, weil der Großvater Lehrer an Militärrealschulen war. Wo überall, weiß ich nicht genau. Ich glaube, anfangs ist das Ehepaar Fischer miteinander gereist, aber je mehr Kinder waren, desto mehr wurde die Großmutter in Graz sesshaft. Mein Vater hatte drei Brüder und eine Schwester.
Sein ältester Bruder war der bekannte österreichische Schriftsteller und Politiker Ernst Fischer. Er wurde am 3. Juli 1899 in Komotau [heute: Chumutov, Tschechien] geboren. Ich weiß, dass die ‚Buben’, so wurden die Söhne meiner Großmutter immer genannt, als Kinder Aufsatz- und Poesie Hefte für ihre Mutter führten und dadurch schon sehr früh schriftstellerisch tätig waren. Mein Onkel Ernst schrieb später viele Gedichte und übersetzte auch wunderbar Gedichte von Francois Villon [9] aus dem Französischen. In Graz war er Redakteur beim ‚Arbeiterwille’ und von 1927-1934 arbeitete er als Redakteur der sozialdemokratischen ‚Arbeiterzeitung’ in Wien. Ab 1934 war er Mitglied der KPÖ und emigrierte gemeinsam mit seiner ersten Frau, der Schriftstellerin Ruth von Mayenburg, die am 1. Juli 1907 in Serbitz [heute: Srbice, Tschechien], geboren wurde, und die er im Jahre 1932 geheiratet hatte, in die Sowjetunion. Nach der Rückkehr nach Wien, wurde die Tochter Dr. Marina Fischer-Kowalski geboren, die Professorin für Soziale Ökologie ist und zwei Kinder, Katharina und Boris, hat. Die Ehe meines Onkels ging in Wien, ich glaube, in den 1950er-Jahren, zu Ende. Ernst heiratete Lou Eisler [10], die in voriger Ehe mit dem Komponisten Hanns Eisler verheiratet war. Onkel Ernst starb 1972.
Mein Onkel Walter Fischer studierte in Graz Medizin. Er heiratete Magda Schacherl, ein sehr schönes jüdisches Mädchen, die Kindergärtnerin war. Ihr Bruder Richard Schacherl war in Graz ein bekannter Architekt, der vor dem Holocaust nach Neuseeland emigrierte. Er war verheiratet und hatte eine Tochter. Mein Onkel und seine Frau übersiedelten in den 1930er-Jahren nach Wien, und Tochter Ruth wurde in Wien geboren. Walter arbeitete bei den Ziegelarbeitern am Laaer Berg als praktischer Arzt. Die Familie floh 1934 nach Moskau, nachdem man Walter wegen seiner politischen Tätigkeiten für die Sozialdemokratische Partei im Anhaltelager Wöllersdorf [11] eingesperrt hatte. Er lebte in Moskau, wie auch meine Eltern, im Schutzbundhaus [12]. 1936 ging er nach Spanien, um als Arzt im Spanischen Bürgerkrieg zu kämpfen.
Mein Vater Otto wurde am 30. Dezember 1901 in Graz geboren. Nach meinem Vater wurde noch die Schwester Agnes geboren, die sehr schön gewesen sein soll. Wie auch die Brüder hatte sie starke literarische Ambitionen und viele Freunde, die mit Kunst zu tun hatten. Sie starb in den 1920er-Jahren, ich glaube, an einer Bauchhöhlenschwangerschaft.
Ich denke, erst anlässlich der Hochzeit ihrer Kinder lernten sich meine Großmütter persönlich kennen. Das war keine Liebesbeziehung. Meine Großmutter erzählte mir, dass sie die Mutter meines Vaters, die zu dieser Zeit in Wien lebte und berühmt dafür war, dass sie sehr gut backen und kochen konnte, brieflich darum bat, sie möge ihr doch einige Rezepte geben. Die Mutter meines Vaters schickte Rezepte mit der Bemerkung, dass dürfe man aber nur dann kochen und backen, wenn sicher sei, dass ihr Sohn Otto auch davon etwas zu essen bekomme.
