Tag #118360 - Interview #78311 (Richard Kohn)

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Ein blinder Nazi warf uns aus unserer Wohnung. Er lebte bei uns als Untermieter, gab einen Bericht ab, und binnen drei Monaten mussten wir weg. Mein Vater hatte einen Ausweis, dass er Kriegsteilnehmer [1. Weltkrieg 1914- 1918] war, und er besaß einen Brief von einem Offizier, dem er das Leben während eines Gasangriffs der Italiener gerettet hatte. Deshalb durften wir noch drei Monate in unserer Wohnung bleiben. Dann fanden wir eine Wohnung in der Peter Jordan Straße Nummer 19, eine ehemalige Schneiderei, die sich im Keller befand. In dieser Wohnung wohnten dann meine Eltern, meine Geschwister und ich, meine Großmutter mit ihrer Schwester und mein Onkel Robert Herlinger, der aber nicht durchgängig zu Hause war, weil er zum Arbeitsdienst eingezogen war.
Location

Austria

Interview
Richard Kohn