Tag #131261 - Interview #78293 (Liselotte Albin)

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In den Ferien, solange wir wirklich Kinder waren, sind wir mit der Mutter weggefahren. Mein Vater ist immer dageblieben, er hat das Geschäft geführt. Aber ich glaube, es wäre ihm auch zu anstrengend mit uns Kindern gewesen. Wir sind aber nie sehr weit weg gefahren, denn am Freitag oder Samstag ist er auf Besuch gekommen.

Dort, wo wir waren, waren auch nur jüdische Leute. Wir waren jahrelang in Bad Fischau, da hatten wir bei einer Bäuerin - Hartmann hat sie geheißen - ein Zimmer mit einem Waschtisch. Wir bekamen immer ein Frühstück, und es gab einen sehr schönen Garten und einen Hof - das war ideal für Kinder.

Einmal haben wir einen Sommerurlaub in Mauer bei Wien verbracht, auch in Baden waren wir. Als wir um die 15 Jahre alt waren, sind wir in ein Zeltlager gefahren, für drei oder vier Wochen bei Villach. Das war mit dem Jugendbund 'Bundschuh', der stammte noch aus den Bauernkämpfen.

Die Eltern sind uns dort besuchen gekommen und haben uns in ihr Hotel mitgenommen, wo wir doppelt und dreifach gebadet wurden. Ich glaube, in der ganzen Zeit dort haben wir uns maximal die Hände gewaschen. Es gab ja einen See und man hat gefunden: Wenn man schwimmen geht, braucht man sich nicht zu waschen!
Period
Location

Vienna
Austria

Interview
Liselotte Albin