Die Mutter meines Vaters, Agnes Fischer, kam aus einer alten Adelsfamilie. Sie war eine geborene Planner von Wildinghof, wurde am 23. August 1877 geboren und hatte das Offizierstöchterinstitut in Hernals besucht. Diese Familie Planner von Wildinghof geht weit zurück. Mein Vater hat behauptet, bis zurzeit vom ‚Friedel mit der leeren Tasche’, der der Sohn des Herzogs Leopold III. von Österreich (1351-1386) war. Da sollen die Planner von Wildinghof Höflinge am Hof in Tirol gewesen sein. Der Adelsbrief, den man gebraucht hätte, als mein Vater in die Marineakademie eintreten sollte, denn es durften nur adelige Söhne eintreten, war nicht aufzufinden. Da ging mein Urgroßvater zum Kaiser nach Wien und erwirkte, dass man ihm einen Militäradelstitel verlieh. Dann war er Edler von Planner, vorher war er Graf Planner. Es war eine große Familie, aber die kenne ich nur aus Papieren. Ich glaube aber, die Großmutter hatte kein Vermögen und der Großvater verdiente nicht viel Geld, so dass mein Urgroßvater gelegentlich mit Geld aushalf. Er hatte auch organisiert, dass mein Vater in die Marineakademie gekommen ist, denn das war eine kostspielige Angelegenheit. Die Familie lebte nicht nur in Graz, auch an anderen Orten, weil der Großvater Lehrer an Militärrealschulen war. Wo überall, weiß ich nicht genau. Ich glaube, anfangs ist das Ehepaar Fischer miteinander gereist, aber je mehr Kinder waren, desto mehr wurde die Großmutter in Graz sesshaft. Mein Vater hatte drei Brüder und eine Schwester.
Sein ältester Bruder war der bekannte österreichische Schriftsteller und Politiker Ernst Fischer. Er wurde am 3. Juli 1899 in Komotau [heute: Chumutov, Tschechien] geboren. Ich weiß, dass die ‚Buben’, so wurden die Söhne meiner Großmutter immer genannt, als Kinder Aufsatz- und Poesie Hefte für ihre Mutter führten und dadurch schon sehr früh schriftstellerisch tätig waren. Mein Onkel Ernst schrieb später viele Gedichte und übersetzte auch wunderbar Gedichte von Francois Villon [9] aus dem Französischen. In Graz war er Redakteur beim ‚Arbeiterwille’ und von 1927-1934 arbeitete er als Redakteur der sozialdemokratischen ‚Arbeiterzeitung’ in Wien. Ab 1934 war er Mitglied der KPÖ und emigrierte gemeinsam mit seiner ersten Frau, der Schriftstellerin Ruth von Mayenburg, die am 1. Juli 1907 in Serbitz [heute: Srbice, Tschechien], geboren wurde, und die er im Jahre 1932 geheiratet hatte, in die Sowjetunion. Nach der Rückkehr nach Wien, wurde die Tochter Dr. Marina Fischer-Kowalski geboren, die Professorin für Soziale Ökologie ist und zwei Kinder, Katharina und Boris, hat. Die Ehe meines Onkels ging in Wien, ich glaube, in den 1950er-Jahren, zu Ende. Ernst heiratete Lou Eisler [10], die in voriger Ehe mit dem Komponisten Hanns Eisler verheiratet war. Onkel Ernst starb 1972.
Mein Onkel Walter Fischer studierte in Graz Medizin. Er heiratete Magda Schacherl, ein sehr schönes jüdisches Mädchen, die Kindergärtnerin war. Ihr Bruder Richard Schacherl war in Graz ein bekannter Architekt, der vor dem Holocaust nach Neuseeland emigrierte. Er war verheiratet und hatte eine Tochter. Mein Onkel und seine Frau übersiedelten in den 1930er-Jahren nach Wien, und Tochter Ruth wurde in Wien geboren. Walter arbeitete bei den Ziegelarbeitern am Laaer Berg als praktischer Arzt. Die Familie floh 1934 nach Moskau, nachdem man Walter wegen seiner politischen Tätigkeiten für die Sozialdemokratische Partei im Anhaltelager Wöllersdorf [11] eingesperrt hatte. Er lebte in Moskau, wie auch meine Eltern, im Schutzbundhaus [12]. 1936 ging er nach Spanien, um als Arzt im Spanischen Bürgerkrieg zu kämpfen.
Mein Vater Otto wurde am 30. Dezember 1901 in Graz geboren. Nach meinem Vater wurde noch die Schwester Agnes geboren, die sehr schön gewesen sein soll. Wie auch die Brüder hatte sie starke literarische Ambitionen und viele Freunde, die mit Kunst zu tun hatten. Sie starb in den 1920er-Jahren, ich glaube, an einer Bauchhöhlenschwangerschaft.
Ich denke, erst anlässlich der Hochzeit ihrer Kinder lernten sich meine Großmütter persönlich kennen. Das war keine Liebesbeziehung. Meine Großmutter erzählte mir, dass sie die Mutter meines Vaters, die zu dieser Zeit in Wien lebte und berühmt dafür war, dass sie sehr gut backen und kochen konnte, brieflich darum bat, sie möge ihr doch einige Rezepte geben. Die Mutter meines Vaters schickte Rezepte mit der Bemerkung, dass dürfe man aber nur dann kochen und backen, wenn sicher sei, dass ihr Sohn Otto auch davon etwas zu essen bekomme.
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Before WW2
See text in interview
Vor 27 Jahren haben wir begonnen Religionsunterricht zu nehmen. Seit damals gibt es Schabbatot [Mehrzahl von Schabbat] und Feiertage bei uns Zuhause. Wir haben natürlich in der Zwischenzeit viel dazugelernt und auch eine eigene Tradition entwickelt. Zu Pessach sitzen wir um den Tisch und jeder darf in seiner Sprache lesen: tschechisch, englisch, russisch, hebräisch und deutsch. Also es ist sehr bunt und sehr lustig, und das war von Anfang an so.
Für uns ist es selbstverständlich geworden, dass wir Freitagabend Schabbat zu Hause feiern. Ich backe jeden Freitag die Barches, und ich freue mich eigentlich die ganze Woche darauf, denn die Woche hat dadurch eine Ausrichtung und ein Ziel. Es ist selbstverständlich, dass die Kinder abends zu uns kommen. Ich weiß nicht, ob sich das ändern wird, denn jetzt haben sie ein Baby. Vielleicht werden wir zu den Kindern gehen. Aber üblicherweise sind wir Freitagabend zu Hause und gehen nicht aus und sehr selten zu anderen Leuten zu Besuch. Ich glaube, das ist eine Klammer, die unsere engere Familie sehr zusammenhält. So weiß man zumindest einmal in der Woche möglichst genau, wie es den anderen geht. Es werden Themen ausgetauscht, Probleme gelöst, miteinander gelacht und natürlich etwas Gutes gegessen.
Am Schabbes, also Samstagvormittag, gehe ich in die Synagoge. Das bedeutet mir sehr viel. Dieser Vormittag gehört mir. Ich habe Zeit für mich und treffe auch Leute, mit denen ich über Themen, die mich interessieren reden kann. Das gibt mir ein zu Hause Gefühl.
Vom Standpunkt einer koscheren Küche ist meine Küche nicht koscher. Aber ich mische nicht Milch und Fleisch, und bei uns wird seit einiger Zeit koscheres Fleisch gegessen. Das hat eigentlich nicht meinetwegen begonnen, sondern weil unsere Kinder Freunde mitbrachten, die koscher sind, und ich wollte sie jederzeit zu mir einladen können.
Zu Pessach wird das Haus geputzt und in Ordnung gebracht. Selbstverständlich werden die Lebensmittel aus der Speis geräumt und selbstverständlich wird das Geschirr gewechselt. Selbstverständlich werden gefillte Fisch [29] zu Haus gemacht, und selbstverständlich wird gebacken. Das ist viel Arbeit, aber es macht enormen Spaß. Wir sind immer bis zu 20 Personen zum Seder [30].
Vergangenes Jahr habe ich auf Wunsch der Töchter vom Vladik einen Seder in Prag gemacht. Mischa und seine Frau waren auch dabei. Für den Seder habe ich alles in Wien gekocht und mitgenommen. Meine Familie in Prag hatte neues Geschirr gekauft und sie haben das Haus in Ordnung gebracht. Ich hatte ihnen einen Brief geschrieben und sie unterwiesen, wie das zu machen ist und die beiden Mädeln haben das mit großer Energie und Hingabe gemacht. Es war wunderschön. Aber im Allgemeinen bin ich lieber bei uns zu Hause. Vladiks Töchter, die keine jüdische Mutter haben, feiern jeden Pessach bei uns in Wien und es ist ihnen sehr bewusst, dass sie jüdisch sind, aber nicht vom Judentum anerkannt werden. Es war einige Zeit für sie ein großes Problem, und sie haben auch überlegt, ob sie übertreten sollen, aber heutzutage ist das nicht einfach. In Prag gab es Probleme mit dem Rabbiner. Die Chabad Bewegung [31] stufte ihn als zu liberal ein, und er wurde abberufen, weil in vielen Städten die Chabad Bewegung eine immer größere Bedeutung gewinnt. Aber ich denke, für jemanden, der aus Tradition und aus dem Bewusstsein, dass er aus einer jüdischen Familie kommt, zum Judentum zurückkehren will, ist der Weg nicht immer orthodox zu werden. Er sucht eine Zugehörigkeit und ein Zuhause. Und die Orthodoxie ist meiner Meinung nach viel zu strikt, weil sich dieser Mensch durch das Übertreten zur Orthodoxie, was verlangt wird, wieder außerhalb der Gesellschaft stellen würde, denn sein jüdischer Freundeskreis ist nicht orthodox. Ich glaube, das ist nicht der richtige Weg.
Zwischendurch kam es auch vor, dass wir nach Amerika zu meiner Cousine Joan, die aber jetzt in Wien lebt, fuhren, da hat sich dann dort die Familie getroffen. Es kamen dann nicht nur die nahe und unmittelbare Familie, sondern auch fernere Cousins mit ihren Kindern. Wir haben das alles sehr gern und schätzen das sehr. Ich könnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass das nicht stattfinden würde. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich das im Laufe der Zeit verändern wird. Meine Kräfte werden nicht ewig reichen, aber vielleicht wird das dann einmal bei meinem Sohn und seiner Frau, unserer Anna, und den Kindern, bis dahin wird es hoffentlich mehrere geben, stattfinden.
Jeden Montagabend treffen sich in unserer Wohnung fünf jüdische Frauen. Gemeinsam mit unserer Hebräischlehrerin lernen mein Mann Timmy, die Frauen und ich, Hebräisch. Donnerstagmittag lesen wir zu fünft mit unserer Lehrerin den Wochenabschnitt aus einer israelischen Zeitung für Neueinwanderer auf Hebräisch. Wir lernen gemeinsam, wir essen gemeinsam, ohne das alles könnte ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen.
Für uns ist es selbstverständlich geworden, dass wir Freitagabend Schabbat zu Hause feiern. Ich backe jeden Freitag die Barches, und ich freue mich eigentlich die ganze Woche darauf, denn die Woche hat dadurch eine Ausrichtung und ein Ziel. Es ist selbstverständlich, dass die Kinder abends zu uns kommen. Ich weiß nicht, ob sich das ändern wird, denn jetzt haben sie ein Baby. Vielleicht werden wir zu den Kindern gehen. Aber üblicherweise sind wir Freitagabend zu Hause und gehen nicht aus und sehr selten zu anderen Leuten zu Besuch. Ich glaube, das ist eine Klammer, die unsere engere Familie sehr zusammenhält. So weiß man zumindest einmal in der Woche möglichst genau, wie es den anderen geht. Es werden Themen ausgetauscht, Probleme gelöst, miteinander gelacht und natürlich etwas Gutes gegessen.
Am Schabbes, also Samstagvormittag, gehe ich in die Synagoge. Das bedeutet mir sehr viel. Dieser Vormittag gehört mir. Ich habe Zeit für mich und treffe auch Leute, mit denen ich über Themen, die mich interessieren reden kann. Das gibt mir ein zu Hause Gefühl.
Vom Standpunkt einer koscheren Küche ist meine Küche nicht koscher. Aber ich mische nicht Milch und Fleisch, und bei uns wird seit einiger Zeit koscheres Fleisch gegessen. Das hat eigentlich nicht meinetwegen begonnen, sondern weil unsere Kinder Freunde mitbrachten, die koscher sind, und ich wollte sie jederzeit zu mir einladen können.
Zu Pessach wird das Haus geputzt und in Ordnung gebracht. Selbstverständlich werden die Lebensmittel aus der Speis geräumt und selbstverständlich wird das Geschirr gewechselt. Selbstverständlich werden gefillte Fisch [29] zu Haus gemacht, und selbstverständlich wird gebacken. Das ist viel Arbeit, aber es macht enormen Spaß. Wir sind immer bis zu 20 Personen zum Seder [30].
Vergangenes Jahr habe ich auf Wunsch der Töchter vom Vladik einen Seder in Prag gemacht. Mischa und seine Frau waren auch dabei. Für den Seder habe ich alles in Wien gekocht und mitgenommen. Meine Familie in Prag hatte neues Geschirr gekauft und sie haben das Haus in Ordnung gebracht. Ich hatte ihnen einen Brief geschrieben und sie unterwiesen, wie das zu machen ist und die beiden Mädeln haben das mit großer Energie und Hingabe gemacht. Es war wunderschön. Aber im Allgemeinen bin ich lieber bei uns zu Hause. Vladiks Töchter, die keine jüdische Mutter haben, feiern jeden Pessach bei uns in Wien und es ist ihnen sehr bewusst, dass sie jüdisch sind, aber nicht vom Judentum anerkannt werden. Es war einige Zeit für sie ein großes Problem, und sie haben auch überlegt, ob sie übertreten sollen, aber heutzutage ist das nicht einfach. In Prag gab es Probleme mit dem Rabbiner. Die Chabad Bewegung [31] stufte ihn als zu liberal ein, und er wurde abberufen, weil in vielen Städten die Chabad Bewegung eine immer größere Bedeutung gewinnt. Aber ich denke, für jemanden, der aus Tradition und aus dem Bewusstsein, dass er aus einer jüdischen Familie kommt, zum Judentum zurückkehren will, ist der Weg nicht immer orthodox zu werden. Er sucht eine Zugehörigkeit und ein Zuhause. Und die Orthodoxie ist meiner Meinung nach viel zu strikt, weil sich dieser Mensch durch das Übertreten zur Orthodoxie, was verlangt wird, wieder außerhalb der Gesellschaft stellen würde, denn sein jüdischer Freundeskreis ist nicht orthodox. Ich glaube, das ist nicht der richtige Weg.
Zwischendurch kam es auch vor, dass wir nach Amerika zu meiner Cousine Joan, die aber jetzt in Wien lebt, fuhren, da hat sich dann dort die Familie getroffen. Es kamen dann nicht nur die nahe und unmittelbare Familie, sondern auch fernere Cousins mit ihren Kindern. Wir haben das alles sehr gern und schätzen das sehr. Ich könnte mir eigentlich nicht vorstellen, dass das nicht stattfinden würde. Ich kann mir schon vorstellen, dass sich das im Laufe der Zeit verändern wird. Meine Kräfte werden nicht ewig reichen, aber vielleicht wird das dann einmal bei meinem Sohn und seiner Frau, unserer Anna, und den Kindern, bis dahin wird es hoffentlich mehrere geben, stattfinden.
Jeden Montagabend treffen sich in unserer Wohnung fünf jüdische Frauen. Gemeinsam mit unserer Hebräischlehrerin lernen mein Mann Timmy, die Frauen und ich, Hebräisch. Donnerstagmittag lesen wir zu fünft mit unserer Lehrerin den Wochenabschnitt aus einer israelischen Zeitung für Neueinwanderer auf Hebräisch. Wir lernen gemeinsam, wir essen gemeinsam, ohne das alles könnte ich mir mein Leben nicht mehr vorstellen.
Istvan Domonkos
My father could afford to buy a car, too, and he could send us to school. That wasn’t a piece of cake at that time either, because tuition had to be paid. My father had a passion for motoring, he bought used cars and he and his mechanics repaired them beautifully. He had some kind of an English car, a strong jeep, he drove that. He used it on weekdays, too, he went to work with it or he went on his work related trips in the country or abroad. This gave some kind of a prestige to someone, and that was a big thing at that time. Perhaps it would have been more reasonable to go abroad by train, but he liked to drive very much. We went to many places with the family, too, but I can’t think of any of these trips right now.
In the meantime we grew up. We didn’t go to nursery school. The first child community was the school; it was the Szent Istvan Square public elementary school, right next to the Basilica. I have very good memories of that school. The beginning was already very pleasant. In first grade there was a schoolmistress, who was very nice and started us well. In third and fourth grade a schoolmaster took us over, who was also very nice and fair. I had all excellent grades in elementary school; there weren’t any problems with me. I studied easily.
Most of the families in Lipotvaros didn’t celebrate Chanukkah, but they put up a Christmas tree. I must add we didn’t. My father didn’t allow that, we didn’t have a Christmas tree.
We went on a holiday every summer. Before having the summer cottage in Rakoscsaba we went to Pomaz, to Torokbalint, so to the environs of Pest. Somehow we never got to the Balaton or abroad. When we had the summer cottage in Rakoscsaba already, we moved out there before the school vacation started and moved back after school started, so when we were at the science secondary school both my brother and I had commutation ticket.
We didn’t go to the theater with the family, but at high school we could buy a cheap season ticket, and I used to go to the National Theater.
When my brother Peter graduated from high school in 1938 the first anti-Jewish law was enforced immediately. As a consequence, however talented he was, university was out of the question. First they wanted to get him some kind of paperwork, but in that world with the anti-Jewish laws one couldn’t get a decent job, and then they devised, not only our parents, but the other Jewish parents, too, that one should learn some kind of industrial trade. He became an apprentice at an electrical company, at the Neumann Company. One year later I got to Baumgartner and Co., where the Co. was the old Neumann’s son, through the Neumann Company. I also went there as an electrician. In these industries they acknowledged the previous studies of these young graduates, and one only had to spend one year as an apprentice.
From the border he sent us a postcard, saying that they were doing well. We never got any more letters from him, only my father got a notification of a couple lines: ‘We inform you that Peter Domonkos, forced laborer, who was born in 1919 in Budapest, mother’s name Gabriella Rozsa, died in January 1943 at Marki [today Ukraine] and was buried on the site.
It never occurred to my father to convert to Catholicism, on the contrary. During conversations he said countless times, that he wasn’t willing to compromise, just because there was anti-Semitism. If there wasn’t anti-Semitism, then perhaps it would have been considered.
He told me several times about the battle at the so-called Klub café. There was a very nice old café on Szent Istvan Avenue, very close to the theater. Many people from among the Jews in Lipotvaros and Ujlipotvaros used to go there, my father, too. During the White Terror once he was sitting at the Klub café and a press-gang burst in with black-jacks and sticks and they started to beat the people sitting there, saying that they were only Jews. My father told me this several times. He said that from then on he never went to public places; he never sat with his back to the entrance, only facing the entrance. It was also known that after the numerus clausus there were still some young Jewish people at the universities, and atrocities were regular. They thrust them down the stairs.
From there we moved to a worse apartment, to Hernad Street. This must have been around 1934, because in the meantime the job at the Caterpillar discontinued. It didn’t prosper for a long time, among the bad economical circumstances in Hungary there weren’t buyers for these machines. My father tried everything. I remember that he canvassed with a heater which functioned with kerosene and heated cars. At that time cars didn’t have internal heating. He took those over from some kind of a western company on commission. He canvassed with this, but it didn’t work. So we had to give up luxury things and got among worse and worse living conditions. We didn’t have a car for a long time either.